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„Red Wednesday“ gestartet: Christen aus Eritrea und Ägypten bezeugen Verfolgung

„Red Wednesday“ gestartet: Christen aus Eritrea und Ägypten bezeugen Verfolgung

KIRCHE IN NOT lässt aus Solidarität mit verfolgten Christen Gebäude in Rot erstrahlen

15.11.2021 aktuelles
Mit zwei „Abenden der Zeugen“ im Passauer Dom und im Münster St. Johannes in Neumarkt in der Oberpfalz hat die diesjährige „Red Wednesday“-Aktion des päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not“ in Deutschland begonnen. Rund um den letzten Mittwoch im November ruft „Kirche in Not“ dazu auf, Kirchen und öffentliche Gebäude als Zeichen der Solidarität mit verfolgten und diskriminierten Christen weltweit rot anzustrahlen und Informationsveranstaltungen zur Religionsfreiheit zu organisieren.
Dr. Mussie Zerai aus Eritrea im Neumarkter Münster, im Hintergrund Domkapitular Norbert Winner © Kirche in Not
Verzweifelte Lage in Eritrea

Den Anfang machte am 10. November 2021 die Münsterpfarrei Neumarkt in der Oberpfalz mit einer ökumenischen Andacht für verfolgte Christen. Domkapitular Pfarrer Norbert Winner begrüßte als Zeugen aus der Weltkirche den eritreischen Priester Dr. Mussie Zerai, der auf Einladung von „Kirche in Not“ über die verzweifelte Lage der Menschen in seiner Heimat berichtete. Das maoistische Regime in Eritrea raube vor allem der Jugend jede Chance, da alle Männer unter 50 Jahren zum zeitlich unbegrenzten Militärdienst herangezogen werden, betonte Zerai: „Das macht das Erlernen eines Berufs unmöglich und verbaut jungen Familien ihre Zukunft.“ Zahlreiche Eritreer hätten sich daher zur Flucht „durch Wüste und Meer“ entschlossen – eine Flucht, die für viele Menschen tödlich endet.

Zerai ist selbst geflohen und darf nicht mehr in seine Heimat zurückkehren. Seit Jahrzehnten bereits lebt er in Italien und hat von dort eine Hilfshotline für Bootsflüchtlinge in Seenot eingerichtet. Er appellierte an die europäischen Staaten, sich wieder stärker für den Frieden in Nordost-Afrika einzusetzen. Vor allem mit Blick auf den Bürgerkrieg in Äthiopien befürchtet Zerai sonst „einen neuen Flüchtlingsstrom von mehreren Millionen Menschen in Richtung Europa“.

In Ägypten sind Christen Menschen zweiter Klasse

Am 14. November 2021 war der koptische Christ Kerols Lindemann auf Einladung von „Kirche in Not“ im Passauer Dom zu Gast. Er berichtete über den Alltag als Christ in Ägypten. Von klein auf sei er von der muslimischen Mehrheit als Mensch zweiter Klasse behandelt worden. „Unsere Nachbarin hat uns ständig ihren Müll vor die Tür geleert und dazu gesagt: ‚Ihr Christen seid nicht mehr wert als dieser Müll‘“, erzählte Lindemann.

Kerols Lindemann, Bischof Dr. Stefan Oster SDB und Florian Ripka im Passauer Dom © Kirche in Not
Florian Ripka, Geschäftsführer von „Kirche in Not“ Deutschland, berichtete auf beiden „Abenden der Zeugen“ über aktuelle Brennpunkte der Christenverfolgung weltweit und rief zum Gebet sowie zum tatkräftigen Engagement auf. „Wir sind in dieser Zeit des ‚Red Wednesday‘ mit Christen auf der ganzen Welt verbunden und lassen als Zeichen der Solidarität unsere Kirchen rot leuchten“, betonte er.

Der nächste „Abend der Zeugen“ findet am Freitag, 26. November, ab 19:30 Uhr in der Basilika St. Suitbertus in Düsseldorf-Kaiserswerth statt. Zu Gast ist dann Pater Pier Luigi Maccalli, der über zwei Jahre lang in Niger und Mali von Islamisten als Geisel festgehalten worden war.

- Bischof Stefan Oster
Das Portal des Neumarkter Münsters in rotem Licht. © Kirche in Not
Rund um den „Red Wedndesday“ am 24. November werden auf Initiative von „Kirche in Not“ weltweit Kirchen und öffentliche Gebäude rot angestrahlt; es finden Gebete und Gottesdienste für verfolgte Christen statt. In Deutschland beteiligen sich bislang über 70 Gemeinden an der Aktion.

Mehr Informationen: www.redwednesday.kirche-in-not.de.

Unterstützen Sie den Einsatz von „Kirche in Not“ für bedrängte und notleidende Christen weltweit mit Ihrer Spende – entweder online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT

LIGA Bank München

IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02

BIC: GENODEF1M05

Zeugnis von Kerols Lindemann beim „Abend der Zeugen“ in Passau:

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