Spenden
„Mit Sicherheit fordert die Evangelisierung im neuen Jahrtausend von uns mehr Kreativität und Präsenz.“ Das schreibt uns der Vizeprovinzial der Kapuziner, Frei Paulo Xavier Ribeiro, aus dem Amazonasgebiet.

Präsent zu sein ist aber eine echte Herausforderung in dieser Region am Oberen Amazonas im Dreiländereck von Brasilien, Peru und Kolumbien. Von der Regierung ist diese Region mit vielen Volksstämmen kaum beachtet, weswegen Korruption und Drogenhandel an der Tagesordnung sind.

Denn eines muss man wissen: Straßen gibt es keine hier. Die Menschen leben entweder in der Stadt (so wie in Manaus) oder entlang des Amazonas und seiner Nebenflüsse, wie dem Jacuraçá, dem Acuruí und dem Içá, die alle schiffbar sind.
Frei Gino Alberati auf dem Weg in ein Tikuna-Dorf im Urwald.
Blick auf den brasilianischen Urwald in der Nähe von Manaus.
Frei Gino vor dem Boot, das auf dem Fluss Ica unterwegs ist.
Zwei Kinder aus der Volksgruppe der Tikuna.

Auch in der Pfarrei Santo Antônio de Lisboa, deren Zentrum die Stadt Santo Antonio do Içá (17.000 Einwohner) ist, am Zusammenfluss des Rio Içá und des Rio Solimões und in der Pfarrei Belém do Solimões ist es undenkbar, Seelsorge und Mission zu betreiben, ohne mobil zu sein.

Betreuung von 34 Gemeinden am Fluss

Von Santo Antônio aus betreuen die Kapuziner neben der Arbeit in der Stadtgemeinde auch 34 Flussufergemeinden entlang des Rio Içá und weitere sechs Gemeinden entlang des Rio Solimões. Zwölf von ihnen sind rein indigene Siedlungen der Tikuna, die hauptsächlich von der Landwirtschaft und dem Fischfang leben.

Auch von Belém, dem Zentrum mit den meisten Tikunasprechenden, werden die Flussgemeinden versorgt. Seelsorge brauchen sie alle, aber besonders die Tikuna benötigen auch Unterstützung und Entwicklungshilfe im Bereich der medizinischen Versorgung, in der Verbesserung der Landwirtschaft und Bildung.

Und hier kommt die Kinderbibel von KIRCHE IN NOT ins Spiel. Denn sie soll den Kindern der Tikuna in der eigenen Sprache das Wort Gottes näherbringen. Seit 2006 arbeiten die Kapuziner mit den Tikuna, die ihre Sprache und Kultur pflegen, aber auch der Kirche gegenüber aufgeschlossen sind.

10 000 Exemplare der Kinderbibel

Etwa 50 000 Sprecher gibt es heute, die meisten in der Diözese Alto Solimões sowie in den angrenzenden beiden Ländern. Eine ganze Reihe von ihnen lebt auch in den Randgebieten von Manaus. Die wichtigsten Gebete, Teile der heiligen Messe und zahlreiche Gesänge sind schon in die Sprache der Tikuna übersetzt.

Ebenso haben die Kapuziner Lehrvideos in Tikuna zu Themen wie Kirche, Sakramente, Berufung, Rosenkranz, Ehevorbereitung, Zehnt­abgabe u. ä. produziert. Katechetisches Material für die Kinder fehlt aber noch ganz.

KIRCHE IN NOT unterstützt deshalb die Übersetzung der bewährten Kinderbibel, die von den Kapuzinern in Zusammenarbeit mit dem Indigenen Antelmo Pereira Ângelo gerade erarbeitet worden ist. 10 000 Büchlein sollen dann für die Kinder der Tikuna gedruckt werden.

Helfen Sie mit Ihrer Spende

Um vor allem verfolgten Christen weiterhin beistehen zu können, bittet KIRCHE IN NOT um Spenden

So können Sie helfen

KIRCHE IN NOT hat im Jahr 2017 rund 125 Millionen Euro an Spenden, Erbschaften und anderen Einnahmen erhalten. Das geht aus dem Jahresbericht des Hilfswerks hervor. Die Wohltäter aus Deutschland haben zu diesem Ergebnis rund 15,4 Millionen Euro beigetragen.

„Die Spenden und Einnahmen der deutschen Sektion sind damit um 29,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen“, erklärte die frühere Geschäftsführerin von KIRCHE IN NOT Deutschland, Karin Maria Fenbert. „Möge Gott es unseren Wohltätern reichlich vergelten! Ich kann versichern: Die pastorale Hilfe für unsere verfolgten und notleidenden Brüder und Schwestern geht weiter.“

Der Jahresbericht 2017 umfasst das letzte Berichtsjahr, das in der deutschen Sektion von KIRCHE IN NOT unter dem Vorstandsvorsitzenden Bischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB aus Eichstätt und Geschäftsführerin Karin Maria Fenbert verantwortet wurde. Hanke hatte sein Amt zum 14. Juni 2018 niedergelegt, Fenbert verlässt KIRCHE IN NOT Mitte Juli.
Gläubige von den Philippinen danke für die Hilfe von KIRCHE IN NOT.
Kinder aus Burkina Faso sagen Danke für die Hilfe von KIRCHE IN NOT.
Ein Priester aus Bulgarien dankt für die finanzielle Unterstützung beim Bau eines Pfarrzentrums durch KIRCHE IN NOT.
Kinder aus Armenien danken den Wohltätern von Kirche in Not.
Einige Gemeindemitglieder vor einer neu errichteten Kirche, deren Bau von KIRCHE IN NOT unterstützt wurde. Die Strohhütte rechts ist die alte Kirche.
Ordensschwestern und Kinder aus Aleppo/Syrien sagen danke für die Hilfe von KIRCHE IN NOT.

Von den Gesamteinnahmen des Hilfswerks wurden 82,5 Prozent für missionsbezogene Aufwendungen verwendet, das heißt in erster Linie für pastorale Hilfe, mediale Unterstützung sowie Gebetsaktivitäten.

5337 Hilfsprojekte in 149 Ländern

84,6 Millionen Euro flossen in insgesamt 5337 Hilfsprojekte in 149 Ländern. Rund 16 Millionen Euro wurden für Information, Glaubensverkündigung und Interessensvertretung für die verfolgte und notleidende Kirche eingesetzt.

Sieben Prozent der Gesamteinnahmen dienten zur Deckung der Verwaltungskosten. Für Fundraising, Spendenwerbung und Kommunikation mit den rund 400 000 Spendern weltweit setzte KIRCHE IN NOT 10,5 Prozent der Mittel ein. Das Hilfswerk hat in 23 Ländern eigene Nationalbüros.

In einigen Bereichen konnte die Hilfe verstärkt werden: So unterstützte KIRCHE IN NOT zum Beispiel rund 14 000 angehende Priester bei ihrer Ausbildung – so viele wie nie zuvor. Rund 13 000 Ordensfrauen, meist in kontemplativen Klöstern, erhielten Existenz- und Ausbildungshilfen.

Mess-Stipendien für über 40 000 Priester

Mit Mess-Stipendien, also der freiwilligen Gabe für die Feier des Gottesdienstes in einem bestimmten Anliegen, konnte KIRCHE IN NOT über 40 000 Priestern helfen – das ist jeder zehnte Priester weltweit.

Besonders in Regionen, in denen Seelsorger wenig bis gar keinen Lohn erhalten, sichern die Mess-Stipendien ihr Überleben und kommen auch den Gemeinden zugute. Die meisten Mess-Stipendien gingen nach Afrika und Asien.

