Im Gespräch mit KIRCHE IN NOT betonte der Weihbischof, dass die internationale Gemeinschaft in der aktuellen Katastrophenlage helfen könne, „dass Rechtsstaatlichkeit und Religionsfreiheit eingehalten werden. Die Weltgemeinschaft kann Druck auf unsere Regierung ausüben, damit sie all das wahrnimmt.“ Nigeria sei „in gewisser Weise ein Entwicklungsland, dem beim Regieren geholfen werden muss“.
Muslime und Christen, die in der Region einen Anteil von etwa 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen, lebten „Seite an Seite zusammen. Wir gehen auf denselben Markt, ins selbe Krankenhaus. Es gibt einen Dialog des Lebens.“
Dennoch werde besonders in Nordnigeria von Regierungsseite versucht, „Christen zu unterdrücken, zu verfolgen, zu diskriminieren und vom politischen und gesellschaftlichen Leben auszuschließen“, erklärte der Weihbischof.
Das gelte auch im Konflikt zwischen Bauern und Hirten in weiten Teilen Nigerias. Durch die klimatischen Veränderungen fänden die Hirten immer weniger Weideland: „Also mussten sie ins Hinterland ziehen, und das schafft zwangsläufig Konflikte“, sagte Weihbischof Bakeni.
Neben dem Landkonflikt gebe es jedoch auch hierbei „eine Islamisierungsagenda. Dessen muss sich die internationale Gemeinschaft bewusst sein. Manchmal wollen es die Verantwortlichen nicht hören. Aber für uns, die wir in dieser Realität leben, ist das alles sehr klar.“
Diese jungen Menschen würden zu einer leichten Beute von „Boko Haram“ und anderen radikalen Strömungen. „Sie werden sogar von Politikern während der Wahlkampf-Kampagnen benutzt“, berichtete Bakeni. Den staatlichen und kirchlichen Schulen komme deshalb eine wichtige Bedeutung zu, um der Radikalisierung entgegenzuwirken.
Nach den Präsidentschaftswahlen in Nigeria hat die Wahlkommission Bola Tinubu von der Regierungspartei All Progressives Congress (APC) zum Sieger erklärt. Fast 90 Millionen Wahlberechtigte waren am 25. Februar aufgerufen, den Nachfolger von Präsident Muhammadu Buhari zu wählen, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten durfte.
Der Urnengang war Medienberichten zufolge größtenteils friedlich verlaufen. Viele Wahllokale hatten jedoch mit organisatorischen Problemen zu kämpfen, was die Bekanntgabe der Wahlergebnisse verzögerte. Beobachter erwarten im Nachgang weitere Auseinandersetzungen.
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