Thomas Heine-Geldern, geschäftsführender Präsident von KIRCHE IN NOT, weist anlässlich dieses Tages auf einige alarmierende Entwicklungen hin.
„Ständig wiederkehrende Nachrichten über Gewalttaten und Schikane aus Gründen der Religion in Ländern wie Pakistan, Nigeria oder Indien geben KIRCHE IN NOT weiterhin großen Anlass zur Sorge. Obwohl dabei häufig gesellschaftliche und ethnische Beweggründe eine Rolle spielen, können wir die Augen nicht vor dieser Realität verschließen“, so Heine-Geldern.
„Wie kann es sein, dass angesichts der Warnungen vor den in Mosambik operierenden Terrorzellen des Islamischen Staates und der Tatsache, dass erst kürzlich, am 12. August, der Hafen Mocimboa da Praia im Norden des Landes eingenommen wurde, eine globale Reaktion ausbleibt?“, fragt der geschäftsführende Präsident von KIRCHE IN NOT.
„Wir erkennen in den Methoden dieser Terroristen die Absicht, die kulturelle und religiöse Vielfalt des Landes ebenso zu vernichten, wie sie es in anderen Ländern, zum Beispiel im Irak, getan haben. Bisher mussten über 200 000 Menschen fliehen. Worauf warten wir noch?“
Der Gedenktag gebe aber auch die Gelegenheit, vieler Menschen namentlich zu gedenken. Beispielhaft benennt Thomas Heine-Geldern einige Schicksale, über die wir auch von KIRCHE IN NOT berichtet haben: „In diesem Jahr gedenken wir unter anderem des Seminaristen Michael Nnadi, der am 1. Februar in Nigeria ermordet wurde. Wir gedenken Philippe Yargas, Katechet aus Pansi in Burkina Faso, der am 16. Februar mit 24 anderen Menschen ermordet wurde, und wir gedenken des pakistanischen Christen Joseph Nadeem, der am 29. Juni starb, ermordet von einem Nachbarn, allein aus religiöser und gesellschaftlicher Verachtung heraus.
Wir gedenken aber auch der Betroffenen religiöser Verfolgung, die noch am Leben sind, insbesondere derer, die entführt wurden, wie Schwester Gloria Narvaez in Mali oder das junge Mädchen Leah Sharibu in Nigeria.“
Als Hilfswerk arbeiten wir an mehreren internationalen Programmen zur Umsetzung dieser Absicht, während wir gleichzeitig bestrebt sind, die internationalen Institutionen und Organisationen an ihre Pflicht zu erinnern, das Grundrecht der Religionsfreiheit zu garantieren.
Der Internationale Tag zum Gedenken an die Opfer von Gewalt aufgrund von Religion oder Glauben ist zwar ein Meilenstein in die richtige Richtung, doch wir müssen einräumen, dass die Situation weltweit nicht besser wird. Wir möchten die Vereinten Nationen dazu ermutigen, weitere Maßnahmen zur Bekämpfung von Hassverbrechen und religiös motivierten Gewalttaten zu ergreifen. Wir würden es begrüßen, wenn wir nächstes Jahr weniger Opfer hätten, derer wir gedenken müssen.“
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