Die nach wie vor meisten Mittel fließen in die Bauhilfe: KIRCHE IN NOT hat im Berichtszeitraum über 1200 Bauprojekte mitfinanziert. Dabei handelte es sich unter anderem um Kapellen, Kirchen, Kathedralen und Priesterseminare.

Über 1200 Bauprojekte

Viele dieser Bauten liegen in Regionen, die von Überschwemmungen, Stürmen oder durch terroristische Anschläge verwüstet worden waren. Für die Seelsorge in großen Pfarrgemeinden oder schwer zugänglichen Gebieten finanzierte KIRCHE IN NOT auch Autos, Motor- und Fahrräder sowie vier Lastwagen, drei Busse und sogar drei Boote.

Ein Schwerpunkt der Hilfe lag auch 2017 im Nahen Osten. Seit dem Beginn des „Arabischen Frühlings“ im Jahr 2011 flossen rund 75 Millionen Euro in die Kriegs- und Krisengebiete in Syrien, Irak, Libanon und weitere Länder der Region; allein im vergangenen Jahr waren es mehr als 17 Millionen Euro.

Die Hilfe reicht von Lebensmittelpaketen in Kriegsgebieten über Pastoralausgaben wie den Druck von Kinderbibeln oder Vertriebenenseelsorge bis hin zum Wiederaufbau von zerstörten Kirchen und Wohnhäusern.

Pater Prabhakar Vangala, Provinzoberer der Missionare des Glaubens, und Jaya Rao Polimera, Bischof von Eluru, danken für den Minibus für das Priesterseminar.
Pater Werenfried mit seinem “Millionenhut”.
Empfängerland Nummer eins ist der Irak

Ein Großprojekt von KIRCHE IN NOT ist und bleibt der Wiederaufbau christlicher Dörfer in der irakischen Ninive-Ebene, die von den Truppen des „Islamischen Staates“ zerstört worden waren.

Mittlerweile konnten dank dieser Unterstützung rund die Hälfte der vertriebenen Christen in ihre Heimat zurückkehren und ein Drittel der zerstörten Gebäude notdürftig instand gesetzt werden. Der Irak ist deshalb mit rund 9,3 Millionen auch Empfängerland Nummer eins, gefolgt von Indien, Syrien und der Ukraine.

Betrachtet man die bewilligten Hilfsgelder nach Weltregionen, liegt Afrika mit rund 30 Prozent an der Spitze, gefolgt vom Nahen Osten (21 Prozent), Asien und Lateinamerika (rund 15,5 Prozent). 14,5 Prozent der Spendengelder bleibt auf dem europäischen Kontinent, vorrangig in Osteuropa.

In Deutschland, wo das Glaubenswissen und die Glaubenspraxis seit Jahren zurückgehen, trägt KIRCHE IN NOT zur Neuevangelisierung bei, zum Beispiel durch religiöse Schriften, Gebetsaufrufe, Literatur für die Flüchtlings-Seelsorge und christliche Medienarbeit in Fernsehen, Radio und Internet.

„Bei all unserer Projektarbeit ist KIRCHE IN NOT der Dialog mit der lokalen Kirche besonders wichtig“, erklärte der Geschäftsführende Präsident der Päpstlichen Stiftung, Thomas Heine-Geldern, zum Jahresbericht.

Die Bischöfe, Priester und Ordensleute in den betroffenen Ländern wüssten am besten, wo die Not am größten ist und welche Hilfsmaßnahmen ergriffen werden müssen, so Heine-Geldern.

„Auch weiterhin werden wir die Kirche vor allem dort unterstützen, wo sie ihre pastorale Aufgabe nicht erfüllen kann – weil die materiellen Ressourcen fehlen oder weil die Christen unter Unterdrückung, Gewalt und Verfolgung leiden.“

Vielen Dank für Ihre Spenden

KIRCHE IN NOT wurde 1947 von dem Niederländer Pater Werenfried van Straaten als Hilfsaktion für die deutschen Heimatvertrieben und später für die verfolgten Christen hinter dem Eisernen Vorhang gegründet.

Auf ausdrücklichen Wunsch der Päpste wurden später auch Asien, Afrika und Lateinamerika in die Hilfsprogramme aufgenommen.

Um weiterhin verfolgten und notleidenden Christen helfen zu können, bittet KIRCHE IN NOT um Spenden

So können Sie helfen

Die Republik Côte d’Ivoire ist ein Land im Wandel: Nach Jahren des Bürgerkrieges versucht die heterogene Gesellschaft, Einheit und Versöhnung zu leben. Das gilt für die Politik wie für die Religionen.

Es gibt auch erste Erfolge: Das Zusammenleben zwischen Muslimen und Christen funktioniert – anders als in anderen afrikanischen Ländern – weitgehend spannungsfrei. Die politische Lage ist weniger aufgeheizt und die Wirtschaft kommt durch verstärkte Investitionen langsam in Schwung.

Dennoch brodelt es unter der Oberfläche: Benachteiligung und wirtschaftliche Ausbeutung sind an der Tagesordnung. Investitionen aus dem Ausland schaffen neue politische wie religiöse Abhängigkeiten. Vielen Menschen fehlt es an ausreichenden Lebensgrundlagen.
Studenten des Priesterseminars aus Cote d’Ivoire.
Taufe in Cote d’Ivoire.
Gottesdienst in Cote d’Ivoire.
Ignace Bessi Dogbo, Bischof von Katiola.
Fußballmannschaft mit Seminaristen aus Cote d’Ivoire.

Wie die katholische Kirche in dieser Situation Versöhnung voranbringen möchte, warum neue Gotteshäuser auch die kulturelle Identität erneuern und weshalb Wirtschaftshilfe die bessere Flüchtlingspolitik ist, darüber gab Bischof Ignace Bessi Dogbo im Interview Auskunft.

Bessi Dogbo leitet das Bistum Katiola im Norden von Cote d’Ivoire und ist Vorsitzender der ivorischen Bischofskonferenz. Bei seinem Besuch im deutschen Büro von KIRCHE IN NOT hat Tobias Lehner hat mit ihm gesprochen.

TOBIAS LEHNER: Herr Bischof, Ihr Heimatland hat einen Bürgerkrieg hinter sich, der von 2002 bis 2007 andauerte. Im Zuge der Präsidentschaftswahlen kam es ab 2010 nochmals zu blutigen Auseinandersetzungen. Dabei wurden auch Kirchen und Priester angegriffen. Wie ist die Situation heute?

BISCHOF IGNACE BESSI DOGBO: Die Situation ist jetzt weitgehend ruhig. Die Kämpfe nach den Präsidentschaftswahlen 2010 waren ausgebrochen, weil jede Seite den Sieg für sich reklamierte.

Der frühere Präsident Laurent Gbagbo ist inhaftiert und muss sich vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag verantworten (Der Prozess gegen Gbagbo begann 2016. Ihm werden „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ im Umfeld der Wahlen vorgeworfen; Anm. d. Red.).

2015 gab es die jüngste Präsidentenwahl (aus der Alassane Ouattara erneut als Sieger hervorging. Er regiert seit 2011; Anm. d. Red.). Die Wahl verlief ruhig und geordnet. Aber die Cote d’Ivoire ist nach wie vor gespalten in Anhänger der Regierung und der Opposition.

Letztere haben oft Schwierigkeiten, eine Arbeit zu finden. Es gibt hier sehr starke Benachteiligungen. Oft wird die Zugehörigkeit zu Regierung oder Opposition auch davon abhängig gemacht, welcher Volksgruppe jemand angehört – es gibt über 60 Ethnien im Land. Und das schürt natürlich neue Feindschaften.

Wie ist das Miteinander der Religionen?

