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Für den 27. und 28. November laden wir Sie zu zwei Veranstaltungen im Rhein-Main-Gebiet ein. Mit beiden Abenden möchten wir auf die Themen Religionsfreiheit und Christenverfolgung aufmerksam machen.

Im Rahmen eines Begegnungsabends am Dienstag, 27. November, in der internationalen Zentrale von KIRCHE IN NOT in Königstein im Taunus sprechen dazu der Leiter des Friedenszentrums im pakistanischen Lahore, Pater James Channan, und der Vorsitzende des Zentralrats Orientalischer Christen in Deutschland, Simon Jacob.

Außerdem wird Berthold Pelster, Menschenrechtsexperte von KIRCHE IN NOT Deutschland, den neuen Bericht über die weltweite Religionsfreiheit vorstellen und zusammenfassen, der Ende November in Rom offiziell vorgestellt wird.
Die katholische Westminster-Kathedrale wurde anlässlich des „Red Wednesday“ rot angestrahlt (Foto: Weenson Oo/picture-u.net).
Gruppenfoto mit dem Wiederaufbau-Komitee mit den ersten Rückkehrern in die Ninive-Ebene.

Alle zwei Jahre gibt unser Hilfswerk den Bericht „Religionsfreiheit weltweit” heraus. Er nimmt die Situation in über 190 Ländern unter die Lupe, dokumentiert Verstöße gegen dieses Grundrecht und schildert Hoffnungzeichen.

Begegnungsabend in Königstein im Taunus

Der Begegnungsabend beginnt mit einem Gottesdienst um 18:00 Uhr in der Hauskapelle in der internationalen Zentrale von KIRCHE IN NOT in Königstein im Taunus (Bischof-Kindermann-Straße 23, 61462 Königstein im Taunus). Ende der Veranstaltung ist gegen 21:15 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Anmeldung bitte bis spätestens 20. November im Büro von KIRCHE IN NOT in München – entweder telefonisch unter: 089 – 64 24 88 80 oder per E-Mail.

Am darauffolgenden Mittwoch, 28. November, gibt es in Mainz eine Deutschland-Premiere. Erstmals wird hierzulande eine Kirche in rot angestrahlt, um so auf die Situation verfolgter Christen weltweit aufmerksam zu machen.

Das Kolosseum und der Konstantinsbogen wurden rot angestrahlt, um auf die Lage verfolgter Christen aufmerksam zu machen.
Pater James Channan, Leiter des Friedensbüros in Lahore, setzt sich in Pakistan für Versöhnung ein.
Rot angestrahlte Christoph-Kirche in Mainz

In der Vergangenheit wurden bereits Kirchen und Sehenswürdigkeiten in anderen Städten (zum Beispiel in Rom, London, Rio de Janeiro) rot beleuchtet. Diese von KIRCHE IN NOT initiierte Aktion trägt den Namen „Roter Mittwoch” („Red Wednesday”). Die Kirche, die am Mittwoch, dem 28. November, angestrahlt wird, ist die Kirchenruine St. Christoph in der Mainzer Innenstadt (Hintere Christofsgasse 3, 55116 Mainz).

Unter Mitwirkung von KIRCHE IN NOT laden um 19:00 Uhr die katholische City-Seelsorge Mainz, der Familienkreis Sankt Bernhard und Pax Christi zu einer ökumenischen Gebetsstunde in der Apsis-Kapelle der Kirche ein.

Bei dieser Veranstaltung werden auch Pater James Channan aus Pakistan und der Vorsitzende des Zentralrats Orientalischer Christen in Deutschland, Simon Jacob, sprechen.

Die Sitzplätze in der Kapelle sind beschränkt. Das Gebet wird auch ins Freie übertragen. Allerdings gibt es jedoch dort keine Sitzmöglichkeit. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

So können Sie helfen

Seit Anfang Oktober läuft in den deutschen Kinos der Film „Fatima – das letzte Geheimnis“. Die Pater-Werenfried-van-Straaten-Stiftung, die von KIRCHE IN NOT verwaltet wird, hat die deutsche Fassung des Films unterstützt.

Am Samstag, 24. November 2018, laden wir Sie zu einem besonderen Nachmittag in das Kino „Rio-Filmpalast” in München ein.

Der Historiker und Fatima-Experte Dr. h. c. Michael Hesemann wird vor der Vorführung des Films „Fatima – das letzte Geheimnis“ mit einem Vortrag thematisch einführen. Der Beginn des Vortrags ist um 13:00 Uhr, anschließend wird der Film gezeigt. Ende der Veranstaltung im Kinosaal ist gegen 16:00 Uhr.

Spielfilm mit Dokumentation-Passagen

Basierend auf den Erscheinungen der Gottesmutter Maria im Jahr 1917 in dem portugiesischen Ort Fatima und weltgeschichtlichen Fakten schildert der Kinofilm die Auswirkungen der Botschaften von Fatima auf das 20. Jahrhundert und die Zukunft.

Eingebettet in den Spielfilm sind dokumentarische Passagen, in denen namhafte Experten, Historiker und Bischöfe zu Wort kommen.

Die Veranstaltung ist leider ausverkauft.

So können Sie helfen

Ghassan Abboud und seine Frau Maha Sanna lebten mit ihren Söhnen Josef und Michael in Homs. Im Frühjahr 2013 änderte sich ihr Leben jedoch grundlegend.

„Wir waren zu Hause. Unser Sohn Michael saß im Wohnzimmer, als wir plötzlich das Geräusch von zerbrochenem Glas hörten. Als wir nachsehen wollten, was geschehen war, fanden wir Michael auf dem Boden liegend. Eine verirrte Kugel war durch das Fenster eingedrungen, und hatte seinen Kopf durchbohrt. Er war auf der Stelle tot“, erzählt Maha.

Wenige Monate zuvor war der Krieg in Syrien nach Homs gekommen. Auf die ersten Kämpfe zwischen städtischen Guerillabanden folgten Luftangriffe und die Schüsse von Heckenschützen in der ganzen Stadt. Bis heute sind im Bürgerkrieg in Syrien schätzungsweise 500 000 Menschen ums Leben gekommen. Eins der Todesopfer ist der jüngste Sohn der Familie Abboud.
Familie Abboud (v. l.): Josef, Maha und Ghassan. An der Wand hinter ihnen ist ein Foto von Michael, der in ihrer Heimatstadt Homs durch ein Fenster erschossen wurde.
Maha Abboud und ihr Sohn Josef wollen so bald wie möglich wieder in ihre Heimatstadt Homs.
Ghassan Abboud hat durch den Krieg in Syrien einen seiner Söhne verloren.
Homs heute: Mitten in den Ruinen der Stadt werden die ersten Häuser wiederaufgebaut.

