Im Gespräch mit KIRCHE IN NOT erklärte Carlassare: „Was mir geschehen ist, interpretiere ich als ein Zeichen, um wieder aufzustehen und den Menschen zu zeigen, dass auch sie wieder aufstehen können – trotz der Wunden, die sie erleiden, trotz der vielen Waffen im Land, trotz der vielen von Milizen besetzten Gebiete.“
„Es standen zwei junge Männer vor mir. Ich hatte keine Möglichkeit zu fliehen“, berichtete Bischof Carlassare. „Sie haben auf mich geschossen; aber Gott sei Dank lenkte der Herr die Kugeln so, dass sie mich nicht allzu sehr verletzten. Sie trafen meine Beine, aber keine lebenswichtigen Organe.“
Ein Jahr danach sieht Bischof Carlassare das Attentat sogar „als Moment der Gnade, denn er gibt mir die Demut, mit den Wunden des Volkes eins zu werden.“ Er habe sich bis zu dem Anschlag im Südsudan nie in Gefahr gewähnt und tue es auch jetzt nicht
Der Südsudan habe zwar seine Unabhängigkeit vom Sudan erklärt, sei aber wirtschaftlich, politisch und verwaltungstechnisch nach wie vor eng mit dem Norden verbunden. Das jüngste Land der Erde leide unter „Vernachlässigung, Trennung und Grenzschließungen“, sagte der Bischof.
So sei es unmöglich die Handelswege zwischen Nord und Süd zu nutzen. „Das ist eine Strafe für das Land.“ Die Staatsstreiche und Massenproteste im Sudan Ende 2021 hätten die Lage noch verschlimmert. Der Südsudan bemühe sich um Vermittlung, so Bischof Carlassare.
Das gelte es zu unterstützen und zu fördern, sagte der Bischof. „Lasst uns in Liebe zu Afrika geeint bleiben, das große Gaben für die Welt bereithält: auch für Europa, das ein wenig gealtert ist und diese Jugend und dieses Leben braucht, das aus Afrika kommt.“
Die Hoffnungen auf eine friedliche Entwicklung erfüllten sich nicht. Die humanitäre Lage im Südsudan ist alarmierend, nach wie vor sind Millionen Menschen auf der Flucht oder wurden vertrieben.
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