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Venezuela: Die Schutzengel von La Guaira

Venezuela: Die Schutzengel von La Guaira

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02.07.2021 aktuelles
„Unser tägliches Brot gib uns heute …” Was wir oft gedankenlos in der heiligen Messe sagen, ist in Venezuela flehentliches Bitten. Es gibt kein täglich Brot; Hunger bestimmt das Leben des Volkes, die rasende Inflation zerfrisst jede Lebensgrundlage.

 

Die heimische Währung Bolivar ist im freien Fall, es werden Millionenscheine gedruckt, die Hyperinflation reißt auch den Dollar mit. Was vor einem Jahr zehn Dollar kostete, kostet heute mehr als 30. Über allem schwebt die Ausbreitung von Covid-19.

Auf Gott vertrauen: Schwester Maria sagt, wie es trotz allem gehen kann.
Es fehlen Medikamente, Mehl, Milch, Reis, Seife, generell Hygieneartikel. Die Menschen fliehen, um zu überleben. Fünf Millionen sind schon ausgewandert. Die meisten nach Kolumbien.

 

„Wir bleiben bei den Armen“, sagt Mutter Felipa von den Kleinen Schwestern der Armen in Maiquetía. Sie ist Spanierin und könnte gehen, zurück in ihre Heimat. Aber sie sieht die Kinder in der Schule mit den Augen voll Erwartung, die Mütter vor den leeren Töpfen, die Kranken ohne Medikamente.

Eine Ordensschwester misst den Blutdruck.
Maria Larissa von den Missionsschwestern der Nächstenliebe kam aus Indien und denkt wie ihre neun Mitschwestern nicht den Bruchteil einer Sekunde daran, ihre Schützlinge im Stich zu lassen. Für die 21 Kinder mit Down-Syndrom oder anderen geistigen Behinderungen würde es heißen: zum zweiten Mal verstoßen. Die meisten würden es nicht überleben.

 

Orfilia und Milange, Dienerinnen des Allerheiligsten, kümmern sich um obdachlose Menschen, die im Müll nach Resten und Pappe suchen. Die Pfarrei gehört zur Ortschaft Las Tunitas. Sie liegt im Viertel der Ärmsten, es heißt Hoffnung.

Eine Ordensschwester aus Venezuela kümmert sich liebevoll um Kinder.
Amelia, Nelida und Barbara von den Eucharistischen Missionsschwestern von Nazareth unterhalten in der Pfarrei San Sebastián in Carayaca eine Suppenküche, in der sie nicht nur eine warme Mahlzeit, sondern auch Kleidung verteilen. Einige Ärzte stehen ihnen bei und leisten Erste Hilfe. Und die Schlangen werden immer länger.

 

Schwestern geben alles und brauchen fast nichts

Ohne die 46 Schwestern aus zehn Kongregationen wäre für unzählige Menschen in der Diözese La Guaira die Hoffnung längst gestorben. Die Schwestern sind die sichtbaren Schutzengel der Diözese. Sie geben alles und brauchen fast nichts. Sie leben von einem Euro pro Tag.

Bischof Raúl Biord Castillo bittet um Existenzhilfe für die Schwestern. Niemand weiß, wie es weitergeht in Venezuela. Aber die Schwestern sind da, und in ihren Gesichtern lesen die Menschen: Gott ist da. Er gibt uns Brot, Sein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch in Venezuela.

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