„Michael war ein wunderbarer Junge. Er arbeitete als Fernsehregisseur, und träumte davon, irgendwann einmal bei Kinofilmen Regie zu führen“, sagt seine Mutter mit einer Mischung aus Traurigkeit und Stolz. Nach Michaels Tod und den immer stärker werdenden Kämpfen in der Stadt entschied sich die Familie wegzuziehen.

Flucht vor den Gefechten in Homs

„Wir haben versucht, das Land zu verlassen. Das Visum wurde uns aber verweigert. Wir hatten nicht viel Geld, und gaben dieses Vorhaben auf. Deshalb sind wir hierher gezogen, ins Tal der Christen“, erklärt Ghassan.

Die Abbouds haben die vergangenen Jahre in einem kleinen Mietshaus in Almishtaya gelebt, einer der mehr als zwanzig Ortschaften, aus denen sich die Gegend zusammensetzt. Laut Maha waren die Abbouds finanziell nicht in der Lage, in einer anderen, nicht umkämpften Stadt die Miete zu zahlen. Sie konnten aber auch wegen der Gewalt nicht in Homs bleiben. „Seit unserer Ankunft haben uns die Priester und die jungen Menschen vom Hilfszentrum St. Peter in Marmarita unterstützt. Ohne ihre Hilfe für das Bezahlen der Wohnungsmiete sowie für Lebensmittel und Medikamente weiß ich nicht, wo wir heute wären”, sagt Maha dankbar.

KIRCHE IN NOT hilft über 2000 Familien im Tal der Christen

Die Familie Abboud gehört zu den mehr als 2000 Familien, die monatliche Hilfe für ihren Unterhalt bekommen. Dank der Unterstützung durch KIRCHE IN NOT wird ihnen das Geld von der Kirche vor Ort zugewiesen.

Ghassan und der zweite Sohn Josef verloren ihre Arbeit, als sie Homs verließen. Im Tal der Christen haben sie einige Monate arbeiten können. Die desolate Wirtschaftslage des Landes und die hohe Zahl an Vertriebenen führen jedoch dazu, dass es wenig Arbeit gibt und die Gehälter sehr niedrig sind.

„Ich habe als Selbstständiger gearbeitet“, sagt Ghassan. „Ich bin inzwischen 60 Jahre alt, aber ich bekomme keine Rente.“ Der Sohn Josef arbeitet zwar als Elektriker, „aber hier ist die Arbeitslage sehr unbeständig. Ich möchte gerne nach Homs zurück, und dort meinen Lebensunterhalt verdienen.“ Seitdem sich die Lage in Homs ruhiger geworden ist, wollen viele Familien nur noch eins: so bald wie möglich nach Hause zurückkehren, sobald die Gebäude wiederaufgebaut werden können.

Der Wiederaufbau ist in vollen Zügen.
Blick in das Tal der Christen im Westen Syriens.
Schwester Samia aus Homs kümmert sich um Kinder und Jugendliche.
Homs: Leben inmitten von Ruinen

„Ich bin mir so gut wie sicher, dass wir bald zurückkehren können. Es ist momentan schwierig, in Homs inmitten der Ruinen mit unzuverlässiger Strom- und Wasserversorgung zu leben. Allerdings ist es immer noch besser, im eigenen Haus zu leben, als hier als Vertriebene zu bleiben“, so Ghassan.

Schwester Samia ist in Homs geblieben „Ich bin Ordensfrau. Meine Verantwortung besteht darin, geistliches Zeugnis abzulegen und den Menschen zu helfen”, sagt sie. Sie konnte und wollte die Menschen in Homs nicht alleine lassen. Es ist ihre Berufung, an der Seite der Menschen zu stehen, die ihre Hilfe brauchen.

„Die Zerstörung der Herzen heilen”

Aber auch sie hat im Krieg Hilfe von den Menschen erfahren, die in Homs geblieben sind. Das Haus ihres Ordens wurde ebenfalls von Bomben getroffen. „Die Familien haben uns geholfen, zwei durch Raketenbeschuss zertörte Teile des Daches zu reparieren”, erzählt Schwester Samia.

Doch es kommt nicht nur darauf an, dass die Gebäude und Infrastruktur wieder aufgebaut werden. „Wir müssen alle helfen, die Zerstörung in den Herzen der Menschen zu heilen. Das bewegt uns. Wir haben den Krieg aus nächster Nähe erlebt.”

Ein Weg, die Traumata und die geistlichen Wunden des Krieges zu heilen, sei die Katechese, ist sich Schwester Samia sicher. „Erwachsene und Kinder brauchen ein Wort der Hoffnung. Sie wollen den Glauben vertiefen.” Im Sommer hat sie mehrere Sommerlager für Jugendliche angeboten, die vielen Menschen Hoffnung gegeben haben.

Schwester Samia ist auch während der heftigsten Kämpfe in Homs geblieben.

Schwester Samia ist in der Jugend- und Erwachsenenbildung und in der Seelsorge tätig. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Betreuung von Kindern mit geistlicher Behinderung sowie die Katechese für Firmlinge. Trotz sieben Jahre Krieg ist die Kirche in Syrien lebendig geblieben.

Die im Land tätigen Priester und Ordensleute sind zu einem Grund der Hoffnung geworden. „Wir haben niemals aufgehört, unsere Hilfe, unser Gebet und unsere Begleitung anzubieten. Alles wird dank der gemeinsamen Arbeit von Priestern, Ordensfrauen und Laien möglich. Wir haben immer, sogar in den blutigsten Momente des Krieges, zusammen mit KIRCHE IN NOT Projekte durchgeführt.”

„Wir haben niemals aufgehört, unsere Hilfe anzubieten”

Mehr als 35 Kurse und Seelsorgeprogramme für Jugendliche und Kinder hat KIRCHE IN NOT in verschiedenen Teilen Syriens allein im Jahr 2018 unterstützt. Die Unterstützung vertriebener Familien, die Betreuung von zurückgekehrten Familien und die Hilfe für Kinder und Jugendliche, damit sie einfach wieder eine normale Kindheit erleben können, sind nur drei Beispiele von einem Paket mit über 100 Projekten von KIRCHE IN NOT im Bürgerkriegsland.

Im Prospekt „Hoffnung für Syriens Christen” haben wir weitere für Sie zusammengestellt. Sie können ihn kostenlos herunterladen (PDF) und lesen.

Kinder aus Homs/Syrien sagen danke.
Helfen Sie den Christen in Syrien

Mit Ihrer Spende helfen Sie den Menschen in Syrien, dass sie in Ihrer Heimat bleiben und einen Neuanfang in Homs, Aleppo und anderen Städten wagen können. Besonders vor dem heranziehenden Winter ist Ihre Hilfe dringend nötig.

