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Pakistan: KIRCHE IN NOT unterstützt Initiative für entführte Frauen und Mädchen

Pakistan: KIRCHE IN NOT unterstützt Initiative für entführte Frauen und Mädchen

18.03.2021 aktuelles
KIRCHE IN NOT unterstützt eine Initiative, die christliche und hinduistische Frauen und Mädchen in Pakistan vor Entführung und sexuellem Missbrauch schützen soll. Trägerin der Kampagne ist die „Katholische Kommission für Gerechtigkeit und Frieden“ (Catholic Commission for Justice and Peace CCJP).

 

„Eine der größten Herausforderungen“ sei, dass in jüngster Zeit Entführungen, Zwangsheiraten und -konversionen von Mädchen und Frauen aus religiösen Minderheiten zunähmen, erklärte der Leiter der Kommission, Emmanuel Yousaf: „Das ist nicht neu, hat sich aber in jüngster Zeit verstärkt, weil es mancherorts keine angemessenen Gesetze gibt. Auch die bestehenden Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz von Frauen und Mädchen aus religiösen Minderheiten werden zu wenig umgesetzt.“

Emmanuel Yousaf, Leiter der katholischen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden.
Gesetze wie der 2014 in der Provinz Sindh verabschiedete „Child Marriage Restrain Act“ haben das Heiratsalter auf 18 Jahre angehoben – ein rechtsstaatlicher Fortschritt. Dennoch gab es Fälle, in denen Gerichte mutmaßlichen Entführern von jungen Frauen aus religiösen Minderheiten Recht gaben.

 

Ein Beispiel ist das Schicksal von Huma Younus aus Karatschi. Die Christin war im Oktober 2019 mit einem Muslim zwangsverheiratet worden; das Mädchen war zu diesem Zeitpunkt 14 Jahre alt. Im Februar 2020 hatten zwei Richter des „Sindh High Court“ entschieden, dass die Ehe gültig sei, da Huma zum Islam konvertiert sei und bereits ihre erste Regelblutung hatte.

Das Mädchen Huma Younus wurde 2019 entführt und zwangsverheiratet.
„Von extremistischer Seite wird immer wieder Druck auf die Gerichte ausgeübt. Viele der jungen Frauen fürchten sich vor Gewalt oder dem gesellschaftlichen Stigma. Das führt dazu, dass sie oft zugunsten ihrer Entführer aussagen“, erklärte Emmanuel Yousaf.

 

Jährlich bis zu 1000 Mädchen verschleppt

Angaben der Menschenrechtsorganisation „Bewegung für Solidarität und Frieden in Pakistan“ zufolge werden jedes Jahr bis zu 1000 christliche und hinduistische Frauen und Mädchen zwischen zwölf und 25 Jahren entführt und verheiratet. Die Dunkelziffer dürfte jedoch höher liegen, da nicht alle Fälle zur Anzeige gebracht oder öffentlich bekannt würden, so die Organisation.

Die Situation für Christen in Pakistan ist schwierig. Kirchen müssen von Sicherheitspersonal bewacht werden.
Die neue Initiative der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden, die von KIRCHE IN NOT gefördert wird, umfasst Konsultationen mit Politikern sowie eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, um die pakistanische Gesellschaft für das Schicksal der Frauen und Mädchen zu sensibilisieren. Außerdem sollen betroffene Frauen und ihre Familien Rechtsbeihilfen erhalten.

 

„Um die Situation der jungen Frauen zu verändern, ist es notwendig, national wie international die Stimme zu erheben“, erklärte Emmanuel Yousaf. „Der Staat muss angemessene Maßnahmen ergreifen. Dazu wollen wir einen öffentlichen Aufruf für eine entsprechende Gesetzgebung starten.“

Unterstützen Sie den Einsatz kirchlicher Gruppen in Pakistan für die Rechte religiöser Minderheiten! Spenden Sie entweder online oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
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Verwendungszweck: Pakistan

 

Pakistan – Der gefährliche Alltag der Christen (mit Reinhard Backes, KIRCHE IN NOT)

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