Die jüngste Gerichtsentscheidung vom 1. Juli sei für die christliche Minderheit „sehr, sehr schmerzhaft. Viele Menschen sind enttäuscht.“ Medienberichten zufolge hatten nach der Gerichtsentscheidung in mehreren Städten Pakistans Menschen gegen das Urteil protestiert.
Behörden hatten in der Folge mehr als 300 an den Ausschreitungen beteiligte Personen verhaftet. Berichten der katholischen Nachrichtenagentur „Fides“ zufolge sollen jedoch nur 18 Anklagen erhoben worden sein. Bischof Shukardin zufolge sei bislang keiner dieser mutmaßlichen Täter verurteilt worden. „Einer unserer Christen wird zum Tod verurteilt, und den anderen, denen Angriffe auf Kirchen und Wohnhäuser vorgeworden werden, passiert nichts.“
Das Gericht in Sahiwal sei von fundamentalistischen Gruppen unter Druck gesetzt worden, beklagte Rashid: „Diese Gruppen haben den Richter bedroht, und deshalb hat er dieses Urteil gefällt.“ Der Anwalt des Verurteilten hat angekündigt, in Revision zu gehen; die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden unterstützt ihn darin. KIRCHE IN NOT hilft in Fällen von Blasphemievorwürfen gegen Christen bei der Finanzierung der Anwaltskosten und arbeitet eng mit der Kommission zusammen.
Bischof Shukardin betonte, dass neben den Christen auch andere Minderheiten in Pakistan immer mehr von Gewalt betroffen seien: „Sie haben Angst und fühlen sich unwohl. Minderheiten haben Angst, sich in der Öffentlichkeit zu äußern.“ Zwar würden auch Muslime der Blasphemie beschuldigt und angeklagt. Allerdings stünden bei Minderheiten wie den Christen ganze Familien und Gemeinden im Visier.
Während viele Gerichte in jüngerer Zeit Blasphemievorwürfe eingehender prüfen und vorausgehende Urteile aufgehoben haben, kommt es in manchen Regionen immer wieder zu Lynchjustiz wegen angeblicher Gotteslästerung.
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