„Die ukrainischen Behörden sind sehr säkular eingestellt. Sie könnten sich für die extreme Lösung entscheiden, auch Priester unterschiedslos einzuziehen“, befürchtete der Bischof im Gespräch mit KIRCHE IN NOT. Weite Teile der ukrainischen Gesellschaft würden zwar eine solche Entscheidung ablehnen, aber die anhaltend schwierige militärische Lage könnte als Vorwand dafür dienen.
Mit Blick auf den bevorstehenden dritten Kriegswinter stellte Krywyzkyj fest: „Unsere Ressourcen schwinden.“ 80 Prozent des ukrainischen Stromnetzes seien zerstört, Generatoren und andere Einrichtungen in kirchlichen Suppenküchen und Unterkünften zeigten bereits Verschleißerscheinungen.
Die Pfarreien seien Zufluchtsorte für Flüchtlinge; Keller in Gemeindezentren und Unterkirchen dienten als Schutzräume. „Ich will, dass unsere Pfarreien Zitadellen sind, auf die der Krieg keinen Einfluss hat. Es sollen Orte sein, an denen die Menschen es warm haben und geschützt sind, aber an denen sie auch Trost finden können“, sagte der Bischof.
Er hoffe, dass die Ukraine den Winter überstehe und vor allem die Stromgeneratoren standhielten, erklärte Bischof Krywyzkyi. Darüber hinaus sei er sehr zurückhaltend geworden, was Wünsche und Hoffnung angehe: „Wir sprechen nie über die ferne Zukunft. Wir fragen uns nur, was wir tun können, um auf diese oder jene Notsituation zu reagieren.“
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