Nach Angaben der chilenischen Presse hinterließen die Angreifer am Tatort Flugblätter und ein Banner, das mit „Resistencia Mapuche Malleco“ (RMM) unterzeichnet ist. Bei der RMM handelt es sich um eine Guerillagruppe, die vorgibt, die Rechte des indigenen Mapuche-Volkes zu verteidigen.
Gewalt gegen Gotteshäuser in Chile nimmt zu
Der erneute Brandanschlag ist kein Einzelfall: In den vergangenen Jahren wurde dutzende Gotteshäuser in Chile angegriffen. Dem Bericht „Religionsfreiheit weltweit 2021“ von „Kirche in Not“ zufolge wurden allein zwischen Oktober 2019 und Oktober 2020 in Chile 59 Kirchen beschädigt oder zerstört. Eine Neuauflage des Berichts wird im Frühsommer 2023 vorliegen; Beobachter gehen jedoch davon aus, dass die Zahl der Gewaltakte seitdem erheblich gestiegen ist.
„Viele Übergriffe auf Gotteshäuser begannen im Herbst 2019 im Zusammenhang mit den sozialen Unruhen in Chile“, berichtete Magdalene Lira. Aber bereits vorher habe es vor allem in der Unruhregion Araucanía Brandstiftungen und Vandalismus gegeben. Dahinter stünden Gruppen, „die behaupten, die Ureinwohner dieser Region, die Mapuche, zu verteidigen. Aber sie repräsentieren nicht die Mehrheit der Indigenen.“
„Viele Untersuchungen zeigen, dass sich die Mehrheit der Mapuche als Christen identifiziert. Sie haben ein Recht darauf, in ihrem Glauben geachtet und in ihrer Religionsfreiheit geschützt zu werden“, erklärte Lira. Infolge der gewaltsamen Übergriffe, aber auch durch eine Waldbrandkatastrophe im Februar dieses Jahres in der Region, seien viele Gotteshäuser zerstört. Die Gemeinden hätten keinen Ort mehr, um sich zu treffen.
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