Spenden
Panama: Kirche verstärkt Sorge für Flüchtlinge im Darién-Dschungel

Panama: Kirche verstärkt Sorge für Flüchtlinge im Darién-Dschungel

17.06.2024 aktuelles
Die Bischöfe von Panama, Kolumbien und Costa Rica haben sich darauf verständigt, die Seelsorge und humanitäre Betreuung von Flüchtlingen im Darién-Dschungel zu verstärken. Das betonte Erzbischof José Domingo Ulloa Mendieta aus Panama-Stadt bei einem Besuch in der internationalen Zentrale KIRCHE IN NOT in Königstein im Taunus.

 

Der Darién-Dschungel (auch „Darién Gap“) ist ein Urwaldgebiet an der Grenze zwischen Kolumbien und Panama. Jährlich durchqueren hunderttausende Menschen das unwegsame Gelände Richtung Norden, um vorrangig in die Vereinigten Staaten zu gelangen. Der direkte Weg durch unwegsames Gelände ist circa 100 Kilometer lang.

„In Anbetracht der zunehmenden humanitären Krise, der Todesgefahren und der extremen Verwundbarkeit, der die Migranten ausgesetzt sind, möchten wir unsere Stimme erheben“, sagte der Erzbischof. Die Darién Gap gilt als eine der gefährlichsten Fluchtrouten Lateinamerikas, wird aber immer mehr genutzt: Beobachter schätzen, dass dieses Jahr die Millionen-Marke erreicht werden könnte.

Erzbischof José Domingo Ulloa Mendieta aus Panama-Stadt bei einem Besuch im Darién-Dschungel im Frühjahr 2024.
Ulloa berichtete von einem Besuch in der Region zusammen mit Bischofskollegen aus den Grenzregionen: „Es brach uns das Herz, die Gesichter der Migranten zu sehen. Ungefähr 40 Prozent der Menschen, die den Dschungel durchqueren, sind weiblich. Dazu kommen viele Kinder.“ Die Zahl der Toten entlang der Fluchtroute kenne niemand, da viele verunglückte Menschen nicht geborgen werden könnten.

 

Zahl der Toten kennt niemand

Neben Tropenkrankheiten und Wildtieren stellen bewaffnete Gruppen und Menschenhändler eine große Gefahr dar, die „aus der Verzweiflung der Menschen ein Geschäft machen“, prangerte der Erzbischof an.

Viele Menschenhändler erklärten in den sozialen Medien, die Durchquerung des Darién-Dschungels sei problemlos möglich. Dadurch wollen sie weitere Migranten anlocken. Die Bischöfe der Region haben sich nun zu einer eigenen Social-Media-Kampagne entschlossen, um über die Gefahren aufzuklären und auf Hilfsmöglichkeiten hinzuweisen.

Erzbischof José Domingo Ulloa Mendieta aus Panama-Stadt im Gespräch mit Migrantinnen.
Darüber hinaus wolle die Kirche auf der Fluchtroute präsent sein, „indem wir zum Beispiel Kliniken für Kinder oder für Frauen einrichten, die missbraucht wurden und eine besondere Traumabehandlung benötigen“, erklärte Ulloa. „Wir brauchen Orte, an denen Priester oder Ordensfrauen den Menschen Trost spenden können.“

 

Hilfen für missbrauchte Frauen und Kinder

Der Erzbischof gab zu, dass einerseits die dramatische wirtschaftliche Situation der Auswanderer nachvollziehbar, andererseits wegen der Gefahren und der weiteren Probleme in den Zielländern die Sehnsucht nach Auswanderung oft schwer zu verstehen sei, „aber wir müssen uns in die Lage der Migranten versetzen. Wir müssen die Menschen sensibilisieren, sie nicht als Bedrohung zu sehen, sondern sie zu integrieren.“

.

Erzbischof José Domingo Ulloa Mendieta (Panama-Stadt) bei seinem Besuch in der Internationalen Zentrale von KIRCHE IN NOT in Königstein im Taunus, zusammen mit Maria Lozano, Leiterin der Medienabteilung in der Internationalen Zentrale von KIRCHE IN NOT.
Hilfreich könnte dabei sein, dass zahlreiche Migranten in ihren Heimatländern in Pfarrgemeinden und als Katecheten aktiv gewesen seien. Darin liege eine Chance für die Aufnahmeländer, um vom spirituellen wie organisatorischen Know-how der Einwanderer zu profitieren.

 

Bitte um Unterstützung für karitative Arbeit

Erzbischof Ulloa bat um Unterstützung für die pastorale und karitative Sorge um die Migranten im Darién-Dschungel: „Ich wünsche mir, dass die Menschen spüren, dass die Kirche eine Mutter ist, die ihre Wunden heilen will.“

Bitte unterstützen Sie den Einsatz der Kirche in Panama und die Arbeit mit Migranten mit Ihrer Spende – online oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München

IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05

Verwendungszweck: Panama

Weitere Informationen