Bitte helfen Sie weiterhin den Menschen in Syrien mit Ihrer Spende. Ihre Hilfe kommt an.

„Das Leid in Syrien hört nicht auf. Ohne Hilfe aus dem Ausland verstärkt sich die Perspektivlosigkeit immer mehr“, sagt der Nahost-Referent von KIRCHE IN NOT, Andrzej Halemba.

Er reist regelmäßig nach Syrien und steht im engen Kontakt mit den Partnern und Betreuern der Projekte von KIRCHE IN NOT vor Ort.

„Die Zukunft dieser Menschen liegt in unseren Händen. Wir tragen Mitverantwortung!“, ruft er auf.

KIRCHE IN NOT stand den Menschen in Syrien auch während der blutigsten Kämpfe zur Seite. Allein im laufenden Jahr unterstützen wir über 120 Einzelmaßnahmen in Syrien mit einer Gesamtsumme von sieben Millionen Euro.

Um den Menschen in Syrien weiterhin helfen zu können, bittet KIRCHE IN NOT um Spenden.

Gottes starke Frauen ... Schwester Samia in Syrien

So können Sie helfen

Unser Hilfswerk bietet für Pilger zum Weltjugendtag in Panama-Stadt (Panama) vom 22. bis 27. Januar 2019 einen kleinen geistlichen Reisebegleiter an: die „Prayerbox für unterwegs“.

Die Metallbox ist etwa so groß wie eine Streichholzschachtel. Neben einem Kreuz, einem Weihwasserfläschchen und einem kleinen Rosenkranz enthält sie auch ein Faltblatt mit den Grundgebeten „Vaterunser“, „Ave-Maria“, dem Glaubensbekenntnis, dem Kreuzzeichen und dem „Ehre sei dem Vater“ auf Deutsch, Englisch und Italienisch.

Für Weltjugendtagspilger ist die „Prayerbox für unterwegs“ kostenlos. Weitere Interessenten können die Prayerbox bei KIRCHE IN NOT zum Preis von zwei Euro zzgl. Versandkosten bestellen.

Die „Prayerbox für unterwegs“ von KIRCHE IN NOT gibt es bereits seit 2007. Rund 150 000 Stück wurden seither verschickt. In der Vergangenheit hatten wir Sie bereits aufgerufen, Urlaubsfotos mit der Prayerbox einzusenden.

Seit 2007 bereits 150 000 Prayerboxen verschickt

Rückmeldungen kamen unter anderem aus Australien, den USA, Italien und zahlreichen anderen Ländern. Schicken Sie uns gerne weiterhin Ihre Fotos mit der Prayerbox!

Neben der „Prayerbox für unterwegs“ gibt es auch weitere Sonderausgaben, zum Beispiel zum Jahr der Barmherzigkeit, für Pilger oder die „Prayerbox für verfolgte Christen“. Der Erlös kommt der Arbeit von KIRCHE IN NOT für verfolgte und notleidende Christen zugute.

Prayerboxen werden auf einer „Fazenda” bestückt

Auch die Herstellung der „Prayerbox” dient einem guten Zweck: Bestückt wird die kleine Dose von jungen Erwachsenen des „Bauernhofs der Hoffnung” (Fazenda da Esperança) auf Gut Bickenried in Irsee im Allgäu.

Neben der Arbeit und dem Aufbau eines Gemeinschaftsgefühls sind regelmäßiges Gebet, Gottesdienste und das Studium der Heiligen Schrift wesentliche Bestandteile der Therapie. Die „Fazenda” versteht sich als geistliche Gemeinschaft und unterscheidet sich dadurch von anderen Therapiezentren und Fachkliniken.

Einzelpilger, Gruppenbegleiter oder Jugendpfarrer können die Prayerbox kostenfrei bestellen

So können Sie helfen

Äthiopien ist in diesem Jahr das Beispielland des Sonntags der Weltmission am 28. Oktober. Zwei Drittel der Einwohner sind Christen, ein Drittel Muslime. Die meisten Christen gehören der orthodoxen Kirche an. Die katholische Kirche ist mit einem knappen Prozent eine Minderheit.

Berhaneyesus Demerew Kardinal Souraphiel ist der Vorsitzende der äthiopischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Addis Abeba. Kürzlich besuchte er die internationale Zentrale von KIRCHE IN NOT in Königstein im Taunus.

Benedikt Winkler von der Wochenzeitung „Die Tagespost“ sprach mit ihm über die aktuelle politische Lage in Äthiopien, die Beziehung zum Islam und die Arbeit der katholischen Kirche im Land.
Gottesdienst in Äthiopien.
Kinder aus dem Erzbistum Addis Abeba.
Gottesdienst in einem äthiopischen Dorf.
Moschee in Addis Abeba (Foto: Magdalena Wolnik/KIRCHE IN NOT).
Jugendliche an einer Straße in Addis Abeba (Foto: Magdalena Wolnik/KIRCHE IN NOT).
BENEDIKT WINKLER: Eminenz, der Friedensvertrag zwischen Äthiopien und Eritrea wurde am 16. September 2018 unterzeichnet. Sehen Sie den Frieden in Äthiopien mehr durch religiöse oder ethnische Konflikte bedroht?

KARDINAL SOURAPHIEL: Ich würde sagen, im Moment mehr durch ethnische Konflikte, weil das föderale Regierungssystem in Äthiopien auf ethnischer Herkunft basiert.

„Ethnische Konflikte in verschiedenen Regionen”

Es brachte mehr Vielfalt, aber auch mehr Spannungen und ein größeres Gewicht auf die ethnischen Differenzen als auf die Einheit aller Menschen in Äthiopien.

Deswegen gibt es ethnische Konflikte in verschiedenen Regionen Äthiopiens. Ich hoffe, dass der neue Premierminister Dr. Abiy Ahmed das Land einen wird.

Sie haben Äthiopiens neuen Premierminister Abiy Ahmed erwähnt. Ist er der richtige Mann, die ethnischen Konflikte zu befrieden?

Ich denke schon. Er ist ein Mann der Einheit. Aber wahrscheinlich sind einige Vertreter der ehemaligen Regierung nicht glücklich mit der Art und Weise, wie er sein neues Mandat ausführt. Was ihn am meisten bewegt, ist die Liebe zu seinem Land. Ob er die richtige Person ist oder nicht, werden wir sehen.

Friedliches Verhältnis zwischen Christen und Muslimen

Er hat Frieden geschlossen mit Eritrea. Wenn dieses Land gute demokratische Institutionen für eine stabile Regierung bekommt, dann kann es in Zukunft nicht nur am Horn von Afrika, sondern in ganz Ostafrika Stabilität gewährleisten.

