Nigeria ist das Land, das derzeit am meisten von islamistischem Terror heimgesucht wird. Die Annahme, die Terrormiliz „Boko Haram“ sei militärisch geschlagen, stellte sich als schwerer Irrtum heraus: Es existieren zahlreiche Splittergruppen, die für Anschläge, Überfälle und Entführungen verantwortlich sind.
Doch damit nicht genug: Im sogenannten „Middle Belt“, also der Zentralregion Nigerias, kommt es vermehrt zu Attacken mehrheitlich muslimischer Fulani-Hirten. Sie greifen gezielt christliche Bauern an. Probleme infolge des Klimawandels und eine religiös-fanatische Komponente gehen hierbei eine fatale Mischung ein.
Auch kommt es immer wieder zu Stammesfehden. Rund 2,5 Millionen Menschen sind in Nigeria auf der Flucht.
In dieser explosiven Gemengelage leben die Spiritaner der Nord-Ost-Provinz Nigerias. Diese wurde erst 2010 errichtet, während das Wirken der Spiritaner schon bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht.
Innerhalb nur weniger Jahre haben die Brüder und Patres der Nord-Ost-Provinz vielfältige Aufgaben übernommen: Entwicklungshilfe, Bildung, Friedens- und Versöhnungsarbeit, Pfarrpastoral, Evangelisierung und Jugendarbeit.
2018 kamen die Spiritaner auch in den kleinen Ort Chonku im Osten Nigerias. Eine kleine Kapelle diente als Ausgangspunkt. In Chonku halten sich überwiegend Familien auf, die vor dem Terror von Boko Haram geflohen sind. Auch die Patres und jungen Brüder waren dort untergebracht.
Ein besonderes Herzensanliegen der Gemeinschaft ist das sogenannte „Spiritan Youth Resource Center“, eine Mischung aus Pastoral- und Bildungszentrum. Die Angebote richten sich besonders an junge Frauen. Sie können sich dort beruflich weiterbilden und Kenntnisse zum Erwerb eines bescheidenen Lebensunterhalts vertiefen.
Die fruchtbare Arbeit der Spiritaner in Chonku wurde im März 2019 auf eine harte Probe gestellt: Infolge einer lokalen Eskalation zwischen verfeindeten Stämmen wurde das Dorf überfallen, Menschen vertrieben und getötet, Kirche und Jugendzentrum schwer beschädigt.
„Wir sind von den Auseinandersetzungen schwer getroffen worden. Uns fehlen jegliche Mittel, um den Wiederaufbau voranzutreiben“, schreibt Spiritaner-Provinzial James Akpagher an KIRCHE IN NOT.
Dabei ist die Mittelplanung ohnehin sehr bescheiden: 4.000 Euro decken einen Großteil der Kosten für die geplanten Renovierungsarbeiten, um das Wirken der Spiritaner von Chonku am Leben zu halten. Wir haben zugesagt. Helfen Sie, damit wir helfen können!
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