Zwölf Euro Monatslohn
Bei einer kürzlichen Venezuela-Reise hat Vildoso auch das andere Gesicht des Landes erlebt – die Armut der meisten Bewohner: „Eine Lehrerin oder ein Krankenpfleger verdient umgerechnet im Durchschnitt sechs bis zwölf Euro im Monat. Allein die Lebensmittelkosten für eine Familie belaufen sich auf bis zu 200 Euro.“ Seit Jahren wanderten viele junge Menschen deshalb aus Venezuela aus, die Bevölkerung wachse aber dennoch weiter: An den Stadträndern der Hauptstadt Caracas lebten bis zu zwei Millionen Menschen auf engstem Raum.
Hinzukomme eine weitgehende Kontrolle der Bevölkerung durch die Regierung. Vielerorts seien Polizeiposten stationiert. Überwacht würden ebenfalls die Medien und die katholische Kirche, der in Venezuela über 85 Prozent der Einwohner angehören: „Die Regierung hetzt gegen die Kirche. So erhielt ein Priester nach einem Gottesdienst einen Brief der Regierung, in dem seine Predigt wiedergegeben wurde. Die Kirche wird in die Enge gedrängt“, sagte der KIRCHE-IN-NOT-Mitarbeiter.
Ausländischen Priester sei die Aufenthaltsgenehmigung entzogen wurden; viele Seelsorger seien erschöpft, „weil sie kein Licht am Ende des Tunnels sehen“.
Dennoch hat Vildoso bei seiner Reise auch eine „lebendige, geeinte und fröhliche Kirche“ erlebt: Es gebe eine aktive Jugendarbeit, um die Menschen im Land zu halten: „Die Bischöfe sind davon überzeugt, dass der Wandel mit den künftigen Generationen kommen wird.“ Im karitativen Bereich betreibt die Kirche Schulen, Kindergärten und medizinische Einrichtungen.
Für KIRCHE IN NOT habe die Arbeit von Priester und Ordensleuten für die Bevölkerung Priorität, erklärte Vildoso. Das Hilfswerk unterstütze das Engagement und die geistlichen Initiativen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Venezuela: „Auf diese Weise kann die Bevölkerung einen Beitrag zur Umgestaltung des Landes leisten.“
Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München
IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Venezuela
– Venezuela: Seelsorger am Ende ihrer Kräfte
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