Wie ist das Verhältnis zwischen Christen und Muslimen in Äthiopien?

Die Beziehung zwischen Islam und Christentum ist bisher friedlich gewesen. Der Prophet Mohammed hat den Islam in Mekka begründet. Da er von seinem eigenen Stamm verfolgt wurde, musste er fliehen. Er sandte seine Verwandten nach Äthiopien. Die Muslime kamen als Flüchtlinge nach Äthiopien. In der muslimischen Tradition heißt es: „Berühre nicht Äthiopien, weil Äthiopien immer freundlich zu uns war, als wir Flüchtlinge waren.“

Wir führen eine friedliche Koexistenz, vorrangig mit den Sunniten in Äthiopien. Es gibt nicht viele Fundamentalisten in Äthiopien. Fundamentalisten wie al-Shabaab mag es in Somalia geben, die mit al-Qaida in Verbindung stehen.

Katholische Kirche ist kleine Minderheit

Äthiopien ist im Vergleich mit den europäischen Ländern eine Nation mit zahlreichen jungen Menschen. Viele von ihnen suchen in Europa, Südafrika oder Saudi-Arabien nach besseren Arbeitsperspektiven. Was tut die Kirche in Äthiopien, dass junge Menschen ihr Heimatland voranbringen anstatt auszuwandern?

Die katholische Kirche ist in Äthiopien mit weniger als zwei Prozent eine Minderheit. Sie betreibt viele Einrichtungen für die Jugend, seien es Bildungs-, Sozial- oder Gesundheitseinrichtungen. Wir haben mehr als 400 Schulen im ganzen Land. Die meisten Schulen in den Städten können sich selbst unterhalten, aber Schulen im ländlichen Raum brauchen Unterstützung.

Ein Kind aus Äthiopien betet an einer Marienstatue.

Als katholische Kirche in Äthiopien finden wir es wichtig, jungen Menschen nach ihren Fähigkeiten Ausbildungsmöglichkeiten zu schaffen. Wir bilden unter anderem junge Frauen als Krankenschwestern, Köchinnen und Hotelmanagerinnen aus. Dabei ermutigen wir sie, in Äthiopien zu bleiben und dort zu arbeiten.

400 Schulen in katholischer Trägerschaft

Dafür benötigen wir Infrastruktur und die Möglichkeit, Arbeitsplätze zu schaffen. Wir ermutigen nicht zur Migration, erst recht nicht zur illegalen Migration ohne Dokumente, denn damit werden die Menschen zum Spielball von Schlepperbanden.

Wir fühlen, dass die jungen Leute ihr Heimatland lieben, aber es sollte ihnen die Möglichkeiten gegeben werden, im Land zu bleiben.

Am 28. Oktober ist der Sonntag der Weltmission. Was muss getan werden für die Neuevangelisierung in Europa?

Äthiopien hat der Welt eine Menge zu geben. Wir sind dankbar zu hören, dass Europa viele Flüchtlinge aufgenommen hat. Äthiopien hat auch fast eine Million Flüchtlinge aus dem Südsudan, Somalia und Eritrea aufgenommen. Warum? Weil Äthiopien christliche Werte hat.

Äthiopien ist seit der Zeit der Apostel eine christliche Nation. Wir fühlen, dass Gastfreundschaft ein Teil des christlichen Erbes von Äthiopien ist. Christliche Werte sind wichtig. Ein älterer Mensch, ein Flüchtling oder ein Migrant ist zuallererst ein Mensch. Er mag von Gott geschickt worden sein. Er mag ein Segen sein. Heiße ihn willkommen, behandle ihn gut! Das ist biblisch.

Ich denke, Europa sollte versuchen, gläubig zu seinem christlichen Erbe zu stehen. Der Westen sollte sich nicht dafür schämen, ein christliches Land mit großen Werten zu sein ̶ in Krisenzeiten und auch nicht jetzt in guten Zeiten.

Äthiopien hat gezeigt, dass der Religion der richtige Platz in der Gesellschaft gegeben werden sollte. Wir hoffen, dass wir diese Botschaft vermitteln können.

Helfen Sie den Menschen in Äthiopien

KIRCHE IN NOT hat zahlreiche Projekte in Äthiopien gefördert. Allein im Jahr 2017 waren es mehr als 80 Projekte mit fast 1,4 Millionen Euro.

Um die die karitative Arbeit der Kirche in Äthiopien zu unterstützen, bittet KIRCHE IN NOT um Spenden.

Mehr Informationen

Unser Hilfswerk gibt anlässlich des bevorstehenden Allerheiligenfestes am 1. November ein Buch mit Heiligenbiografien heraus. Darin werden die Lebensläufe und -geschichten von 36 Frauen und Männern aus der über 2000-jährigen Kirchengeschichte vorgestellt.

Darunter befinden sich einige bekannte Persönlichkeiten, wie zum Beispiel der Apostel Andreas, der heilige Maximilian Kolbe oder die heilige Elisabeth von Thüringen. Aber auch eher unbekannte Heilige wie Benedikt Josef Labre, Euthymia Üffing oder Maria Droste zu Vischering werden vorgestellt.
Gnadenbild in der Wallfahrtskirche St. Anna in Sulzbach-Rosenberg. Die heilige Anna, die Mutter der Gottesmutter Maria, wird ebenfalls in dem Buch vorgestellt.
Titelbild des Buches „Heilige – Vorbilder und Fürsprecher für uns Christen“.

Autorin des Buches ist Lore Bartholomäus, die die Biografien verfasst und gesammelt hat. Sie hatte für Namens- oder Geburtstage oder Ordensfestlichkeiten den jeweiligen Jubilaren die Lebensläufe ihrer Namensheiligen zum Geschenk gemacht. In der Zusammenarbeit mit jungen Menschen hatte sie bei Jugendwochen Tagesheilige vorgestellt. Diese Loseblattsammlung erscheint nun erstmals als Buch.

„Die Biografien der Heiligen sind nicht bloße Weitergabe von Daten und Fakten. Frau Dr. Bartholomäus schafft es mit ihren Texten, dass der Geist Christi, der die Heiligen inspirierte, spürbar wird. Sie können damit auch eine Richtschnur für unser eigenes Leben werden“, sagt Florian Ripka, Geschäftsführer von KIRCHE IN NOT Deutschland.

Das Buch im DIN-A4-Format ist farbig illustriert und hat 96 Seiten. Es eignet sich nicht nur zur eigenen Lektüre, sondern auch als Geschenk für Geburtstage, Namenstage, Ordensjubiläen oder das bevorstehende Weihnachtsfest.

Das Buch „Heilige – Vorbilder und Fürsprecher für uns Christen. Kurzbiografien ausgewählter Heiliger“ ist für fünf Euro bei KIRCHE IN NOT erhältlich. Es ist bestellbar im Bestelldienst von KIRCHE IN NOT.