Christentum und Islam haben etwa gleich viele Gläubige im Land. Im Norden, wo ich Bischof bin, sind die Katholiken aber in der Minderheit. Es gibt auch viele Anhänger von Stammesreligionen. Im Großen und Ganzen leben die Religionen friedlich zusammen. Wir sind eine große Familie.

Das ist ein großer Unterschied zu anderen afrikanischen Ländern, in denen islamistische Gruppen enormen Zulauf haben. Was macht Cote d’Ivoire denn anders als andere Länder?

Ich denke, das ist auch ein Erfolg der Politik, vor allem des ersten Präsidenten Félix Houphouët-Boigny (Boigny regierte das Land nach der Unabhängigkeit von Frankreich von 1960 bis 1993; Anm. d. Red.). Er hat sich sehr für den interreligiösen Dialog engagiert.

Überall wo eine Moschee gebaut wurde, ließ er auch eine Kirche bauen. Das hat das friedliche Zusammenleben gestärkt. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es in jüngster Zeit islamistische Tendenzen gibt. Diese kommen durch Zuwanderer aus anderen Staaten, wie zum Beispiel Mali und Nigeria.

Priester aus Cote d’Ivoire auf einem Motorrad.
Für den interreligiösen Dialog engagiert
Wie äußern sich diese Tendenzen?

Es gibt zum Beispiel Bestrebungen, muslimische Männer verstärkt mit christlichen Frauen zu verheiraten. Diese müssen dann konvertieren und die Kinder aus diesen Ehen werden muslimisch erzogen. In jüngster Zeit investieren viele wohlhabende Geschäftsleute aus Marokko in unserem Land.

Sie bevorzugen ihre muslimischen Glaubensbrüder. Oder aber sie versuchen unsere christlichen Jugendlichen mit Geld zu locken: „Wir geben dir Arbeit, aber dafür musst du Muslim werden.“ Als Bischöfe versuchen wir solchen Bestrebungen entgegenzuwirken. Wir unterstützen zum Beispiel Maßnahmen, in denen sich die Jugendlichen vernetzen und ihre Ausbildung selber in die Hand nehmen können.

Die Jahre des Krieges haben alle Religionen und Ethnien gleichermaßen betroffen. Hunderttausende Menschen wurden vertrieben. Konnten sie zurückkehren und wie ist ihre humanitäre Situation?

Viele Ivorer sind in die Nachbarländer wie Ghana, Mali, Liberia oder Burkina Faso geflohen. Vor allem in den Grenzregionen von Liberia und Mali gibt es kaum Sprach- und Kulturunterschiede, viele Menschen haben dort auch Verwandte. Sie sind nach dem Krieg häufig dortgeblieben.

Aus anderen Ländern kamen die Menschen zurück und mussten feststellen, dass ihr Acker- und Weideland jetzt von anderen Personen bewirtschaftet wird. Oft waren es sogar ihre früheren Nachbarn, die das Land jetzt einfach an sich genommen haben. Grundstückspapiere oder Eigentumsnachweise gibt es nicht. Neue Landkonflikte sind die Folge.

„Der erste Schritt zur Versöhnung ist die Einheit”
Wie kann aus Ihrer Sicht Versöhnung für die Bewohner von Cote d’Ivoire gelingen?

Nur die Religion kann Versöhnung schaffen, nicht die Regierung! Nach dem Bürgerkrieg haben die Politiker zwei Versöhnungskommissionen einberufen und dazu auch Bischöfe in wichtige Positionen berufen.

Die Kommissionen aus verschiedenen Kriegsparteien, Ethnien und Religionen haben hart gearbeitet und viele Vorschläge vorgelegt. Sie wurden nicht beachtet. Also müssen wir als Kirche handeln. Wir können die Versöhnung nicht allein schaffen, aber wir können vielleicht einen Prozess in der Gesellschaft anstoßen.

Darum haben wir in der Bischofskonferenz einen neuen Pastoralplan für die Jahre 2019 bis 2023 entwickelt, in dem wir einige konkrete Schritte vorlegen.

Welche Schritte zum Beispiel?

Der erste Schritt zur Versöhnung ist die Einheit. Das beginnt mit der Einheit der Bischöfe, Priester und Gläubigen. Während der Kriegsjahre haben wir nicht mit einer Stimme gesprochen. Außerdem wollen wir 30 Priester im Land zu Mediatoren ausbilden, die bei Konflikten in Regionen oder Gemeinden helfen können.

Ein dritter Schritt ist, dass wir Begegnungen mit den anderen christlichen Konfessionen und den Muslimen verstärken wollen. Einheit von innen und Einheit nach außen – das ist der Weg, den die Ivorer jetzt gehen müssen.

Was sind nach der Sorge um Einheit und Versöhnung die dringendsten Nöte der Kirche in Cote d’Ivoire?

Ich sehe hier vor allem zwei Dinge als notwendig an: gute Kirchen und gute Priester. Wenn ich durch das Land fahre, sehe ich an den Straßenrändern viele neugebaute Moscheen. Aber unsere Kirchen und Kapellen sind oft in einem desolaten Zustand.

Aber wenn die Kirche nichts ausstrahlt, kann sie auch die Herzen der Menschen nicht erreichen. Das gleiche gilt für die Priester. Ich habe in meiner Diözese Katiola 54 Priester und im Bistum Korhogo, das ich auch noch verwalte, nur 16. Wir brauchen Priester!

„Wir brauchen Priester!”

Viele Priesteramtskandidaten stammen aus armen Familien und können sich oft das Notwendigste für ein Studium nicht leisten. Materielle Hilfe und gute geistliche Ausbildung sind enorm wichtig. Und dabei weiß ich, dass ich mich auf KIRCHE IN NOT verlassen kann!

Ich erhalte immer wieder Hilfen für den Bau von Kirchen und Pfarrhäusern wie auch für das Priesterseminar. Sehr wichtig sind auch Mess-Stipendien, die für unsere Priester das Überleben sichern.

Im Westen diskutieren wir seit einigen Jahren sehr kontrovers um das Thema Flüchtlinge. In Afrika sehen viele junge Menschen keine Zukunft mehr und machen sich auf die gefährliche Reise. Das stellt gerade Europa vor immense Herausforderungen. Was müsste aus Ihrer Sicht die Weltgemeinschaft tun?

Der Westen sollte beim Ausgangspunkt ansetzen und nicht beim Ende. Das heißt: den Menschen in Afrika helfen und nicht erst dann, wenn sie als Migranten in Europa ankommen. Auch in Cote d’Ivoire gibt es junge Menschen, die zunächst die gefährliche Reise nach Libyen und dann über das Mittelmeer auf sich nehmen.

„Gerechte Handelspolitik ist die beste Entwicklungshilfe”

Aber warum gehen sie? Weil sie zum Beispiel als kleine Landwirte keine fairen Preise für ihre Rohstoffe bekommen, zum Beispiel Kakao. Sie werden teilweise wie Sklaven behandelt. Der Westen kann durch faire Preise dazu beitragen, dass diese Menschen von ihrem Lohn leben können. Dann werden sie auch nicht auswandern. Eine gerechte Handelspolitik ist die beste Entwicklungshilfe!

Helfen Sie der Kirche in Cote d’Ivoire

Neben dem Bau und der Renovierung von Kirchen und Pfarrzentren, der Ausbildungshilfe für Seminaristen und dem Lebensunterhalt der Priester fördert KIRCHE IN NOT auch den Druck und die Verbreitung von Kinderbibeln und Katechismen, die Arbeit von Ordensgemeinschaften und die Friedensarbeit der lokalen Kirche.

Um weiterhin helfen zu können, bittet KIRCHE IN NOT um Spenden

So können Sie helfen

Der Generalvikar der Diözese Bambari im Süden der Zentralafrikanischen Republik, Firmin Gbagoua, ist am 29. Juni einem Mordanschlag zum Opfer gefallen.

