Spenden
Im Gedenken an verfolgte Christen

Im Gedenken an verfolgte Christen

Informations- und Begegnungstag von KIRCHE IN NOT im Wallfahrtsort Telgte

22.06.2022 aktuelles
Am vergangenen Sonntag versammelten sich Freunde des Hilfswerks im Wallfahrtsort Telgte bei Münster zu einem Thementag „Verfolgte Christen“. Im Mittelpunkt stand das Gedenken an die Menschen, die ihren Glauben nicht öffentlich bekennen können oder dafür sogar ihr Leben geopfert haben.

 

Der Tag begann mit einem Gottesdienst in der Propsteikirche in Telgte, der musikalisch von Mitgliedern der arabisch sprechenden Gemeinde aus Hannover mitgestaltet wurde. Im Gottesdienst unter der Leitung von Wallfahrtsrektor Propst Michael Langenfeld berichteten eine Mutter mit ihrem Sohn, die vor zwölf Jahren einen Anschlag auf eine katholische Kirche in Bagdad überlebt hatten.

Eine Mutter und ihr Sohn (links) berichteten von einem Anschlag auf eine Kirche in Bagdad vor 12 Jahren, den sie überlebt hatten. Das Gespräch führte KIRCHE-IN-NOT-Mitarbeiter Stefan Stein.
Islamistische Terroristen hatten damals die syrisch-katholische Sayidat-al-Nejat-Kathedrale überfallen, die Gottesdienstbesucher als Geiseln genommen und mehr als 60 Menschen getötet, darunter auch den Vater der Familie.

 

Die Mutter, die heute in Hannover lebt, wurde von den Terroristen angeschossen und seitdem mehrfach operiert. Der damals 17-jährige Sohn musste über Stunden neben seinem toten Vater liegen und durfte sich nicht bewegen, da er sonst von den Attentätern getötet worden wäre. Am Ende des bewegenden Zeugnisses riefen Mutter und Sohn zum Gebet für die Christen im Irak auf, damit sie nicht vergessen werden.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung in Telgte stand der Kreuzweg für die verfolgte Kirche. Er wurde entlang der Stationen des Kreuzwegs an der Ems gebetet.
Am Nachmittag informierte der Geschäftsführer von KIRCHE IN NOT Deutschland, Florian Ripka, über die Arbeit des Hilfswerks und stellte unter anderem aktuelle Projekte im Irak und Nigeria vor.

 

Besonders in dem afrikanischen Land kommt es wiederholt zu Überfällen auf Kirchen, wie zum Beispiel am Pfingstsonntag in der Stadt Owo. Dort kamen mindestens 38 Menschen durch unbekannte Attentäter ums Leben.

Das Gnadenbild in Telgte.
Propst Michael Langenfeld inzensiert das Gnadenbild.
Pater Hermann-Josef Hubka, geistlicher Assistent von KIRCH EIN NOT Deutschland, Weihbischof Stefan Zekorn aus dem Bistum Münster, Florian Ripka, Geschäftsführer von KIRCHE IN NOT Deutschland vor dem Gnadenbild in Telgte.
Sie leiteten den Gottesdienst zum Beginn des Thementages: Pater Hermann-Josef Hubka, geistlicher Assistent von KIRCHE IN NOT Deutschland, Wallfahrtsrektor Propst Michael Langenfeld, Charbel Obeid, Priester der arabischsprachigen Gemeinde in Münster.
Die etwa 60 Teilnehmer des Thementages in Telgte beteten anschließend entlang der Stationen des Kreuzwegs an der Ems einen Kreuzweg für die verfolgte Kirche. Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine kurze Marienandacht in der Propsteikirche mit Weihbischof Stefan Zekorn.

Weitere Informationen