So können Sie helfen

Am 18. Oktober treffen sich der südkoreanische Präsident Moon Jae-in und Papst Franziskus im Vatikan. Bei einer Audienz wird der Politiker dem Heiligen Vater auch eine Einladung des nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-un überreichen. Viele Beobachter fragen sich, ob Papst Franziskus diese annimmt und tatsächlich irgendwann nach Nordkorea reisen wird.
[BR) Doch nicht jeder in Korea würde einen Besuch des Heiligen Vaters in Nordkorea begrüßen, schreibt Johannes Klausa, Direktor des koreanischen Büros von KIRCHE IN NOT (ACN). Er erläutert die Hintergründe und die aktuellen Entwicklungen der Annäherung auf der koreanischen Halbinsel:

Im Oktober 2017 twitterte US-Präsident Donald Trump: „Zu dem Raketenmann nett zu sein, hat 25 Jahre lang nichts gebracht – warum sollte es jetzt was bringen?” Wenige Monate zuvor hatte er den nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-un „kleiner Raketenmann” genannt und ihm mit „Feuer und Zorn, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat” gedroht.
Blick nach Nordkorea: Buchstaben aus Sträucherwerk bilden die koreanischen Schriftzeichen für das Wort „Einheit“.
Grenzanlagen an der Demarkationslinie zwischen Nord- und Südkorea.
Kumsusan-Palast im Pjöngjang. In dem Gebäude befindet sich das Mausoleum von Kim Il-sung und Kim Yong-il.

Ein Jahr später herrscht auf der koreanischen Halbinsel ein anderer Ton. Die beiden Staatschefs aus Nordkorea und Südkorea haben sich seit der Friedens- und Charme-Offensive während der Olympischen Winterspiele dreimal getroffen, um den Weg für Gipfeltreffen, Familienzusammenführungen und einen umfassenden politischen und kulturellen Austausch zu ebnen.

„Charme-Offensive bei Olympia”

Zudem gab es ein Gipfeltreffen von Kim und Donald Trump, der den einstigen „Raketenmann“ jetzt öffentlich als „sehr talentiert” und einen „cleveren Kerl” bezeichnet, und ihn nach den Wahlen erneut treffen möchte.

Die jüngste Entwicklung: Kim Jong-un würde einen Besuch des Heiligen Vaters in Pjöngjang „begeistert” begrüßen. Der südkoreanische Präsident Moon Jae-in besucht Papst Franziskus in Rom und hat eine Einladung für ihn in der Aktentasche.

Diese Entwicklungen sind aufregend, aber nicht jeder in Korea sieht darin einen Grund für begeisterten Applaus. Obwohl die Mehrheit der Koreaner, insbesondere die jüngere Generation, über diese Aussicht begeistert zu sein scheint, sind auch Stimmen zu hören, die einen Besuch des Heiligen Vaters im Norden nicht begrüßen. Manch einer glaubt nicht so recht an die Bereitschaft des „Jungen Marschalls“, mit der Politik seines Vaters und Großvaters zu brechen.

Sie bezweifeln, dass er sein nukleares Waffenarsenal aufgeben und sein Land wirklich zu Frieden und Versöhnung führen will. Ein Besuch des Papstes in Pjöngjang, so meinen sie, sähe so aus, als vergebe die katholische Kirche die Verbrechen gegen die Menschlichkeit und die Christenverfolgungen noch bevor die Täter vor Gericht gestellt worden sind. Dass in der Vergangenheit unter der brutalen Kim-Diktatur zahlreiche Verbrechen begangen worden sind, steht außer Frage.

Nach Meinung der Kritiker sollte die katholische Kirche ein Anwalt der Opfer sein und die Taten des Regimes anprangern, statt Kim dabei zu helfen, sein negatives Image aufzupolieren und ihm als Trittbrett für den Schritt auf die Weltbühne und in die Präsidentenpaläste der internationalen Gemeinschaft zu dienen.

„Kirche sollte Anwalt der Opfer sein”

Es ist nicht das erste Mal, dass Pjöngjang sich um einen Papstbesuch bemüht. In der Phase der Annäherung und der sogenannten „Sonnenschein-Politik” unter dem damaligen südkoreanischen Präsidenten Kim Dae-jung Anfang des neuen Jahrtausends war Papst Johannes Paul II. – vergeblich – zu einem Besuch der „Demokratischen Republik Korea“ eingeladen worden.

Sollte sich Papst Franziskus für eine Reise nach Pjöngjang entscheiden, so wäre dies kein naiver Entschluss. Er könnte Zugeständnisse verlangen, wie beispielsweise die Einwilligung in eine permanente Präsenz von Priestern in Nordkorea.

Wenn er die Einladung annehmen sollte, so würde dies nicht ohne eine Reihe vorheriger inoffizieller Kontakte und Verhandlungen geschehen. Zu der Delegation, die Kim Jong-un persönlich getroffen hat, gehören neben dem Vorsitzenden der koreanischen Bischofskonferenz auch andere religiöse Führer.

Ein Papst-Franziskus-Comic in Südkorea.
Papst Franziskus wird in Seoul begeistert gefeiert.
Diese Muttergottesstatue hat die katholische Kirche Südkoreas im nordöstlichen Bezirk Goseong an der Grenze zu Nordkorea errichtet. Die Statue blickt in Richtung Norden und verkörpert den Wunsch nach Frieden und Einheit zwischen den getrennten Staaten Koreas.
Johannes Klausa, Direktor des koreanischen Büros von KIRCHE IN NOT in Seoul.
Die Einladung annehmen?

Erzbischof Hyginus Kim Hee-jong (Erzbistum Gwangju/Südkorea) war bereits vor einigen Jahren mit einer Delegation südkoreanischer Bischöfe und Priester in Pjöngjang. Der südkoreanische Präsident Moon Jae-in, selbst ein gläubiger Katholik, hat ihn zu seinem „Sondergesandten beim Heiligen Stuhl” ernannt. Andrew Kardinal Yeom Soo-jung, Erzbischof von Seoul, Präsident von KIRCHE IN NOT/ACN Korea und Apostolischer Administrator von Pjöngjang, hat kürzlich gesagt, er „warte auf den Tag”, an dem er Missionare, Priester, Mönche und Nonnen nach Nordkorea schicken könne, um dort mit ihnen gemeinsam die Sakramente zu feiern.