In einer Erklärung, die KIRCHE IN NOT vorliegt, sprechen die Bischöfe des Landes von „großer Bitterkeit“ angesichts des erneuten Mordes an einem Priester: „Wir verurteilen die sukzessive Ermordung von Priestern in der jüngsten Zeit.“

Generalvikar Gbagoua ist bereits der dritte zentralfrikanische Geistliche, der in diesem Jahr ermordet wurde. Nach einer tödlichen Attacke auf einen Priester im März waren am 1. Mai in der Hauptstadt Bangui ein Gemeindepfarrer und 15 Gläubige erschossen worden.
Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände des Priesterseminars des Bistums Bangassou/Zentralafrikanische Republik (Foto: Fundación Bangassou).
Gottesdienst in einem Dorf in der Zentralafrikanischen Republik (KIRCHE IN NOT/Aurelio Gazzera).
Beerdigung für die Opfer, die bei einem Angriff auf eine Kirche in Bangui ums Leben gekommen sind.

Die Bischöfe rufen die zentralafrikanische Regierung und die im Land stationierten UN-Einheiten auf, „ihre Maßnahmen stärker zu koordinieren, damit die Mörder und die Hintermänner gefasst und vor Gericht gebracht werden können“.

Die Bischöfe stellten sich die Frage: „Wer profitiert von all dieser Gewalt gegen die katholische Kirche in der Zentralafrikanischen Republik?“

In den Bauch geschossen

Bisher unbekannte Täter hatten Gbagoua aus kurzer Entfernung in den Bauch geschossen, als er mit anderen Priestern zu Abend gegessen habe, berichtete das Portal „Vatican News“ am 2. Juli unter Berufung auf den Pfarrer der Kathedralkirche von Bangui, Mathieu Bondombo.

Auf dem Weg ins Krankenhaus sei Gbagoua verstorben. Der Geistliche koordinierte als Caritasdirektor im Bistum Bambari auch die materielle Hilfe für Gläubige und Binnenflüchtlinge.

In jüngster Zeit geraten in der Zentralafrikanischen Republik immer mehr Priester, Missionare, humanitäre Helfer und Blauhelmsoldaten in das Fadenkreuz von Bürgerkriegsmilizen.

Vor einer Kirche in der Zentralafrikanischen Republik.
Eines der ärmsten Länder der Welt

Seit 2013 dauern die Kämpfe an, bei denen sich Regierungstruppen, muslimische Rebellen der „Séléka“ und Kampfverbände der „Anti-Balaka“, in denen mehrheitlich Christen vertreten sind, gegenüberstehen. Seit 2014 sind auch multinationale Truppen und Sicherheitskräfte im Rahmen der UN-Operation „Minusca“ in der Zentralafrikanischen Republik stationiert.

Bei den Kämpfen geht es neben religiösen Gründen auch um die Kontrolle des Rohstoffhandels in dem Land, das als eines der ärmsten der Welt gilt.

Ende 2015 hatte Papst Franziskus die Zentralafrikanische Republik besucht. Standen die Zeichen damals noch auf Versöhnung, hat sich die Situation in jüngster Zeit erneut verschärft.

Die Bischöfe rufen in ihrer Erklärung die Christen des Landes dennoch dazu auf, „ruhig zu bleiben und zu beten, um nicht denen in die Falle zu laufen, die beweisen wollen, dass Christen und Muslime in der zentralafrikanischen Nation nicht mehr zusammenleben können“.

Helfen Sie in der Zentralafrikanischen Republik

KIRCHE IN NOT steht der Bevölkerung der Zentralafrikanischen Republik seit Jahren bei. Im vergangenen Jahr hat unser Hilfswerk 30 Projekte gefördert – von der Nothilfe für Kriegsopfer, die Arbeit von Ordensgemeinschaften und Pfarrgemeinden bis hin zur Friedensarbeit.

Um weiterhin helfen zu können, bittet KIRCHE IN NOT um Spenden.

So können Sie helfen

„Der ,Feindʼ hat weder ein Gesicht noch eine Stimme. Wir kennen nicht einmal das Ziel seines Kampfes“, erklärte Bischof Luiz Fernando Lisboa gegenüber KIRCHE IN NOT angesichts der zunehmenden terroristischen Überfälle in Mosambik.

Lisboa, der dem Passionistenorden angehört, leitet das Bistum Pemba im Nordosten Mosambiks. Die Küstenstadt am Indischen Ozean ist auch das Zentrum der Region Cabo Delgado. Seit einem dreiviertel Jahr mehren sich dort Angriffe von Islamisten auf die Zivilbevölkerung.

Jüngste Vorfälle: Anfang Juni wurden in zwei Dörfern zehn Menschen – darunter Frauen und Kinder – entführt und später enthauptet aufgefunden.
Prozession in Mosambik.
Kinder aus Mosambik.
Luiz Fernando Lisboa, Bischof von Pemba/Mosambik.
Gottesdienst im Freien in Mosambik (Foto: Florencia Visconti/KIRCHE IN NOT).

Mitte des Monats überfielen Milizen das Dorf Nathuko und zündeten etwa hundert Hütten an. Auch hier soll ein alter Mann enthauptet worden sein – er konnte nicht mehr schnell genug fliehen. Kirchen wie Moscheen werden gleichermaßen verwüstet.

Die Angriffe, die seit Oktober 2017 andauern, gehen auf das Konto einer Organisation die sich „Al-Shabaab“ nennt. Mit der Terrororganisation gleichen Namens in Somalia scheinen aber keine weiteren Verbindungen zu bestehen, sagte Lisboa.

Auch die Ziele der Gruppe lägen im Unklaren: „Man spricht von religiösem Radikalismus, vom Kampf um Bodenschätze, von illegalem Waffenhandel, politischen Auseinandersetzungen, ethnischen Rivalitäten – aber in Wahrheit kann noch niemand sicher sagen, worum es geht.“ Klar sei jedoch, dass sich der Terror nicht ausschließlich gegen Christen richte.

Terror nicht nur gegen Christen gerichtet

Offensichtlich sei jedoch, dass die Terrorgruppe viele Jugendliche „geködert“ habe, so der Bischof. Die hohe Jugendarbeitslosigkeit bereite den Boden für die Radikalisierung. Teilweise sei den jungen Menschen viel Geld versprochen worden, um sie zum Eintritt in die Gruppe zu bewegen.

Mosambik gehört nach Jahren des Bürgerkriegs zu den ärmsten Ländern der Welt. Auf dem Index der menschlichen Entwicklung belegt es Platz 181 von 188. In jüngster Zeit war es durch verstärkte ausländische Investitionen zu einem kleinen Aufschwung gekommen.

Unzufriedenheit im Land sei groß

Kritiker werfen der Regierung deshalb vor, aus Angst vor einem Rückzug der Investoren die Übergriffe kleinzureden oder auf ausländische Unruhestifter zu reduzieren. Lisboa warnt deshalb vor voreiligen Schlüssen: „Diese Jugendliche sind nicht nur einige Sonderlinge, Ausländer oder ,Terroristenʼ. Einige von ihnen stammen aus unseren Familien, Dörfern und Bezirken.“

Die Unzufriedenheit im Land sei groß – und das, obwohl besonders im Norden des Landes viele Bodenschätze wie Kohle, Titan, Eisen und Gold Einkommen und Wohlstand sichern könnten. „Stattdessen sind sie aber zu einer Quelle ständiger Konflikte geworden“, sagte der Bischof.

