Zum ersten Jahrestag der russischen Invasion in der Ukraine wies der Bischof darauf hin, dass ukrainische Verantwortliche noch kurz vor dem 24. Februar 2022 von westlicher Seite nur wenig Unterstützung erfahren hätten: „Dieses Gefühl der Verlassenheit war nicht weniger schmerzhaft als der Angriff selbst.“
Umso wichtiger seien die Massendemonstrationen und die Welle der Hilfsbereitschaft zur Unterbringung und Versorgung ukrainischer Flüchtlinge gewesen.
Zunächst habe es sich um einen „hybriden Krieg“ gehandelt, die Soldaten hätten verdeckt gekämpft. Nun seien vor einem Jahr die Kämpfe offen ausgebrochen.
Europa sei nun aufgewacht und habe entdeckt, dass es in der Ukraine um den gesamten Kontinent gehe: „Es sind einfache Menschen, die in der Ukraine ihr Leben für Freiheit, Würde und Gerechtigkeit hingeben.”
„Sie starben unter der Fahne der Europäischen Union. Das war das erste Mal in der Geschichte der EU, und es ist in der Ukraine passiert. Diese Menschen starben für Werte, die grundlegend sind für ganz Europa. Und die kann man nicht nur fordern, man muss sie auch verteidigen“, so der Bischof im Interview.
Opfer und Aggressor dürften nicht miteinander verwechselt oder gleichgesetzt werden: „Der Krieg ist kein Fußballspiel mit zwei gleichberechtigten Gegnern. Es gibt einen Aggressor, der das Völkerrecht gebrochen hat, und es gibt ein Opfer, das auf brutale Weise angegriffen wurde.“
Viele Familien in Deutschland hätten „nicht nur ihre Herzen, sondern auch ihre Häuser aufgemacht“ und Flüchtlinge aufgenommen. „Unsere Flüchtlinge wollen so schnell wie möglich Arbeit finden, um niemandem zur Last zu fallen.“
Die Kirche habe nun Wärmezelte eingerichtet und Stromgeneratoren zur Verfügung gestellt, erklärte Bischof Dzyurakh. „Wir werden alles tun, um den Menschen zu helfen. Es ist die schwierigste Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg.“
Danach ist das Interview auch auf der Mediathek von KICHE IN NOT eingestellt.
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