Frieden auf der koreanischen Halbinsel

„Ich weiß, dass Papst Franziskus sich große Sorgen um den Frieden auf der koreanischen Halbinsel macht und wiederholt für uns gebetet hat“, so der Kardinal. Deshalb wünsche er sich, dass all diese Anstrengungen zu einem Frieden auf der koreanischen Halbinsel führen werde. Katholiken sollten, unabhängig von ihren politischen Ansichten, immer darauf vertrauen, dass auch Gott aufmerksam über diese Entwicklungen wacht.

Lasst uns dafür beten, dass die bilateralen Gespräche zwischen Kim Jong-un und Papst Franziskus – sollte er denn die historische Reise nach Pjöngjang unternehmen – zu einem trilateralen Gipfel unter der Führung des Heiligen Geistes werden. Und dass der Heilige Geist Korea auf den Weg zu Frieden und Stabilität führen möge.

So können Sie helfen

Unser Hilfswerk unterstützt Kurse zur therapeutischen Behandlung von Trauma-Betroffenen in Syrien. Das Seminarprogramm trägt den Titel „Barmherziger Samariter“ und richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche.

Der Kurs umfasst eine mehrtägige Einführung, wöchentliche Wiederholungstreffen und eine individuelle Begleitung. Aktuell findet noch bis zum 23. Oktober ein Einführungsseminar in der Küstenstadt Jounieh im Libanon statt. Daran nehmen Priester und Ehrenamtliche teil, die danach die Kurse in ihrem Heimatland Syrien einführen sollen.

„Acht Jahre Krieg haben bei den Menschen Narben hinterlassen, die nicht verheilen“, erklärte der Nahost-Referent von KIRCHE IN NOT, Dr. Andrzej Halemba. „Wir wollen den Menschen helfen, ihr Leid in Worte zu fassen und schreckliche Erinnerungen zu verarbeiten. Denn Zeit heilt keine Traumata.“

Kinder zwischen Trümmern in einer Straße in Aleppo (Foto: Ismael Martínez Sánchez/KIRCHE IN NOT).
Eine Frau aus Homs tröstet ihr Kind (Foto: Ismael Martínez Sánchez/KIRCHE IN NOT).
Aufgrund der Versorgungsengpässe und der hohen Teuerungsrate hätten viele Menschen keinen Zugang zu Medikamenten, geschweige denn therapeutischer Hilfe, berichtete Halemba von einem kürzlichen Syrienaufenthalt.

 

„Sanktionen treffen syrische Zivilgesellschaft”

„Die Wirtschaftssanktionen verschlimmern die Situation nur noch. Denn im Gegensatz zu ihrem erklärten Ziel treffen die Sanktionen in erster Linie die syrische Zivilgesellschaft“, so Halemba

Viele Menschen seien psychisch angeschlagen, die Zahl der posttraumatischen Belastungsstörungen steige. „Die Kriegserfahrungen führen zu schweren Traumata, die gerade für Kinder unüberwindbar sein können“, sagte Halemba.

Die Folgen seien gravierende Verhaltensänderungen, ein erhöhtes Suizidrisiko und weitere psychische Erkrankungen. Zusammen mit Vertretern der syrischen Kirchen und Experten aus anderen Ländern hat KIRCHE IN NOT deshalb den Kurs „Barmherziger Samariter“ ins Leben gerufen. Dieser soll nach und nach in verschiedenen Regionen Syriens etabliert werden.

Die Projektpartner wollen außerdem eine Studie zur Verbreitung posttraumatischer Belastungsstörungen erstellen. „Wir hoffen, dass diese Erkenntnisse eine wichtige Hilfe für Hilfsorganisationen und internationale Stellen sein können, die auf diesen Bereich spezialisiert sind“, sagte Halemba.

Teilnehmer des Einführungsseminars über Traumata-Bewältigung. Sie werden sich In ihrer syrischen Heimat um Betroffene kümmern.
Kinder in einer Schule der armenisch-katholischen Gemeinde in Al-Telal bei Aleppo (Foto: Ismael Martínez Sánchez/KIRCHE IN NOT).
Dr. Andrzej Halemba, Nahost-Referent von KIRCHE IN NOT.

Spezielle Angebote für Familien und Kinder

Ergänzt werden die therapeutischen Maßnahmen durch Angebote, die sich speziell an Familien und Kinder richten, zum Beispiel kirchliche Sommerlager, Familienexerzitien und regionale Jugendtage.

„Viele Menschen leiden psychisch wie geistlich“, erklärte Halemba. „Sie suchen Trost im Glauben. Außerdem ist es für viele Kinder und Jugendliche, die im Krieg aufgewachsen sind, die erste Gelegenheit, mit Gleichaltrigen unbeschwert zusammen zu sein.“

Nach Angaben der Vereinten Nationen benötigen in Syrien mehr als 13 Millionen Menschen humanitäre Hilfe. Die Hälfte von ihnen sind Kinder. Mit über 910 getöteten Mädchen und Jungen sei 2017 das bislang schlimmste Kriegsjahr für syrische Kinder gewesen, teilte das UN-Kinderhilfswerk UNICEF mit. Für 2018 lägen die Zahlen bereits jetzt ähnlich hoch.

Jedes vierte syrische Kind wurde bereits verwundet

Fast jedes vierte syrische Kind sei im Laufe des Krieges verwundet worden, so die Studie. Die meisten Kinder haben Granateinschläge in ihrer unmittelbaren Umgebung erlebt, trauern um einen Angehörigen, haben extreme Albträume und schwere Ängste. Hinzu kommen traumatische Erfahrungen von Verstümmelungen, Vergewaltigungen, Zwangsverheiratungen oder Sklavenarbeit.

Über 60 Prozent der syrischen Kinder seien schon in Situationen geraten, in denen sie dachten, sterben zu müssen, so UNICEF. Auch würden immer mehr Jugendliche als Soldaten herangezogen – ihre Zahl hat sich seit 2015 verdreifacht.

Viele Kinder konnten keine Schule besuchen

Viele Kinder unter 15 Jahren haben außerdem noch nie eine Schule besucht. Die Zahl der Analphabeten ist enorm. „Viele dieser Kinder werden ein Leben lang von Krieg und mangelnder Versorgung gezeichnet sein“, erklärte Halemba. „Es droht eine ,verlorene Generation’ heranzuwachsen. Wenn wir nicht helfen, wer sollte es sonst tun?“

Helfen Sie den Kindern in Syrien

Um die seelsorgliche wie therapeutische Betreuung der Kriegsopfer und die karitative Arbeit der Kirchen in Syrien sichern zu können, bittet KIRCHE IN NOT um Spenden.

So können Sie helfen

Die Familie der in Pakistan wegen angeblicher Gotteslästerung zum Tod verurteilen Katholikin Asia Bibi (49) erwartet, dass der Oberste Gerichtshof des Landes in der Revisionsverhandlung einen Freispruch verkünden wird. Das höchste Gericht des mehrheitlich muslimischen Landes hatte nach einer erneuten Anhörung am 8. Oktober die Entscheidung zunächst vertagt; ein Urteil soll jedoch noch in diesem Monat fallen.