In den vergangenen Jahren sei es zu „einer wahren Invasion“ verschiedener Unternehmen gekommen. Die Bevölkerung sei aber weitgehend außen vor geblieben. „Die Ungleichheit, die in Mosambik immer existiert hat, kann nur beseitigt werden, wenn man die vorhandenen Güter seriös und verantwortungsvoll verteilt.“

Trinkwasserausgabe für Kinder in Mosambik.
Versöhnung nach Bürgerkriegen ausgeblieben

Auch sei die nationale Versöhnung nach zwei Bürgerkriegen bis heute ausgeblieben – und verursache weiter ethnische Spannungen.

In Mosambik sind gut die Hälfte der Einwohner Christen und etwa 17 Prozent Muslime – im Norden des Landes stellen sie die Mehrheit. Anders als in anderen afrikanischen Ländern war Mosambik bisher von islamistischem Terror verschont geblieben.

Die neue Gewaltwelle habe deshalb Regierung, Bevölkerung und Sicherheitskräfte völlig überrascht, so Bischof Lisboa. Es sei zu unkoordinierten Festnahmen gekommen. „Sowohl die Gefängnisse als auch die Vollzugsbeamten waren darauf nicht vorbereitet, und das löst eine Reihe von Menschenrechtsproblemen aus.“

Unkoordinierte Festnahmen

Wichtig sei, die Lage jetzt nicht durch Gerüchte und Verdächtigungen weiter anzuheizen, so Lisboa. Das versuche er auch den Gläubigen seiner Diözese zu vermitteln, wenn er betroffene Dörfer besucht.

„Wir versuchen, die Menschen zu beruhigen. Wir haben sie gebeten, in sozialen Netzwerken keine Bilder der Gewalt zu verbreiten, da dies zu noch mehr Panik und einem Klima der Unsicherheit führt. Wir dürfen uns nicht lähmen lassen.“

So können Sie helfen

„Die Weltgemeinschaft darf nicht denselben Fehler machen wie beim Völkermord in Ruanda. Er fand unter den Augen der Weltöffentlichkeit statt, aber niemand hat ihn gestoppt.“
Dies erklärte der nigerianische Bischof William Amove Avenya gegenüber KIRCHE IN NOT angesichts der zunehmenden Attacken islamistischer Viehhirten aus dem Volk der Fulani auf die ansässige Landbevölkerung – unter ihnen viele Christen.

Zusammen mit anderen Bischöfen aus Nigeria hat Avenya sich in einem Appell an die Weltöffentlichkeit gewandt. Avenya ist Bischof von Gboko, das im südöstlichen Bundesstaat Benue liegt. Die Region gehört zum sogenannten „Middle Belt“, wo der mehrheitlich christlich besiedelte Süden Nigerias an den mehrheitlich muslimischen Norden grenzt.
Bis auf das Fundament zerstörtes Gebäude im Bistum Kaduna (Nigeria) nach einem Angriff von Fulani im Jahr 2017.
Christen protestieren gegen die zunehmenden Fulani-Attacken.
Ein durch einen Angriff von Fulani zerstörtes Gebäude.
Trotz zahlreicher Anschläge durch Boko Haram sind die Gemeinden in Nigeria sehr aktiv und die Gottesdienst gut besucht.
Kinder aus Nigeria.

Im Bundesstaat Benue wurden Medienangaben zufolge seit Anfang des Jahres 492 Menschen bei Überfällen durch Fulani getötet. So verloren zum Beispiel am 24. April zwei Priester und zwei Gläubige bei einer Attacke während eines Gottesdienstes ihr Leben.

Auseinandersetzungen schwelen schon lange

In den anderen Regionen des „Middle Belt“ zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: Mitte Juni kamen nahe der Stadt Jos mehr als 100 Personen bei Attacken der Fulani ums Leben.

Die Auseinandersetzungen schwelen schon lange – neu ist jedoch das Motiv der Attacken, sagte Avenya: Während sie in der Vergangenheit rein ethnisch oder wirtschaftlich geprägt gewesen seien, scheine jetzt „der religiöse Hintergrund die Oberhand zu gewinnen“.

Es gehe den extremistischen Fulani längst nicht mehr um Landstreitigkeiten: „In mehrheitlich muslimischem Gebieten verüben sie diese Taten nicht. Wir sind davon überzeugt, dass es sich um eine ethnische Säuberung an Christen handelt“, sagte Avenya.

„Ethnische Säuberung an Christen”

Deshalb hat er den drastischen Vergleich mit dem Völkermord in Ruanda gewählt. Dort wurden 1994 innerhalb weniger Monate bis zu einer Million Angehörige der Tutsi-Minderheit von Milizen aus dem Stamm der Hutu getötet.

Den Vereinten Nationen sowie einzelnen Staaten, die damals Truppen in Ruanda stationiert hatten, wird bis heute Untätigkeit vorgeworfen.

Die Gefahr einer solchen Entwicklung in seinem Heimatland sieht auch Bischof Matthew Ishaya Audu aus Lafia, das etwa 200 Kilometer südöstlich der nigerianischen Hauptstadt Abuja liegt: „Die Regierung unternimmt nichts, um die Terroristen aufzuhalten.“ Das stimme umso nachdenklicher, da auch Präsident Muhammadu Buhari dem Volk der Fulani angehöre.

Christen protestieren gegen die zunehmenden Fulani-Attacken.
William Amove Avenya, Bischof von Gboko/Nigeria.
„Die Regierung unternimmt nichts”

Die Polizei bleibe weitgehend untätig. In den von Überfällen betroffenen Gebieten gebe es in Dörfern und auf Wegabschnitten regelmäßig Kontrollpunkte. Dennoch sei es laut Polizei bislang nicht gelungen, Täter zu fassen.

„Ist es möglich, dass bewaffnete Männer mit ihren Viehherden unsichtbar werden?“, fragt Audu. Zudem würden die Fulani auch über immer anspruchsvollere Waffen verfügen. „Früher waren sie nur mit Stöcken bewaffnet; heute besitzen sie teure Maschinengewehre. Wer stattet sie damit aus?“

Letztlich würden die Fulani instrumentalisiert, ist Audu überzeugt. Seiner Meinung nach gebe es „eine klare Agenda, den nigerianischen ,Middle Beltʼ zu islamisieren.“

Gegen diese Entwicklung und um die Regierung zu einem besseren Schutz für die Christen aufzufordern, haben Ende Mai alle nigerianischen Diözesen an einem Protestmarsch im Bundesstaat Benue teilgenommen.

„Unsere Gläubigen werden getötet oder müssen aufgrund der Attacken fliehen – doch die westliche Welt betrachtet die Fulani nur als internes Problem“, erklärten die Bischöfe und wiederholten ihren Appell: „Wartet nicht ab, bis ein Völkermord verübt wird, ehe Ihr eingreift!“

Unterstützen Sie die verfolgten Christen in Nigeria

Die verfolgten Christen Nigerias gehören zu den Schwerpunkten der Hilfe von KIRCHE IN NOT auf dem afrikanischen Kontinent.

Wir fördern unter anderem den Wiederaufbau zerstörter Kirchen, die Priesterausbildung, den Unterhalt der Klöster und die pastorale Arbeit der Kirche.

Im Norden Nigerias, in der die Gläubigen bis heute unter den Folgen des islamistischen Terrors von „Boko Haram“ leiden, unterstützt KIRCHE IN NOT auch Hilfsprogramme für Witwen und Waisen.

Um weiterhin helfen zu können, bittet das Hilfswerk um Spenden

So können Sie helfen

„Das größte Geschenk, das die lang ersehnte Begegnung zwischen dem Präsidenten des Südsudan und dem Anführer der Rebellen hervorbringen könnte, wäre ein dauerhafter Frieden.“

Dies sagte Weihbischof Daniel Adwok anlässlich der laufenden Gespräche der Bürgerkriegsparteien in dem ostafrikanischen Land. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge haben Präsident Salva Kiir Mayardit und Rebellenchef Riek Machar, der frühere Vizepräsident, mittlerweile ein Friedensabkommen unterzeichnet, das bereits am 30. Juni in Kraft treten soll.

