Die Slowakei ist ein stark katholisch geprägtes Land. Von den 5,4 Millionen Slowaken sind etwa 60 Prozent Katholiken. Vor der Covid-19-Pandemie ging die Hälfte sonntags zur Kirche, vier bis fünf heilige Messen am Sonntag sind deshalb in einigen Pfarreien die Regel. Manche Menschen lassen sich noch im Erwachsenenalter taufen.
Aber die Kirche in der Slowakei steht auch vor gesellschaftlichen Herausforderungen. Christliche Werte werden in der Öffentlichkeit immer stärker untergraben. Besonders die Massenmedien prägen und verbreiten ein relativistisches und liberalistisches Weltbild. Es werden Priester gebraucht, die die Werte des Evangeliums sichtbar machen, sie den Menschen vermitteln und die Gläubigen darin bestärken, für diese Werte einzutreten. Dies ist auch wiederum ein Nährboden für Berufungen.
Im Priesterseminar des Bistums Spiš im Norden der Slowakei bereiten sich derzeit 43 junge Männer darauf vor, Priester zu werden. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte das Priesterseminar ein trauriges Schicksal, das es mit vielen anderen kirchlichen Einrichtungen in Osteuropa teilte: Von den Kommunisten geschlossen und enteignet wurde es 40 Jahre lang als Polizeiakademie und Archiv zweckentfremdet und erst 1990 nach der politischen Wende in marodem Zustand der Kirche zurückgegeben.
Zudem studierten dort in den ersten Jahren noch Priesteranwärter aus drei Diözesen, auch aus der Erzdiözese Kosice, die im Jahr 1995 ihr eigenes Seminar wiedereröffnen konnte. Seither werden die Gebäude des Priesterseminars des Bistums Spiš außer für die Priesterausbildung auch für zahlreiche andere Veranstaltungen genutzt. Es finden dort unter anderem Ausbildungskurse für Laien sowie theologische Fernstudien und Tagungen statt.
Auch in diesem akademischen Jahr unterstützt KIRCHE IN NOT die Ausbildung der 43 Seminaristen wieder mit einem Beitrag von insgesamt 12.900 Euro.
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