Spenden
Syrien: „Kirche in Not“ finanziert ökumenisches Projekt für obdachlose Familien nach dem Erdbeben

Syrien: „Kirche in Not“ finanziert ökumenisches Projekt für obdachlose Familien nach dem Erdbeben

Noch immer kampieren Menschen in Autos, Schulen und Kirchen

06.03.2023 aktuelles
Einen Monat nach dem Erdbeben in Syrien und der Türkei hat das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) ein weiteres Hilfsprojekt gestartet. Im syrischen Aleppo zahlt „Kirche in Not“ Mietbeihilfen an rund 450 christliche Familien aus, die durch die Naturkatastrophe obdachlos geworden sind. „Kirche in Not“ arbeitet dabei mit dem Gemeinsamen Ausschuss der Kirchen in Aleppo zusammen, dem katholische, orthodoxe und protestantische Christen angehören.
Projektreferent Xavier Bisits im Gespräch mit Betroffenen des Erdbebens. © Kirche in Not
„Es geht im Moment vor allem darum, vorübergehende Unterkünfte für Familien zu mieten, die nicht mehr in ihre Häuser zurückkehren können, weil sie zerstört oder einsturzgefährdet sind“, erklärte der Projektreferent von „Kirche in Not“ für Syrien und den Libanon, Xavier Bisits. Nach ersten Untersuchungen seien in Aleppo hunderte Häuser nicht bewohnbar. Einige müssten abgerissen werden, andere könnten vielleicht in Stand gesetzt werden. Nach wie vor kampierten viele Menschen in Aleppo in ihren Autos oder auf dem Boden von Kirchen und Gemeindesälen, berichtete Bisits: „Die betroffenen Familien brauchen jetzt vor allem einen sicheren Ort.“ Viele seien durch infolge des Krieges und der Inflation mittellos.

 

Mieten für die ersten sechs bis zwölf Monate

 

Die lokalen Projektpartner suchen nun nach Wohnraum; „Kirche in Not“ wird für die ersten sechs bis zwölf Monate die Miete übernehmen. Die christlichen Kirchen in Aleppo haben darüber hinaus bereits ein Ingenieur-Komitee beauftragt, die Schäden an den Häusern von Gemeindemitgliedern zu erfassen und die Wiederaufbaukosten zu kalkulieren. „Kirche in Not“ wird auch dabei helfen.

Menschen in einer kirchlichen Notunterkunft in Aleppo. © Kirche in Not
Das Hilfswerk hatte bereits unmittelbar nach dem Beben Soforthilfen in Höhe von einer halben Million Euro zur Verfügung gestellt, damit Diözesen, Klöster und Pfarrgemeinden in besonders betroffenen Gebieten wie Aleppo oder Latakia die Überlebenden des Erdbebens mit Lebensmittel, Decken und weiteren Hilfsgütern versorgen können. Dabei kommt „Kirche in Not“ die jahrelange Zusammenarbeit mit den lokalen Kirchen zugute.

 

Die jetzt geleisteten Hilfen gehören zu den wenigen, die vor Ort ankommen. Bisits, der noch am Tag der Katastrophe in die Region gereist war, hatte kritisiert, dass es nach dem Erdbeben „fast keine Anzeichen für eine internationale Reaktion“ zur Hilfe in Nordsyrien gebe: „Die Welt darf Syrien nicht vergessen.“

Helfen Sie den Menschen in Syrien

Bitte unterstützen Sie „Kirche in Not“ bei der Organisation der materiellen Hilfe über die christlichen Gemeinden Syriens – online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:

 

Empfänger: KIRCHE IN NOT

LIGA Bank München

IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02

BIC: GENODEF1M05

Verwendungszweck: Syrien

Erdbeben in Syrien: Kaum internationale Hilfe kommt an

Weitere Informationen