Der 70-jährige Geistliche ist Bischof des Bistums Maradi, einer der beiden Diözesen im westafrikanischen Niger.
Die rund 5000 Katholiken seiner Diözese hätten jahrelang weitgehend in Sicherheit mit der mehrheitlich muslimischen Bevölkerung zusammengelebt, so der Bischof. „Das änderte sich im Jahr 2015, als die islamkritischen Karikaturen der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo eine Welle der Gewalt auslösten.“
„Die Menschen haben nach wie vor große Angst vor Islamisten“, berichtet Ouédraogo. „Immer wieder kommt es zu Übergriffen auf Christen.“ Erst vor zwei Wochen wurde in seiner Diözese die protestantische Kirche in Maradi von Extremisten in Brand gesetzt, die damit gegen die Verhaftung eines Imams protestierten.
Er war festgenommen worden, weil er sich in seinen Predigten gegen einen Gesetzesentwurf ausgesprochen hatte, der eine stärkere Kontrolle der Finanzquellen beim Bau und Betrieb privater Kultstätten vorsieht. Trotz der Demonstrationen wurde das Gesetz vom Parlament verabschiedet.
Sie ist vor 15 Jahren in den Niger gekommen. Damals gab es fast keine interreligiösen Spannungen, sagt sie. Das habe ich sich grundlegend geändert. „Jetzt höre ich sogar Muslime sagen, dass es zu viele radikale Moscheen und Koranschulen gibt“, sagt Catherine.
Ihre Gemeinde und die Schülerinnen, die sie unterrichtet, stehen aus Angst vor islamistischen Attacken unter Polizeischutz. „Das Böse, das in Libyen, Syrien und anderen Ländern Nordafrikas und des Nahen Ostens entfesselt wurde, breitet sich auch hier wie Brennstoff aus“, beklagt sie.
Jedes Jahr organisieren sie eine Begegnung von Christen und Muslimen. 2006 nahmen an der ersten dieser interreligiösen Konferenzen 28 Personen teil; 2018 waren es 350. Die Beziehungen zu den örtlichen Imamen und den Nachbarn seien gut, so Schwester Catherine.
Deshalb kommt es für sie nicht infrage, ihre Arbeit aus Angst vor Extremismus einzuschränken: „Wir werden nicht gehen. Sie haben Gewehre, aber wir haben Jesus!“
„Über 95 Prozent der Schüler an den katholischen Schulen sind Muslime. Auch die Caritas hat Projekte in Regionen, in denen fast ausschließlich Muslime leben. Wir machen keinen Unterschied. So wird es auch bleiben.“
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