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Pater Stan Swamy SJ gestorben

Pater Stan Swamy SJ gestorben

„Sein Schicksal muss die internationale Gemeinschaft wachrütteln“

07.07.2021 aktuelles
KIRCHE IN NOT reagiert betroffen auf den Tod des lange inhaftierten indischen Jesuitenpaters Stan Lourduswamy, allgemein Stan Swamy genannt. Unser Hilfswerk hatte sich zusammen mit zahlreichen Organisationen des seit Oktober 2020 inhaftierten Ordensmannes eingesetzt.

 

„Mit Pater Swamy ist ein unerschrockener Anwalt der Armen und ein überzeugender katholischer Seelsorger gestorben“, erklärte der Geschäftsführende Präsident von KIRCHE IN NOT, Dr. Thomas Heine-Geldern. „Es ist unvorstellbar, welches Martyrium er in seinen letzten Monaten durchmachen musste.“

Pater Swamys Schicksal teilten viele Priester, Ordensleute und Katecheten in Indien, so Heine-Geldern: „Wir wissen von unseren Projektpartnern, dass gegen Seelsorger falsche Anschuldigungen erhoben werden mit dem Ziel, sie einzuschüchtern und ihre Arbeit für ethnische Minderheiten und die unterste Kaste der Dalits (,Unberührbare’) zu behindern.“

Dr. Thomas Heine-Geldern, Geschäftsführender Präsident von KIRCHE IN NOT.
KIRCHE IN NOT sei sehr besorgt über den anwachsenden religiösen Nationalismus in Indien. Diese Entwicklung habe auch der Bericht „Religionsfreiheit weltweit 2021“ des Hilfswerks festgestellt.

 

Einsatz für Religionsfreiheit und bedürftige Menschen

„Diese hindu-nationalistische Strömung versucht, andere Religionen wie das Christentum aus Indien hinauszudrängen und christliche Stimmen zum Schweigen zu bringen“, erklärte der Präsident von KIRCHE IN NOT. „Doch das Schicksal und der Tod von Pater Stan Swamy muss die internationale Gemeinschaft wachrütteln: Religionsfreiheit und Einsatz für die Ärmsten der Armen in Indien muss weiter gewährleistet sein.“

Der Jesuit Stan Swamy ist am 5. Juli in einem katholischen Krankenhaus in Mumbai im Alter von 84 Jahren verstorben. Der Ordensmann litt seit geraumer Zeit an Parkinson und anderen Altersgebrechen. Nach der Einlieferung in das Krankenhaus war bei ihm auch eine Covid-19-Erkanrkung festgestellt worden.

Rosenkranzgebet in Indien.
Das Schicksal des Ordensmannes hatte internationale Aufmerksamkeit erregt: Pater Stan Swamy war im Oktober 2020 verhaftet worden, vorausgegangen waren Hausdursuchungen und stundenlange Verhöre.

 

Seit Oktober 2020 in Haft

Die indischen Behörden warfen ihm vor, Kontakt zu maoistischen und militanten Gruppen zu unterhalten, was der Jesuit stets bestritt. Der Ordensmann hatte sich im Bundesstaat Jharkhand im Osten Indiens jahrzehntelang für benachteiligte Menschen und die Aussöhnung bei Stammeskonflikten eingesetzt.

Gottesdienst unter freiem Himmel in Indien.
Selbst internationale Proteste hatten keine Lockerung der Haftbedingungen zur Folge. Aufgrund seiner Parkinsonerkrankung habe Pater Stan Swamy im Gefängnis monatelang kaum Nahrung zu sich nehmen können, berichteten Augenzeugen.

 

Nachdem seine Beschwerden zunahmen, hatte der „Bombay High Court“ einem Krankenhausaufenthalt des Jesuitenpaters zugestimmt. Für 6. Juli war eine Kautionsanhörung angesetzt – diese sollte Pater Swamy nun nicht mehr erleben.

Unterstützen Sie die Arbeit der Kirche in Indien und den Einsatz von Priestern und Ordensleuten für Frieden und Versöhnung: entweder online oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
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