Dabei waren bis vor kurzer Zeit im Nordosten des Landes islamistische Gewalt, Morde, Vertreibungen und Entführungen an der Tagesordnung. Doch mittlerweile laufe es nach den Worten von Bischof Doeme in der Region „viel besser“.
Zur gleichen Zeit, als er 2009 sein Amt in Maiduguri antrat, verwandelte sich die kleine muslimische Sekte „Boko Haram“ in eine der brutalsten Terrorgruppen der Welt. Der Bischof sah sich dazu gezwungen, 25 seiner Pfarrgemeinden aus Sicherheitsgründen zu schließen. Ganze Gebiete waren in der Hand der Terroristen.
Doch nun versinke das übrige Nigeria in Chaos und Gewalt: „Die Krise mag im Nordosten abflauen, aber nicht in anderen Teilen des Nordens und sogar im Süden von Nigeria.“ Diese Gewalt richte sich oftmals gezielt gegen Christen, die in Nigeria rund die Hälfte der Bevölkerung ausmachen und im Süden sogar in der Mehrheit sind.
Der Bischof verweist auf die zahlreichen Entführungen und Morde an Priestern. „Es gibt Fulani-Hirten [mehrheitlich muslimische Nomaden; d. Red.], die christliche Gemeinden angreifen; es gibt Banditen, die Gemeinden überfallen und Menschen entführen.“
Vor wenigen Wochen waren in Nigerias Hauptstadt Abuja mehrere öffentliche Einrichtungen und militärische Ziele von islamistischen Milizen überfallen worden. Beobachter sehen dahinter geplante Anschläge, die darauf abzielen könnten, die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen im Jahr 2023 wegen der politisch instabilen Situation zu vertagen.
Auch die therapeutische Betreuung von Priestern, Ordensfrauen und Gläubigen, die durch die zurückliegenden Ereignisse traumatisiert sind, ist dem Bischof wichtig: „Die Menschen kehren gestärkt zurück.“ KIRCHE IN NOT sei in vielen Bereichen ein wichtiger Partner. Seine Diözese benötige auch Hilfe, um Flüchtlinge beim Neuanfang zu unterstützen, denn stattliche Hilfe gebe es keine.
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