Asia Bibis Mann Ashiq Masih und ihre Tochter Eisham Ashiq halten sich zurzeit auf Einladung des weltweiten päpstlichen Hilfswerks KIRCHE IN NOT in Großbritannien auf. Begleitet werden sie von Pater Emanuel Yousaf. Dieser erklärte im Namen der Familie gegenüber KIRCHE IN NOT: „Die Richter haben zwar noch kein Urteil gesprochen. Das war jedoch auch bei ähnlichen Fällen in der Vergangenheit so – und alle endeten positiv.“
Pater Emanuel Yousaf, Asia Bibis Tochter Eisham und Asia Bibis Ehemann Ashiq Masih (v.l.).
Stacheldraht und Moschee in der pakistanischen Hauptstadt Lahore.

Die Familie sei weiterhin in großer Ungewissheit, das Urteil könne jetzt jeden Tag fallen. „Wir hängen wieder einmal in der Luft. Aber, so Gott will, ist es bald vorbei und Asia wird wieder bei ihrer Familie sein“, sagte Yousaf. Christen auf der ganzen Welt rief er dazu auf, in diesen Tagen weiterhin intensiv für Asia Bibi zu beten. „Wir haben jetzt neun Jahre lang für unsere Schwester Asia gebetet. Ich bin zuversichtlich, dass wir erhört werden und das Urteil zugunsten von Asia, ihrer Familie und der gesamten christlichen Gemeinschaft in Pakistan ausfällt.“

Demonstranten forderten Vollstreckung des Urteils

Die fünffache Mutter Asia Bibi wurde 2009 festgenommen. Ihr wurde vorgeworfen, bei einem Nachbarschaftsstreit den Propheten Mohammed und den Koran beleidigt zu haben. Asia Bibi bestreitet dies. Auf Grundlage des in Pakistan gültigen Blasphemiegesetzes wurde sie 2010 zum Tod verurteilt. Sie war die erste Frau, über die ein solches Urteil verhängt wurde. Die Berufung gegen das Urteil wurde im Oktober 2014 zurückgewiesen, die Revisionsverhandlung vier Jahre lang immer wieder vertagt.

Während des nun angelaufenen Wiederaufnahmeverfahrens fand eine Demonstration islamischer Gruppen vor dem Gerichtsgebäude statt. Dabei wurde gefordert, das Todesurteil endgültig zu bestätigen. Das Gericht hat die Bekanntgabe des Urteils jedoch nochmals vertragt.

Rosenkranz von Papst Franziskus als Trost

Wegen seiner Härte erfährt das Blasphemiegesetz in Pakistan aber auch Kritik. Unterstützer von Asia Bibi, die eine Änderung des Gesetzes herbeiführen wollten, wurden jedoch ermordet. Auch Papst Benedikt XVI. und Papst Franziskus hatten sich für die Verurteilte eingesetzt. Papst Franziskus hatte auf Vermittlung von KIRCHE IN NOT im Februar 2018 den Mann und die Tochter von Asia Bibi empfangen und ihnen einen Rosenkranz mitgegeben. Wider Erwarten habe man ihr erlaubt, diesen Rosenkranz zu behalten und zu beten, ließ Asia Bibi wissen. „Dieser Rosenkranz wird für mich ein großer Trost sein; es tröstet mich zu wissen, dass der Papst in dieser schwierigen Lage für mich betet und an mich denkt“, ließ Bibi KIRCHE IN NOT wissen.

Asia Bibi aus Pakistan. Foto: British Pakistani Christian Association
Helfen Sie den Christen in Pakistan

KIRCHE IN NOT steht der verfolgten christlichen Minderheit in Pakistan bei. Unser Hilfswerk unterstützt unter anderem den Bau von Kirchen und Pfarrhäusern sowie die Ausbildung von Priestern, Ordensleuten und Katecheten.

Außerdem leistet KIRCHE IN NOT Hilfe, wenn Christen angegriffen oder aufgrund des Blasphemie-Gesetzes beschuldigt werden.

Um weiterhin helfen zu können, bittet das Hilfswerk um Spenden.

So können Sie helfen

Ein kleines, rotes Büchlein erobert seit fast 30 Jahren die Welt: Die von KIRCHE IN NOT herausgegebene Kinderbibel „Gott spricht zu seinen Kindern“ ist mittlerweile in einer Auflage von fast 51 Millionen Exemplaren in rund 190 Sprachen erschienen.

In manchen Sprachen ist diese Kinderbibel sogar das einzige Buch, das überhaupt existiert.
Junge mit einer Kinderbibel in der Sprache Tseltal.
Kinder aus Mexiko freuen sich über die Kinderbibel in ihrer Muttersprache.

Pater Werenfried van Straaten, der Gründer unseres Hilfswerks, hatte verstanden: „Kinder brauchen so etwas wie eine Kinderbibel, damit das Bild Christi in ihnen lebendig wird.

Außerdem werden sie die Geschichten des Alten Testaments von Noah, Abraham, Josef, Moses und David packen. Für unzählige Kinder der Dritten Welt aber ist die Bibel ein unerfüllter Wunsch. Sie sind so arm, dass sie sich ein Buch nicht leisten können.“ Deshalb beschloss er, Kindern in aller Welt eine Kinderbibel zu schenken.

Die Jesuiten, die in der Diözese San Cristobal de las Casas im Süden Mexikos tätig sind, haben diese Kinderbibel in die indianische Sprache Tzeltal übersetzt, die in dieser Region von rund einer halben Million Menschen gesprochen wird. Für die meisten von ihnen ist das Spanische – wenn sie es überhaupt beherrschen – die erste Fremdsprache.

Unsere Wohltäter haben mit 18.000 Euro geholfen, dass 30 000 Kinderbibeln in der Sprache Tzeltal gedruckt werden konnten.

Dank ihrer Hilfe können die Kinder das Wort Gottes in ihrer eigenen Muttersprache kennenlernen. Für sie ist das kleine Büchlein ein unermesslicher Schatz.

Vielen Dank allen, die geholfen haben!

So können Sie helfen

Das weltweite päpstliche Hilfswerk KIRCHE IN NOT unterstützt den Wiederaufbau der syrischen Stadt Aleppo. Das Programm besteht aus sieben Einzelprojekten. Für die notleidende Bevölkerung in Syrien hat das Hilfswerk darüber hinaus 32 Projekte neu aufgelegt. Insgesamt fördert „Kirche in Not“ damit im laufenden Jahr über 120 Einzelmaßnahmen in Syrien mit einer Gesamtsumme von sieben Millionen Euro.

