„Die Sanktionen müssen beendet werden“, forderte zum Beispiel Schwester Annie-Marie Gagnon vom katholischen Krankenhaus St. Louis in Aleppo. „Wir bitten unsere Wohltäter, für uns zu beten und um die Änderung der Sanktionen zu bitten. Sie müssen mit den Mächten in Europa sprechen.“
Er appelliert an die USA und die Europäische Union, die humanitäre Hilfe zu erleichtern: „Es ist unsere Pflicht, der leidenden Zivilbevölkerung zu helfen. Besonders die christliche Minderheit droht zu verschwinden. In ihrem Namen bitte ich darum, den bestehenden internationalen Rechtsrahmen umzusetzen, der humanitäre Ausnahmen von dem Embargo zulässt“, sagte Heine-Geldern.
Sie leitet das katholische Krankenhaus in Aleppo, dort wurden Verletzte nach dem Erbeben versorgt. Das Krankenhaus selbst hat zwar standgehalten, aber die Erschütterungen haben tiefe Risse im Gebäude verursacht, so die Ordensfrau: „Ein Trakt droht einzustürzen. Die Steine haben sich bewegt, und wir haben Angst, dass die Wand irgendwann nachgeben wird. Aber wir müssen uns jetzt erst einmal um die Verletzten kümmern.“
Die Schwestern leben normalerweise abgeschieden von der Außenwelt, jetzt aber haben sie ihre Türen für Hilfesuchende geöffnet, berichtet Schwester Arlene: „Fünf Familien sind zu uns gekommen. Andere gehen in Schulen oder Kirchen. Die Menschen stehen unter Schock. So viele wurden verletzt oder sind gestorben.“
Schwester Annie Demerjian ist eine langjährige Projektpartnerin von KIRCHE IN NOT und leitet in Aleppo zahlreiche Projekte für bedürftige Familien, alte und kranke Menschen. Sie alle würden von dem Erdbeben nur als „Horror“ sprechen, erzählt die Ordensfrau: „Eine knappe Minute war schlimmer als 12 Jahre Krieg. Denn im Krieg gibt es wenigstens ein paar sichere Gebiete, aber durch das Beben war das ganze Land in Gefahr.“
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