„Eine der größten Herausforderungen“ sei, dass in jüngster Zeit Entführungen, Zwangsheiraten und -konversionen von Mädchen und Frauen aus religiösen Minderheiten zunähmen, erklärte der Leiter der Kommission, Emmanuel Yousaf: „Das ist nicht neu, hat sich aber in jüngster Zeit verstärkt, weil es mancherorts keine angemessenen Gesetze gibt. Auch die bestehenden Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz von Frauen und Mädchen aus religiösen Minderheiten werden zu wenig umgesetzt.“
Ein Beispiel ist das Schicksal von Huma Younus aus Karatschi. Die Christin war im Oktober 2019 mit einem Muslim zwangsverheiratet worden; das Mädchen war zu diesem Zeitpunkt 14 Jahre alt. Im Februar 2020 hatten zwei Richter des „Sindh High Court“ entschieden, dass die Ehe gültig sei, da Huma zum Islam konvertiert sei und bereits ihre erste Regelblutung hatte.
Angaben der Menschenrechtsorganisation „Bewegung für Solidarität und Frieden in Pakistan“ zufolge werden jedes Jahr bis zu 1000 christliche und hinduistische Frauen und Mädchen zwischen zwölf und 25 Jahren entführt und verheiratet. Die Dunkelziffer dürfte jedoch höher liegen, da nicht alle Fälle zur Anzeige gebracht oder öffentlich bekannt würden, so die Organisation.
„Um die Situation der jungen Frauen zu verändern, ist es notwendig, national wie international die Stimme zu erheben“, erklärte Emmanuel Yousaf. „Der Staat muss angemessene Maßnahmen ergreifen. Dazu wollen wir einen öffentlichen Aufruf für eine entsprechende Gesetzgebung starten.“
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