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Philippinen: Anschlag auf katholische Messfeier

Philippinen: Anschlag auf katholische Messfeier

Mindestens vier Menschen sterben bei einer Explosion in Marawi

05.12.2023 aktuelles
Am vergangenen Sonntag ist während einer heiligen Messe in der Universität der südphilippinischen Stadt Marawi City auf der Insel Mindanao eine Bombe explodiert. Lokalen Berichten zufolge sind dabei mindestens vier Menschen ums Leben gekommen, mehr als vierzig Personen wurden verletzt.

 

In einem Telefonat mit KIRCHE IN NOT befürchtet der Missionar und Projektpartner unseres Hilfswerks, Pater Sebastiano D’Ambra, dass der Anschlag einen Exodus der katholischen Bevölkerung auslösen könnte. „Was in Marawi geschehen ist, ist alarmierend. Wegen der Universität leben dort Christen aus verschiedenen Teilen Mindanaos. Viele Familien haben ihre Kinder aufgefordert, nach Hause zurückzukehren, weil die Christen Angst haben“, berichtete er.

Pater Sebastiano D’Ambra, Missionar auf den Philippinen und Projektpartner von KIRCHE IN NOT.
Während die Gesamtbevölkerung der Philippinen zu rund 80 Prozent katholisch sind, ist der überwiegende Teil der Einwohner der Insel Mindanao im Süden des asiatischen Inselstaates überwiegend muslimisch; nur zwei Prozent sind Christen. Marawi City ist Sitz einer territorialen Prälatur, der etwa 35 000 Katholiken angehören.

 

Christen sind auf der Insel Mindanao eine Minderheit

Zu den Motiven des Anschlags gibt es derzeit noch keine konkreten Angaben. Eine Gruppe, die mit dem Islamischen Staat in Verbindung steht, hat sich zu dem Angriff bekannt.

Wie Pater D’Ambra, der seit rund 40 Jahren auf den Philippinen lebt und besonders im interreligiösen Dialog engagiert ist, im Telefonat mit KIRCHE IN NOT weiter mitteilte, seien die Sonntagsmessen an der Universität normalerweise sehr gut besucht. „Für die katholische Hochschulseelsorge steht ein Raum für die tägliche heilige Messe zur Verfügung. Sonntags treffen sich die Gläubigen jedoch in der Turnhalle, da sie nicht alle in den Raum passen. Normalerweise kommen zwischen 300 und 400 Katholiken zu den Sonntagsgottesdiensten.“

Heilige Messe in einer Kirche auf der Insel Mindanao.
Die christliche Minderheit auf der Insel Mindanao hat in der Vergangenheit bereits Anschläge durch islamistische Terroristen erlitten. In dem Gebiet sind mehrere radikale bewaffnete Gruppen aktiv, von denen die meisten mit dem Islamischen Staat in Ostasien in Verbindung stehen. Im Jahr 2017 erlitt die Stadt Marawi City eine monatelange Belagerung, die viele Menschenleben forderte. Pater D’Ambra erklärte, dass in den vergangenen Jahren immer mehr internationale islamistische Gruppen in die Philippinen eindringen, um neue Generationen zu rekrutieren.

 

In der Vergangenheit gab es bereits islamistische Anschläge

Der Anschlag am ersten Adventssonntag ereignete sich wenige Tage nach der von KIRCHE IN NOT initiierten Aktion „Red Wednesday“, an dem weltweit der Menschen gedacht wird, die wegen ihres Glaubens verfolgt oder sogar getötet werden. Am Mittwoch, 29. November, waren deshalb in vielen Teilen der Philippinen als Zeichen der Solidarität Kirchen rot angestrahlt. „Wer hätte gedacht, dass wir ein paar Tage später solche Gewalt aus erster Hand erleben würden, sagte Pater D’Ambra.

Unterstützen Sie die Arbeit der Kirche auf den Philippinen mit Ihrer Spende – entweder online oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
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Verwendungszweck: Philippinen

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