„Wir befürchten, dass der Wintereinbruch in Regionen, wo wegen der zerstörten Infrastruktur das Heizen nicht mehr möglich ist, zu noch mehr Vertriebenen führen wird. Die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder“, erklärte die Projektreferentin von „Kirche in Not“ für die Ukraine, Magda Kaczmarek, die gerade von einer Reise in die Ukraine zurückgekehrt ist.
Die aktuellen russischen Drohnenangriffe zielten Kaczmarek zufolge „nicht auf strategische Ziele“ ab, sondern darauf, „das tägliche Leben der Ukrainer zu verschlimmern“ und es „unmöglich zu machen, den Winter an diesen Orten zu überleben.“ In einigen Regionen des Landes, vor allem in der okkupierten Ostukraine, würden die Temperaturen im Winter üblicherweise auf unter Minus 20 Grad Celsius fallen. Nach Angaben der ukrainischen Regierung sind die Hälfte der Kraftwerke und Energieanlagen des Landes zerstört.
Als Reaktion auf die dramatische Versorgungslage hat „Kirche in Not“ ein weiteres Hilfspaket für die Ukraine geschnürt: Dazu gehören Finanzhilfen für den Kauf von Heizöfen und Stromgeneratoren, darunter 40 Generatoren für das in größten Teilen von Russland besetzte ukrainisch griechisch-katholische Exarchat (Bistum) Donezk.
„Viele Menschen haben Angst vor dem Winter“
Auch in den heftig umkämpften Regionen um Charkiw und Saporischschja finanziert „Kirche in Not“ Holzöfen, die von der dortigen römisch-katholischen Diözese ausgegeben werden. In den Wärmestuben, Suppenküchen und Ausgabestellen halten sich viele der verbliebenen Bewohner auf. „Viele alte, kranke und arme Menschen sind in Charkiw geblieben. Sie haben Angst vor dem Winter. Viele fragen sich, wie sie durchhalten sollen“, erklärte Kaczmarek.
Umstellung von Heizungen auf nachhaltige Energien
Die Energiekrise betreffe aber nicht nur die besetzten und umkämpften Gebiete, sondern die ganze Ukraine, stellte Magda Kaczmarek fest: „Ich habe das bei meinem vergangenen Besuch erlebt. Die Schwestern in einem der Klöster, das ich besucht habe, waren ohne Strom und Wasser – und das bei jetzt schon sehr niedrigen Temperaturen.“ Viele dieser Einrichtungen hätten Flüchtlinge aufgenommen und befürchteten, dass das Schlimmste jetzt im Winter noch bevorstehe.
„Wir machen in der Ukraine eine äußerst schwierige Zeit durch“, schreibt Bischof Pawlo Honcharuk aus Charkiw an „Kirche in Not“. „Wir danken Ihnen für die Gebete und die Unterstützung, die wir von so vielen Menschen seit Beginn des Krieges erhalten haben. Möge Gotte alle Wohltäter reichlich belohnen.“
Empfänger: KIRCHE IN NOT
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