Erst am 22. Juni war der Dialog für gescheitert erklärt worden. Vorangehende Waffenruhen hielten meist nur wenige Stunden.
In einem Flüchtlingscamp nahe der sudanesischen Stadt Kusti.
Wasserstelle in einem Flüchtlingscamp für Südsudanesen im Sudan.

„Ein Friedensabkommen würde es den Vertriebenen ermöglichen, nach Hause zurückzukehren und in Würde zu leben, anstatt in Flüchtlingslagern auszuharren, in denen sie so viel Not leiden“, sagte Adwok.

Jeder Dritte im Südsudan ist auf der Flucht

Der Weihbischof koordiniert von der sudanesischen Hauptstadt Khartum aus die Versorgung der Menschen, die vor dem bewaffneten Konflikt im Süden geflohen sind. Aktuellen Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks zufolge ist im Südsudan jeder Dritte auf der Flucht – über vier Millionen Menschen.

Allein 200 000 Flüchtlinge hielten sich in neun Flüchtlingscamps nahe der Stadt Kusti im Grenzgebiet zum Südsudan auf, teilte Weihbischof Adwok mit.

Viele Menschen dort hätten nicht einmal eine Plastikplane als provisorisches Dach über dem Kopf. Lebensmittel seien stark rationiert; das führe zu Unterernährung und Krankheiten. „Die Lebensmittel reichen nicht. Viele Flüchtlinge bekommen nur eine kleine Mahlzeit am Tag“, sagte Adwok.

Zugang zu Flüchtlingscamp verweigert

Erschwerend komme hinzu, dass die Regierung des Sudan humanitären Hilfswerken den direkten Zugang zu den Flüchtlingscamps verweigere. Die Kirche findet dennoch einen Weg: Zwei Ordensschwestern und drei Priester leisten geistlichen wie materiellen Beistand.

KIRCHE IN NOT unterstützt ihre Arbeit, die für die Flüchtlinge lebensnotwendig sei, so der Weihbischof: „Die Menschen brauchen dringend Hilfe.”

Weihbischof Daniel Adwok aus dem Sudan.

2011 hatte der Südsudan seine Unabhängigkeit ausgerufen. Viele Bewohner erhofften dadurch eine stärkere Beachtung ihrer religiösen und ethnischen Rechte. Die Mehrheit der Bewohner des Südsudan sind Christen, während im Sudan die Muslime überwiegen.

Die Hoffnungen auf eine friedliche Entwicklung erfüllten sich nicht: Seit fünf Jahren tobt im Südsudan ein Bürgerkrieg, dessen Ursachen unter anderem in ethnischen Konflikten liegen. Über 50 000 Menschen haben bei den Kämpfen bislang ihr Leben verloren.

Helfen Sie den Flüchtlingen im Sudan und Südsudan

Um weiterhin die Nothilfe für Flüchtlinge aufrechterhalten und die Arbeit der Kirche im Südsudan unterstützen zu können, bittet KIRCHE IN NOT um Spenden.

So können Sie helfen

KIRCHE IN NOT hat den neuen Glaubens-Kompass „Leben erhalten und Sterben begleiten“ veröffentlicht. Die Handreichung bietet Ratschläge für Menschen, die über die Anwendung medizinischer Maßnahmen für ihre Familienangehörigen entscheiden müssen, wenn sie selbst ihren Willen nicht mehr bekunden können.

Mit dem Faltblatt möchte unser Hilfswerk Betroffenen in verunsichernden Situationen helfen, vernunftgeleitete Entscheidungen zum Wohl ihrer Verwandten auf der Grundlage christlicher Grundsätze zu treffen. Die neue Glaubens-Kompass-Ausgabe rät zu palliativmedizinischer Betreuung, wenn therapeutische Maßnahmen keine Aussicht auf Erfolg mehr haben.
Im Kinderhospiz in Sankt Petersburg: Aleksandr Tkatschenko betet mit einer Mutter und ihrem Kind.

So können zumindest Schmerzen gelindert werden und ein Sterben ermöglicht werden, das die körperlichen, seelischen und geistlichen Bedürfnisse des Menschen im Blick hat. Die Neuerscheinung lehnt jede Form von Euthanasie ab.

Andererseits warnt sie vor unverhältnismäßigen Therapien, wenn beispielsweise Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis zueinander stehen und strapaziöse Therapien den Tod lediglich um wenige Tage oder Wochen hinauszögern.

Der zehnseitige Glaubens-Kompass „Leben erhalten und Sterben begleiten“ im Format DIN A6 kostet 20 Cent zzgl. Versandkosten. Für Pfarreien, Wallfahrtszentren oder Exerzitienhäuser ist er kostenlos.

Sie können ihn in unserem Bestelldienst erwerben.

Titelbild des Glaubens-Kompasses „Leben erhalten und Sterben begleiten”.

So können Sie helfen

Im islamischen Königreich Bahrain haben die Bauarbeiten für eine katholische Kathedrale begonnen. Am 11. Juni erfolgte die Grundsteinlegung in der Kleinstadt Awali, rund 30 Kilometer südlich der Hauptstadt Manama. Die Kirche soll das Patronat „Unsere Liebe Frau von Arabien“ tragen, die seit 2011 die Patronin der Länder am Persischen Golf ist.

Die neue Kathedrale wird das geistliche Zentrum für über zwei Millionen Katholiken des Apostolischen Vikariats Nördliches Arabien sein. Dieses umfasst neben Bahrain auch die Golfstaaten Kuwait, Katar und Saudi-Arabien und wird von Bischof Camillo Ballin, einem gebürtigen Italiener, geleitet.
Zu den Feierlichkeiten zur Grundsteinlegung sind viele Gläubige gekommen.
Enthüllung einer Gedenktafel anlässlich der Grundsteinlegung. Von links: Bischof Camillo Ballin, Apostolischer Vikar Nördliches Arabien, Nuntius der Arabischen Halbinsel, Erzbischof Francisco Montecillo Padilla, sowie verdeckt ein Repräsentant des bahrainischen Königshauses.
Die erste Kirche am Persischen Golf (Foto) wurde 1939 in Manama in Bahrain errichtet und ein Jahr später eingeweiht. Sie steht noch heute auf dem Gelände der Pfarrei in Manama. Damals gab es nur 50 bis 60 Katholiken. In Bahrain gibt es heute über 140 000 Katholiken.

Es war ein denkwürdiges Ereignis. Jetzt nimmt der Bau der Kathedrale endlich Form an“, sagte der Nahost-Referent von KIRCHE IN NOT, Dr. Andrzej Halemba. Er nahm an den Feierlichkeiten der Grundsteinlegung teil.

KIRCHE IN NOT unterstützt den Kirchenbau maßgeblich. Zu dem katholischen Wortgottesdienst waren neben kirchlichen Würdenträgern auch die Botschafter von Italien und Frankreich sowie ein Vertreter des sunnitischen Königshauses von Bahrain gekommen.

Zu den Feierlichkeiten zur Grundsteinlegung sind viele Gläubige gekommen.

König Scheich Hamad bin Isa al-Chalifa hatte der katholischen Gemeinde im Jahr 2013 überraschend das Grundstück zum Bau einer Kirche zur Verfügung gestellt. Trotz dieser Unterstützung war es im Planungs- und Genehmigungsverfahren zu Verzögerungen gekommen.

