Das Verfahren wird wiederholt verzögert, wie die Anwältin von Humas Eltern, Tabassum Yousaf, KIRCHE IN NOT mitteilte. Demnach fand am 19. März eine neue Anhörung vor dem Oberlandesgericht Sindh in der Provinz Karatschi statt. Wieder einmal wurde die junge Frau nicht, wie von den Richtern gefordert, in den Gerichtssaal geführt.
Die Behörden hatten eine medizinische Untersuchung angeordnet, um das Alter des Mädchens festzustellen. Dabei kam es zu zahlreichen Verschiebungen, weil eine Kontaktaufnahme mit dem Mädchen unmöglich gewesen sei, teilte die Polizei mit.
Nun liegt jedoch ein Ergebnis vor: Nach einer Knochenuntersuchung teilten die Ärzte mit, Huma sei 17 Jahre alt.
Dennoch erließ das Gericht weder einen Haftbefehl gegen den Entführer, noch wurde das Mädchen in die Obhut ihrer Eltern zurückgegeben. Die Richter ordneten lediglich eine neue Anhörung am 16. April an.
„Dies bestätigt, was wir immer gedacht haben“, sagt Humas Mutter Nagheeno Younus gegenüber KIRCHE IN NOT: „Die Richter lassen die Zeit verstreichen, bis Huma 18 Jahre alt wird, um den Fall abzuschließen. Indem sie erklären, dass sie schon 17 Jahre alt ist, müssen sie nur einige Monate warten, ehe sie meine Tochter ihrem Schicksal überlassen.“
Entführungen von minderjährigen Frauen, um sie zur Konversion und Heirat zu zwingen, sind in Pakistan ein verbreitetes Phänomen: Das unabhängige britische „Centre of Social Justice“ registrierte von 2013 bis 2019 mindestens 159 Fälle. Meist handelt es sich bei den Verschleppten um christliche oder hinduistische Mädchen.
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