„Es ist unsere Pflicht, der leidenden Zivilbevölkerung in Syrien zu helfen. Besonders die christliche Minderheit droht zu verschwinden. In ihrem Namen bitte ich die Vereinigten Staaten und die EU, den bestehenden internationalen Rechtsrahmen umzusetzen, der humanitäre Ausnahmen von dem Embargo zulässt“, erklärt der Geschäftsführende Präsident von KIRCHE IN NOT, Dr. Thomas Heine-Geldern, am internationalen Sitz unseres Hilfswerks in Königstein im Taunus.
Der europäische IBAN- und der amerikanische SWIFT-Code blockierten jegliche Überweisung, die sich auf Syrien beziehen. „Infolgedessen ist es für Hilfsorganisationen praktisch unmöglich, die Mittel zur Hilfe für die notleidende Bevölkerung zu überweisen“, führt der KIRCHE-IN-NOT-Präsident aus.
Der Präsident von KIRCHE IN NOT fordert die Staatengemeinschaft deshalb auf, die Banken anzuweisen, Geldüberweisungen zu humanitären Zwecken zu akzeptieren. Dies ist eigentlich bereits in den Ausnahmen zu den bestehenden Sanktionen vorgesehen.
Heine-Geldern macht neben den Schwierigkeiten der Geldüberweisung zudem auf Probleme bei der Einfuhr humanitärer Güter nach Syrien aufmerksam. „Unsere Partner sehen sich oft unüberwindbaren, mehrsprachigen Verfahren ausgesetzt, um eine Genehmigung zu bekommen.“ Selbst für die Einfuhr geringerer Gütermengen seien Genehmigungen und hohe Gebühren fällig.
Er fordert die Staatengemeinschaft deshalb auf, klare Festlegungen zu treffen, was erlaubt und was verboten sei – und „das, was erlaubt ist, auch möglich zu machen. Eine Übergangslösung könnte sein, für bestimmte Nichtregierungsorganisationen Generallizenzen zu erteilen.“
KIRCHE IN NOT unterstützt durch seine Wohltäter die notleidende Bevölkerung Syriens, darunter besonders die Christen verschiedener Konfessionen. Diese leben seit Ausbruch des Konflikts Mitte März 2011 in katastrophalen Verhältnissen. Aufgrund der erzwungenen Migration ist die christliche Präsenz in Syrien vom Aussterben bedroht.
Trotz der beschriebenen Schwierigkeiten konnten durch KIRCHE IN NOT seit Beginn des Konflikts fast 42 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Diese kamen mehr als 900 humanitären und pastoralen Projekten der Ortskirche zugute.
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