Kaczmarek erzählt von einem Gespräch mit einer Schwester aus einem Kloster im Norden der Ukraine. Sowohl der Name der Schwester als auch der – laut Medienberichten stark umkämpfte – Ort müssen aus Sicherheitsgründen geheim bleiben. In den Nächten müssten sich die Schwestern mehrmals im Keller in Sicherheit bringen; sie schliefen mit Ordensgewand und Schleier, um jederzeit aus ihren Zimmern laufen zu können. Nachts sei das ganze Kloster verdunkelt, um keine Angreifer anzuziehen.
In den letzten Tagen hätten sie versucht, ihr klösterliches Leben so weit wie möglich fortzusetzen. Das Handy sei jedoch jetzt auch beim Chorgebet ein ständiger Begleiter, berichtet Kaczmarek: „So können sie schneller alarmiert werden, wenn wieder ein Angriff startet.“
Das sei für die Schwestern keine neue Aufgabe. Schon lange vor dem Angriff der russischen Truppen Ende Februar klopften immer wieder Menschen an ihre Tür, darunter Familien, die vom bereits 2014 ausgebrochenen Konflikt betroffen waren. Die Schwestern leisten Seelsorge für die Verwundeten und ihre Familien. Für viele Menschen seien sie ein Zeichen der Hoffnung und Orientierung. Viele Nachbarn hätten gesagt: „Wir bleiben, solange die Schwestern bleiben. Wenn sie gehen, gehen wir auch.“
Die Schwestern schilderten ihr die Wirkung ihres Psalmengebets. „Die Bitten um Bewahrung vor Kriegsgefahr und die Zusagen der Nähe Gottes geben ihnen Kraft.“ Eine der Schwestern berichtet, sie hätte noch nie so viel den Rosenkranz gebetet wie jetzt.
„Kirche in Not“ hat den Klosterbau mitfinanziert und hilft den Schwestern seit vielen Jahren kontinuierlich mit Existenzhilfen. Das Hilfswerk hat kontemplative Klöster in der ganzen Welt auch zum Gebet für die Ukraine aufgerufen. Eine geistliche Unterstützung, die auch mitten in Todesangst und Kämpfen in der Ukraine nicht unbemerkt bleibt, wie Kaczmarek nach ihren Gesprächen mit den Schwestern feststellt: „Sie spüren, dass Sie ein Teil der Kirche sind und dass viele Menschen mit Ihnen sind.“
Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München
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BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Nothilfe Ukraine
Als Reaktion auf den Kriegsausbruch in der Ukraine hat KIRCHE IN NOT ein Nothilfe-Paket in Höhe von aktuell mehr als eine Million Euro auf den Weg gebracht. Das Geld komme nach Aussage des Geschäftsführenden Präsidenten von KIRCHE IN NOT, Dr. Thomas Heine-Geldern, Priestern und Ordensleuten zugute, die im ganzen Land in den Pfarreien, bei den Flüchtlingen, in Waisenhäusern und Altenheimen arbeiten.
KIRCHE IN NOT ruft auch zu Gebeten um Frieden in der Ukraine auf und hat dazu ein Gebetsblatt veröffentlicht. Download- und Bestellmöglichkeit unter: www.kirche-in-not.de/shop.
Auch Papst Franziskus rief zum Gebet auf: „Ich appelliere eindringlich an alle Menschen guten Willens, ihr Gebet zum Allmächtigen Gott zu erheben, damit jede politische Aktion und Initiative im Dienst der menschlichen Geschwisterlichkeit stehe, mehr als der Einzelinteressen. Wer seine eigenen Ziele zum Schaden anderer verfolgt, verachtet seine eigene Berufung als Mensch, denn wir wurden alle als Geschwister geschaffen.“
Besonders werden wir in unseren Mittagsgebeten der Menschen in der Ukraine in den Gebeten gedenken. Schließen Sie sich bitte an, damit der Glaube lebt und unser Gebet stärker sein möge als Waffen.
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