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Pfarrer im Gaza-Streifen: „Mehr als 17 000 Kinder wurden in diesem Krieg bislang getötet“

Pfarrer im Gaza-Streifen: „Mehr als 17 000 Kinder wurden in diesem Krieg bislang getötet“

10.04.2025 aktuelles
Laut dem Pfarrer der katholischen Pfarrei „Heilige Familie“ in Gaza-Stadt, Pater Gabriel Romanelli, hat die Zahl der getöteten Kinder im seit Oktober 2023 andauernden Krieg die Marke von 17 000 überschritten. „So viele Kinder wurden bislang getötet, das ist einfach schrecklich“, sagte der Priester im Gespräch mit KIRCHE IN NOT. „Wir hatten bislang über 50 000 Tote und über 110 000 Verletzte. Vielen von ihnen mussten Gliedmaßen amputiert werden.“

 

Die erneuten Kampfhandlungen nach der vereinbarten Waffenruhe bezeichnet der argentinische Seelsorger als fatal: „Kein weiterer Kriegstag löst die Situation, sondern verschlimmert sie nur noch.“ Er hoffe auf den Erfolg der erneuten Verhandlungen und dass die von der Hamas entführten Geiseln in naher Zukunft alle freikommen.

Kinder in der Pfarrei „Heilige Familie“ bei Ostervorbereitungen. © Lateinisches Patriarchat von Jerusalem
In der von ihm geleiteten Pfarrei in Gaza-Stadt halten sich seit Kriegsbeginn konstant etwa 500 Personen auf – neben Katholiken auch einige orthodoxe und muslimische Familien. „Es ist eine enorme Herausforderung, mit so vielen Menschen auf engstem Raum zu leben“, berichtete Pater Romanelli.

 

500 Personen auf engstem Raum

Der Alltag sei von unvorstellbarer Not geprägt. „Die meisten Menschen haben alles verloren – ihre Häuser, ihre Arbeit, die Schulen für ihre Kinder.“ Wer die Möglichkeit zur Flucht hatte, sei bereits gegangen. Übrig geblieben seien vorwiegend arme, ältere und erkrankte Menschen. Aber auch Kinder hielten sich nach wie vor in der Pfarrei auf, so der Seelsorger.

Bei einem Gottesdienst in der Pfarrkirche Heilige Familie in Gaza-Stadt (Foto: Lateinisches Patriarchat von Jerusalem)
Obwohl die katholischen Christen im Gaza-Streifen eine kleine Minderheit von wenigen hundert Gläubigen bilden, übernehme die Kirche eine führende Rolle bei der humanitären Versorgung, betonte Romanelli: „Wir konnten tausenden Familien, nicht nur Christen, helfen und dafür sorgen, dass die Hilfe wirklich diejenigen erreicht, die sie am dringendsten benötigen.“

 

Kirche übernimmt führende Rolle bei humanitärer Versorgung

Die katholische Pfarrei in Gaza-Stadt koordiniert die Verteilung von Lebensmitteln, Trinkwasser und Medikamenten. Doch nun seien neue Schwierigkeiten aufgetreten: „Die Grenzen sind seit einigen Wochen für humanitäre Hilfe geschlossen. Unsere Möglichkeiten sind begrenzt und wir hoffen auf eine schnelle Lösung“, erklärte der Pfarrer. „Gott gebe, dass dieser Krieg bald endet und wir einen echten Frieden erleben.“

KIRCHE IN NOT steht in engem Kontakt mit dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem, um die Hilfe für die christliche Minderheit im Gaza-Streifen und den anderen Teilen des Heiligen Landes aufrechtzuerhalten.

Unterstützen Sie die Nothilfe der Kirche im Heiligen Land. Spenden Sie entweder online oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München

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Verwendungszweck: Heiliges Land

Pater Gabriel Romanelli aus Gaza-Stadt

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