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Abschied vom furchtlosen barmherzigen Samariter

Abschied vom furchtlosen barmherzigen Samariter

Langjähriger Projektreferent von KIRCHE IN NOT geht in den Ruhestand

17.07.2020 aktuelles
Ein Priester, der aus seinem Amt in einem führenden katholischen Hilfswerk scheidet, nachdem er 14 Jahre lang sein Leben eingesetzt hat, um der Kirche in Not Hilfe zu bringen, ist vom obersten christlichen Kirchenführer des Irak als barmherziger Samariter der heutigen Zeit ausgezeichnet worden.

 

Andrzej Halemba war im Dienst von KIRCHE IN NOT (international: ACN) als Projektkoordinator „Asien-Afrika“ für Länder des gesamten Nahen Ostens und Teile Südasiens verantwortlich, darunter auch für Krisenherde wie Syrien, den Irak und Eritrea.

Andrzej Halemba (3. v. l.) mit Vertretern verschiedener Konfessionen in Syrien.
Der chaldäisch-katholische Patriarch von Bagdad, Louis Raphaël I. Kardinal Sako, ehrte den 65-jährigen Polen mit dem Titel Chorbischof, was in der westlichen (lateinischen) Kirche dem Titel des Monsignore entspricht.

 

Patriarch Sako beschrieb den Monsignore als „den Barmherzigen Samariter von heute“ und sagte, dass Andrzej Halemba „immer an unserer Seite war und Unterkünfte für die Vertriebenen, Polikliniken, Schulen und alles andere baute“.

Andrzej Halemba (rechts) überreicht einen kleinen Olivenbaum an eine Familie, die nach ihrer Flucht vor dem IS wieder in ihre Heimat in der Ninive-Ebene zurückgekehrt ist.
Dr. Thomas Heine-Geldern, Geschäftsführender Präsident von KIRCHE IN NOT International, stellte fest, Halemba habe „wiederholt sein Leben aufs Spiel gesetzt und sich im Dienst der leidenden Kirche an Orte akuter Gefahr begeben“.

 

Er fügte hinzu: „Sein Glaube, sein Mut, sein Organisationstalent, seine gute Laune, seine Sprachkenntnisse und seine Professionalität – diese und viele weitere gute Eigenschaften hat er zum Wohl der verfolgten Gläubigen eingesetzt. Wenn sie Beistand brauchten, kam er ihnen zu Hilfe.“

Andrzej Halemba (links) mit dem melkitisch-katholischen Erzbischof Nicolas Sawaf aus Syrien.
Halembas Dienst war bis 2010 weitgehend auf Europa und Afrika beschränkt gewesen, als KIRCHE IN NOT ihn in einer Zeit beispielloser Umwälzungen im Vorfeld des Arabischen Frühlings damit betraute, die Projektarbeit von KIRCHE IN NOT im Nahen Osten zu leiten.

 

Schwerpunkt der Arbeit waren Länder im Nahen Osten

Während des Höhepunktes der Invasion durch den Islamischen Staat reiste er mehrmals nach Syrien und in den Irak und erweiterte die Arbeit der Hilfswerks erheblich, indem er Nothilfe und pastorale Unterstützung für Hunderttausende von Menschen, insbesondere Christen, bereitstellte.

Seine Aufgabe bestand darin, dafür zu sorgen, dass verfolgte Christen Zuflucht finden und zu gegebener Zeit – wo dies möglich war – in ihre Heimat zurückkehren konnten, sobald die islamistischen Besatzungstruppen zum Rückzug gezwungen worden waren.

Gebet von Msgr. Andrzej Halemba (3. v. l.) an der Baustelle einer Schule im Irak, die mit Unterstützung von KIRCHE IN NOT gebaut worden ist.
Den Hilfsprogrammen des Monsignore wird das Verdienst zugeschrieben, den Exodus von Gläubigen in einer Region verlangsamt zu haben, in der das Christentum von der Auslöschung bedroht ist. Er setzte sich für eine engere Zusammenarbeit der verschiedenen katholischen und orthodoxen kirchlichen Gemeinschaften ein und erhielt viel Anerkennung für seine Betonung der Ökumene.

 

Viel Anerkennung von orthodoxen Kirchenvertretern

Halemba unterstrich, dass er immer von Pater Werenfried van Straaten, dem Gründer von KIRCHE IN NOT, inspiriert gewesen sei: „Was stets hervorgehoben werden muss, ist der geistliche Charakter von KIRCHE IN NOT, denn wir können nie eine säkulare humanitäre Organisation werden.

Vielmehr sind wir ein katholisches Hilfswerk und helfen Menschen dabei, das Leben Christi zu leben; wir ermöglichen es Menschen, auf die Nöte und das Leid der Menschheit einzugehen. Vor allem sind wir dazu da, die Wunden der blutenden Kirche zu verbinden und die Tränen Gottes zu trocknen, wo immer er weint.“

Andrzej Halemba (2. v. l.) zu Besuch in einem Waisenhaus in Eritrea.
Für seine Arbeit zur Unterstützung von Christen, die von Syrien in den Libanon flüchteten, verlieh Issam John Darwish, Erzbischof der melkitisch-katholischen Kirche von Zahlé und Furzol im Ostlibanon, Halemba im Jahr 2015 den Ehrentitel eines Archimandriten.

 

Zwölf Jahre als Missionar in Sambia

Während seiner ersten vier Jahre bei KIRCHE IN NOT war Halemba von 2006-2010 Projektkoordinator für die englisch- und portugiesischsprachigen Länder Afrikas. Dabei kam ihm zugute, dass er über zwölf Jahre als Missionar in Sambia tätig gewesen war.

Als Missionar baute er Strukturen zur medizinischen Versorgung und zur Ausbildung auf, fertigte die erste Übersetzung des Neuen Testaments in die lokale Bantu-Sprache sowie ein Wörterbuch an, das nach wie vor das umfassendste seiner Art ist. Im vergangenen Jahr zeichnete der Präsident Polens den polnischen Priester mit dem Goldenen Verdienstkreuz aus.

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