Einen großen Teil der Baumittel hätten die Katholiken der Region selbst aufgebracht, erklärte Halemba. „Aber es liegt noch ein weiter Weg vor uns.“

Neben der Kathedrale sollen auf dem Areal auch ein Bildungs- und Begegnungszentrum entstehen. „Neben der pastoralen Hilfe sollen auch Sprach- und Kulturunterricht stattfinden. Das ist für die Menschen, die zum Arbeiten auf die Arabische Halbinsel kommen, sehr wichtig“, sagte Halemba. Christen würden ihr Leben riskieren, wenn sie aus Unkenntnis gegen die gesellschaftlichen Regeln auf der Arabischen Halbinsel verstießen.

Die katholischen Gemeinden im Vikariat Nördliches Arabien bestehen fast ausschließlich aus Auswanderern, die vorwiegend aus Indien, Bangladesch oder von den Philippinen stammen.

Viele von ihnen verdienen ihr Geld als Haushaltshilfen oder Bauarbeiter, um damit ihre Familien in der Heimat zu unterstützen. Ihre Arbeitsbedingungen sind extrem hart, zudem werden sie oft als ethische und religiöse Minderheit diskriminiert.

„Die neue Kathedrale wird nicht nur den Zuwanderern eine Heimat bieten“, sagte Halemba. „Sie ist auch ein sichtbares Zeichen des guten Willens und ein Symbol für die gesamte Region, in der viele Christen nach wie vor ihr Leben riskieren.“

In den Ländern auf der Arabischen Halbinsel ist der Islam Staatsreligion. Koran und Scharia regeln das Zusammenleben. Christliche Missionstätigkeit, kirchliches Leben und Konversion zum Christentum sind gesellschaftlich geächtet oder stehen sogar unter Strafe – so zum Beispiel in Saudi-Arabien, das als eines der Länder mit der rigidesten Religionsgesetzgebung weltweit gilt.

Die Namenspatronin der Kathedrale in Bahrain: Unsere Liebe Frau von Arabien.
Unterstützen Sie den Bau der Kathedrale in Bahrain

Um den Bau der Kathedrale in Bahrain und das Überleben der christlichen Minderheit auf der Arabischen Halbinsel weiterhin unterstützen zu können, bittet KIRCHE IN NOT um Spenden.

Hintergrund: Katholische Kirche in Bahrain

In Bahrain leben über 140 000 Katholiken, die sich auf zwei Pfarreien verteilen: eine in der Hauptstadt Manama (100 000 Katholiken), eine weitere in der Stadt Awali (40 000), wo die neue Kathedrale gebaut wird. Diese Zahlen sind Schätzwerte, da es keine genauen Statistiken gibt.

Bahrain gehört zum Apostolischen Vikariat Nördliches Arabien, zu dem auch die Länder Katar, Kuwait und Saudi-Arabien gehören.

Das Königreich Bahrain ist ein kleiner Inselstaat im Persischen Golf. Seine Fläche entspricht ungefähr der Fläche Hamburgs. Mit 1,5 Millionen Einwohnern ist sie etwas kleiner als die Hansestadt. Staatsreligion ist der Islam. Der überwiegende Teil der Bevölkerung ist schiitisch, die Herrscherfamilie ist sunnitisch.

Die erste katholische Kirche wurde 1939 in Manama fertiggestellt und ein Jahr später eingeweiht. Sie war damals die erste katholische Kirche am Persischen Golf. Zu dieser Zeit gab es nur 50 bis 60 Katholiken im Land.

Aufgrund des Zuzugs vieler Gastarbeiter ist die katholische Kirche in Bahrain stetig gewachsen. Die Gläubigen in beiden Pfarreien stammen zu einem überwiegenden Teil aus Indien und von den Philippinen. Zu den Wochenendgottesdiensten in der Hauptstadtpfarrei kommen etwa 20 000 Gläubige. Sechs Priester kümmern sich um die Seelsorge in der Pfarrei. Zur Katechese kommen 1500 Schüler, die von 60 freiwilligen Helfern unterrichtet werden.

Katholiken können in Bahrain ihren Glauben offen bekennen. Muslime und Katholiken begegnen sich gegenseitig mit Respekt. Der König ist gegenüber der katholischen Kirche aufgeschlossen und pflegt einen guten Kontakt zum Apostolischen Vikar für das Nördliche Arabien, Bischof Camillo Ballin. Im Jahr 2013 überreichte der König Bischof Ballin auch die bahrainische Staatsbürgerschaft.

Die Priester dürfen im Gegensatz zu einigen anderen muslimisch geprägten Ländern auch in die Camps der Gastarbeiter und dort Gottesdienste feiern. Trotz dieser Offenheit gibt es jedoch auch Einschränkungen: So erhält die Pfarrei für ihre Priester und Mitarbeiter zum Beispiel nur eine bestimmte Anzahl an Visa.

So können Sie helfen

Fernando und Marisela sitzen fest. Seit Tagen übernachten sie mit ihren beiden Kindern, dem dreijährigen Luis und der siebenjährigen Camila, unter freiem Himmel. Schwierigkeiten mit den Ausweispapieren verzögern ihr Ziel: die endgültige Ausreise aus Venezuela.

Wie tausende ihrer Landsleute haben sie sich auf den Weg nach San Antonio del Táchira im Nordwesten des Landes gemacht. Dort führt eine schmale Brücke hinüber nach Kolumbien. Seit 2015 ist sie für den Autoverkehr gesperrt. Bewaffnete Militärposten säumen den Weg.

„Das Leben in Venezuela ist so schwierig geworden. Es ist besser zu gehen“, sagt Fernando. Eine Inflation von fast 14 000 Prozent, die damit einhergehende Armut und die politische Unsicherheit machten nicht nur für ihn jede Zukunftshoffnung in seinem Heimatland zunichte.
An der Grenze von Venezuela nach Kolumbien.
Marktszene an der Grenze von Venezuela und Kolumbien.
Mann am Straßenrand in Venezuela.
Blick von Kolumbien nach Venezuela.
Ein Auswanderer schläft unter freiem Himmel.
Menschen strömen über die Grenzbrücke von Venezuela nach Kolumbien.

Ein Mitte Mai veröffentlichter Bericht der Internationalen Organisation für Migration zeichnet ein dramatisches Bild: Zwischen 2015 und 2017 ist die Zahl der Auswanderer aus Venezuela in die anderen lateinamerikanischen Staaten und in die Karibik von 89 000 auf 900 000 Menschen gestiegen – ein Zuwachs von mehr als 900 Prozent.

Umstrittener Staatschef Nicolás Maduro

Die vorgezogene Präsidentenwahl Ende Mai, aus der der umstrittene Staatschef Nicolás Maduro erneut als Sieger hervorging, war für viele Venezolaner ein weiterer Schub in Richtung Auswanderung.

Der Strom der Grenzgänger in San Antonio reißt seither nicht ab – obwohl auf der anderen Seite, in Kolumbien, auch kein Leben in Wohlstand auf sie wartet. „Aber was bleibt uns anderes übrig?“, fragt Fernando. Er und seine Familie sind aus der Hauptstadt Caracas gekommen. Dass es Probleme mit den Papieren geben würden, haben sie nicht geahnt. Auch versteht keiner so recht, warum sie nicht ausreisen dürfen.

Viele Menschen kampieren im Freien

Für eine Bleibe während ihres unfreiwilligen Stopps fehlt das Geld. So kampieren sie im Freien, verdienen sich das Lebensnotwendigste mit Schwarzarbeit und suchen nach einer Lösung, wie sie ihrer Reise fortsetzen können.

Für Bischof Mario Moronta Rodriguez aus San Cristóbal de Venezuela spiegelt die Lage an der Grenze „das Bild der Hilflosigkeit so vieler Venezolaner, die nicht über das Lebensnotwendige wie Lebens- und Arzneimittel oder ähnliches verfügen“.

