Indonesien ist das größte muslimische Land der Erde. Etwa 87 Prozent der rund 262 Millionen Einwohner bekennen sich zum Islam. Trotzdem ist der Islam nicht als Staatsreligion festgelegt. Indonesien ist ein Inselstaat mit rund 6000 bewohnten Inseln und einer großen ethnischen Vielfalt. Man zählt über 300 verschiedene Volksgruppen. Um dem Vielvölkerstaat eine gemeinsame identitätsstiftende Grundlage zu geben, wurden in der Präambel der Verfassung „fünf Prinzipien“ (Pancasila in Sanskrit) für den nationalen Zusammenhalt bestimmt: (1) Glaube an den einen und einzigen Gott, (2) Achtung der Menschenwürde, (3) nationale Einheit, (4) Demokratie und (5) soziale Gerechtigkeit. Das nationale Motto des Landes lautet „Einheit in Vielfalt“. Seit 1998 ist Indonesien eine Demokratie, nachdem es zuvor von autokratischen Regierungen beherrscht wurde. Indonesien ist damit einer der wenigen demokratischen muslimischen Staaten. Zwei große Herausforderungen gefährden allerdings die bisherige demokratische Entwicklung in Indonesien: verbreitete Korruption in Politik und Wirtschaft und wachsende Intoleranz in religiösen Dingen. Im Oktober 2014 hat eine neue Regierung die Amtsgeschäfte übernommen. Der neue Präsident, Joko Widodo, gilt als Reformer. Er will die Qualität des Bildungswesens verbessern und die Korruption bekämpfen. Auch will er etwas gegen die verbreitete Diskriminierung religiöser Minderheiten unternehmen.
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