Qamar Rafiq, ein Bekannter der Familie, berichtete KIRCHE IN NOT: „Nadeem hatte im Mai ein Haus in Peschawar gekauft. Wiederholt wurden er und seine Familie von einem muslimischen Nachbarn bedroht. Er wollte sie zwingen, das Stadtviertel zu verlassen, da dieser Ort nichts für ,schmutzige Christen‘ sei.“
Um sich und seine Familie zu schützen, habe Nadeem die Polizei verständigt. Doch bevor diese eingetroffen sei, habe der Nachbar auf den Familienvater und seine Angehörigen geschossen, die ihm zu Hilfe eilten.
„Nachbarn, die die Schüsse hörten, schlossen ihre Türen. Niemand kam, um den Verletzten zu helfen“, erzählt der Freund der Familie. Nadeem sei schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert worden, wo er nach mehreren Operationen am 29. Juni verstarb. Die anderen Familienmitglieder überlebten.
„Der Fall von Nadeem Joseph stellt eine klare Verletzung der Menschenrechte und der Gesetze dar“, erklärte der Vorsitzende der pakistanischen Bischofskonferenz und Bischof von Islamabad-Rawalpindi, Joseph Arshad.
Er forderte Ordnungskräfte und Regierung auf, den Beschuldigten vor Gericht zu bringen und Nadeems Familie zu schützen, da diese noch immer in Lebensgefahr sei.
Auch gab es Berichte, wonach religiöse Minderheiten durch muslimische Hilfsorganisationen während der Corona-Einschränkungen bei der Verteilung von Hilfsgütern benachteiligt worden seien. KIRCHE IN NOT hatte deshalb in drei pakistanischen Diözesen die Verteilung von Lebensmitteln unterstützt.
„Was ist das für eine Denkweise? Ich weiß nicht, ob die Menschen im Westen diese schwierige Situation verstehen, in der wir uns hier in Pakistan wegen unserer Religion befinden.“
Empfänger: KIRCHE IN NOT
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