Die Kirche suche fieberhaft nach Möglichkeiten, „um für die Migranten alles zu tun, was wir nur können.“

Nur wenige Meter vom Grenzübergang entfernt liegt die Basilika San Antonio. Pfarrer Reinaldo Contreras organisiert mit Ehrenamtlichen Armenspeisungen.

Doch er stößt an Grenzen: „Die Lebensmittel sind knapp und sehr teuer. Außerdem fehlt es uns an Räumen, Personal und den notwendigen Einrichtungen, um die Migranten umfassender betreuen zu können.“

Die Gemeinde lotet zurzeit die Möglichkeit aus, ein „Haus der Migranten“ einzurichten. Sie hat KIRCHE IN NOT dafür um Hilfe gebeten.

Schon in Betrieb ist das „Haus des Übergangs Göttliche Barmherzigkeit“ direkt am Grenzübergang auf der kolumbianischen Seite. Dort erhalten die Auswanderer medizinische Behandlung und Essen – täglich werden über 1000 Rationen ausgegeben. Darüber hinaus stehen Seelsorger für Gespräche und Rat zur Verfügung.

Ein Haus des Übergangs wird zur Dauereinrichtung

Das „Übergangshaus“ wird für viele Menschen zur Dauerstation. Denn nicht alle verlassen dauerhaft ihre Heimat Venezuela. Viele gehen nur nach Kolumbien, um Lebensmittel oder Medikamente für ihre Familien zu besorgen und kommen wieder zurück. Andere bleiben im Grenzbereich und suchen dort nach Arbeitsmöglichkeiten.

So wie der 18-jährige Andreas Vargas. Eigentlich wollte er nach Chile. Doch sein Geld für die weite Reise reichte hinten und vorne nicht. So blieb er.

Mario Moronta Rodriguez, Bischof von San Cristobal in Venezuela.

„Hier verdiene ich ein bisschen Geld, indem ich Dienste für Reisende übernehme. So kann ich wenigstens etwas zu essen kaufen. Manchmal reicht es sogar für eine Übernachtung.“ In den meisten Nächten aber hat er keine Unterkunft. „Aber was ist schon ein Lager unter freiem Himmel, verglichen mit dem, was wir in den letzten Jahren erlebt haben“, sagt Carlos Fonseca.

Er kam mit seiner Frau und drei kleinen Töchtern nach zwölf Stunden Busfahrt in San Antonio del Táchira an. Da hatte der Grenzübergang längt geschlossen. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als zu warten. Und so warten Tausende.

„Wir sind in diesem schmerzlichen Drama an der Grenze präsent“, sagt Bischof Victor Manuel Ochoa aus dem kolumbianischen Bistum Cúcuta, das an Venezuela grenzt. „Wir möchten die Hand sein, die unsere notleidenden venezolanischen Brüder und Schwestern ergreifen können.“

Beim Besuch einer Delegation von KIRCHE IN NOT erinnerte er an den Gründer des Hilfswerks, Pater Werenfried van Straaten.

Dieser hatte 1947 unter Flüchtlingen und Vertriebenen Lebensmittel verteilt. „Wir möchten in seine Fußstapfen treten. Bitte beten Sie für Venezuela und Kolumbien!“

Helfen Sie den Menschen in Venezuela

KIRCHE IN NOT ruft zur Solidarität mit der leidenden Bevölkerung Venezuelas auf. Neben der Unterstützung für die karitative Arbeit der Kirche lädt das Hilfswerk dazu ein, eine Messe für das südamerikanische Land feiern zu lassen. Der Betrag für das Mess-Stipendium kommt mittellosen Priestern und ihren Gemeinden zugute.

So können Sie helfen

Mexiko ist ein Land der Gegensätze: Einige Gebiete sind beliebte Urlaubsziele, zugleich ist das Land jedoch Opfer eines blutigen Drogenkrieges und Schauplatz von Entführungen, Erpressungen, Raubüberfällen und Morden. Auch die katholische Kirche ist davon betroffen: In keinem anderen Land der Welt werden Jahr für Jahr so viele katholische Priester ermordet wie in Mexiko.

2017 waren es vier Priester. Zwei von ihnen wurden Opfer eines Entführungsversuchs, die zwei anderen starben bei Bombenangriffen auf die Kathedrale von Mexiko-Stadt beziehungsweise auf die Büros der Mexikanischen Bischofskonferenz.
Taufe in Mexiko.
Gottesdienst in Mexiko.
Gottesdienst unter freiem Himmel in Mexiko.
Kapuziner-Klarissen aus Mexiko.

Hinzu kommen Hunderte Drohungen und Erpressungen, die Priester und Bischöfe erleiden. Allein in 2017 waren es 884 Fälle. In 80 Prozent der Fälle von ermordeten Priestern wurde Folter angewendet. Von 1990 bis 2017 wurden ein Kardinal, 47 Priester, ein Diakon, vier Ordensleute, neun Laien im Dienst der Kirche und eine katholischen Journalistin ermordet.

Aufstrebendes Schwellenland und große Armut

Auch wirtschaftlich ist Mexiko ein Land mit großen Gegensätzen: So ist es einerseits ein aufstrebendes Schwellenland, andererseits lebt fast die Hälfte der Bevölkerung in Armut.

In einigen extrem armen Gebieten des Landes mit indigener Bevölkerung sind 18 Jesuitenpatres tätig. Sie verkünden die Frohe Botschaft unter den Ärmsten der Armen und sind dabei selbst arm. Die Gläubigen teilen mit ihnen ihre kargen Speisen, aber damit können sie nicht ihren gesamten Lebensunterhalt bestreiten.

Daher sind sie dankbar für Mess-Stipendien im Wert von 14.490 Euro, die Wohltäter von KIRCHE IN NOT ihnen gespendet haben.

„Mit ihrer Hilfe gesegnet, können wir weiterhin das Evangelium verkünden und diesem Volk Gottes besser dienen, das zwar des materiellen Wohlstandes entbehrt, dafür aber eine erstaunliche geistliche Kraft hat, die die ganze Kirche nährt“, schreibt Pater José Francisco Magaña Aviña, der Provinzial der Jesuiten in Mexiko.

Helfen Sie der Kirche in Mexiko

KIRCHE IN NOT steht den lebendigen, aber armen katholischen Gemeinden Mexikos zur Seite.

Unser Hilfswerk fördert die Arbeit der Klöster, unterstützt mit Mess-Stipendien den Lebensunterhalt der Priester und die Ausbildung von Seminaristen und stellt Fahrzeuge für die Seelsorge in entlegenen Gebieten zur Verfügung. Außerdem unterhält KIRCHE IN NOT ein eigenes Länderbüro in Mexiko-Stadt.

Um weiterhin helfen zu können, bittet KIRCHE IN NOT um Spenden.

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Erneut ist ein Priester auf den Philippinen einem Attentat zum Opfer gefallen. Der 43-jährige Richmond Nilo wurde am 10. Juni in der Kirche von Nueva Ecija, 160 Kilometer nördlich der Hauptstadt Manila, an den Stufen des Altars erschossen. Die Mörder konnten entkommen. Nilo hatte sich sozialpolitisch engagiert und gegen die Arbeit der Sekte „Iglesia ni Christo“ Stellung bezogen. Ihr gehören auf den Philippinen rund 2,7 Millionen Menschen an.

Die Tat war bereits der dritte tödliche Angriff auf einen Priester binnen sechs Monaten. Erst Anfang Juni hatte ein weiterer Priester nur knapp einen Mordanschlag überlebt.
Kruzifix auf einem Altar bei einem Gottesdienst auf den Philippinen.
Erzbischof Socrates Buenaventura Villegas.

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