Aleppo gehört zu den vom Krieg am meisten betroffenen Städten des Landes. Monatelange tobten vor allem in den östlichen Bezirken schwere Kämpfe. Seit Anfang 2017 schweigen dort die Waffen. Rund ein Drittel der Gebäude in der Stadt sind zerstört. Auch zahlreiche Kirchen – Symbole für die jahrhundertealte christliche Tradition der Stadt – sind schwer getroffen.
Zeichen der Hoffnung im zerstörten Homs.
Kirchen geben Hoffnung auf Rückkehr

„Die Kirchen sind so etwas wie Leuchttürme im Meer. Sie vermitteln Sicherheit und Hoffnung. Das gesamte soziale Leben spielt sich in den Kirchengemeinden ab“, erklärte Dr. Andrzej Halemba, Projekt-Referent für den Nahen Osten bei KIRCHE IN NOT. Das Hilfswerk hat die Wiederherstellung von drei Kathedralen in sein Programm aufgenommen: der armenisch-katholischen, der maronitischen und der syrisch-katholischen. „Sie spiegeln die verschiedenen christlichen Traditionen und Riten. Außerdem geht von den wiederaufgebauten Kirchen eine wichtige Signalwirkung aus: Die vertriebenen Christen können den ersten Schritt Richtung Rückkehr wagen“, sagte Halemba.

KIRCHE IN NOT hat auch Hilfen für die Renovierungsarbeiten in einem Zentrum für autistische Kinder zugesagt, das von Missionsfranziskanerinnen geleitet wird. Da während des Krieges das Gebäude nicht beheizt werden konnte, haben sich Feuchtigkeit und Schimmel ausgebreitet. „Die Gesundheit der 15 betreuten Kinder ist dadurch in ernster Gefahr. Wir müssen schnell handeln“, erklärte Halemba. Darüber hinaus unterstützt das Hilfswerk den Wiederaufbau von Pfarrsälen und eines Biblischen Zentrums.

Nicht auf Bänken, sondern auf Schutt kniet, wer in der zerstörten armenisch-katholischen Kathedrale von Aleppo derzeit betet. Foto: Ismael Martinez Sanchez/KIRCHE IN NOT
Hilfen für Lebensmittel, Medizin und Wohnen

Auch die Hilfsprogramme für vertriebene Christen gehen unvermindert weiter, die KIRCHE IN NOT seit 2011 in Aleppo und anderen syrischen Städten zusammen mit den örtlichen Kirchen ins Leben gerufen hat. „Wir wollen, dass die Menschen in ihre Häuser zurückkehren können. Es ist noch viel zu tun, damit das möglich wird“, erklärte Halemba. Laut dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen sind über 13 Millionen Menschen in Syrien auf humanitäre Hilfe angewiesen. „Vielfach sind die Kirchen die einzigen Anlaufstellen, nicht nur für die Christen“, erläuterte Halemba. Die Ortskirchen können diesen Andrang von Notleidenden nicht allein bewältigen.

Eine Vielzahl der neu bewilligten Projekte von KIRCHE IN NOT widmen sich der Versorgung der notleidenden Bevölkerung: So werden in Homs Mietbeihilfen für 340 Familien finanziert, in Aleppo erhalten weitere 700 Familien eine regelmäßige ärztliche Versorgung, und in Latakia an der Mittelmeerküste ist im nächsten halben Jahr für über 1700 mittellose Familie ein monatlicher Zuschuss für die Beschaffung von Lebens- und Arzneimitteln gesichert.

„Das Leid in Syrien hört nicht auf. Ohne Hilfe aus dem Ausland verstärkt sich die Perspektivlosigkeit immer mehr“, sagte Halemba. „Die Zukunft dieser Menschen liegt in unseren Händen. Wir tragen Mitverantwortung!“

So können Sie helfen

KIRCHE IN NOT bietet ein Gebetsblatt an, auf dem das von Papst Leo XIII. verfasste Gebet zum Erzengel Michael abgedruckt ist.
Papst Franziskus hat laut einer Aussendung des vatikanischen Presseamts allen Gläubigen dieses Gebet als Ergänzung zum Rosenkranzgebet im Monat Oktober besonders empfohlen. Auch das wohl älteste Mariengebet „Unter Deinen Schutz und Schirm“ soll nach Wunsch von Franziskus zum Abschluss des Rosenkranzes gesprochen werden.

„Während noch viele Gläubige das Gebet zur Gottesmutter kennen, ist das Gebet zum Erzengel Michael in Vergessenheit geraten – dabei wurde es früher täglich nach der heiligen Messe gesprochen“, erklärte Florian Ripka, Geschäftsführer von KIRCHE IN NOT Deutschland. „Wir bei KIRCHE IN NOT῾ haben diesen Brauch schon vor Jahren wiederbelebt und beten es jeden Tag. Der Schutz vor dem Bösen ist gerade auch für die verfolgten und notleidenden Christen wichtig, denen unser Hilfswerk beisteht.“
Deckenfresko in der St.-Michael-Kirche in München-Berg am Laim.
Vorderseite des Gebetsblattes mit einem Gebet zum heiligen Erzengel Michael.
Titelbild der Glaubens-Kompass-Ausgabe über den Erzengel Michael.

KIRCHE IN NOT bietet zudem ein achtseitiges Faltblatt aus der Reihe „Glaubens-Kompass“ an, in dem das biblische Zeugnis und die Bedeutung des Erzengels Michael als Verteidiger der Kirche und Schutzpatron der Deutschen beschrieben ist.

Papst Franziskus hatte dazu aufgerufen, im Oktober täglich den Rosenkranz zu beten, „und sich so als Volk Gottes zu vereinen in der Bitte an die Muttergottes und den Erzengel Michael, die Kirche vor dem Teufel zu beschützen, der immer darauf aus ist, uns von Gott und untereinander zu trennen.“

Das Gebet zum Erzengel Michael wurde von Papst Leo XIII. im Jahr 1886 verfasst und zwei Jahre später als Bestandteil von „Fürbitten in bedrängter Zeit“ nach der heiligen Messe vorgeschrieben.

Das Gebetsblatt mit dem Gebet zum heiligen Erzengel Michael im Format DIN A7 kostenlos erhältlich.

Der Glaubens-Kompass „Der Erzengel Michael“ im DIN-A6-Format ist ebenfalls kostenlos. Auch größere Stückzahlen für Pfarreien, Wallfahrtsorte und Gebetsgruppen sind verfügbar.

Bestellbar sind beide Artikel entweder online oder bei:

KIRCHE IN NOT

Lorenzonistr. 62

81545 München

Telefon: 089 / 64 24 888 0

Fax: 089 / 64 24 888 50

So können Sie helfen