Kurz nach 22:30 Uhr überwanden die Entführer den Zaun um den Wohntrakt der Seminaristen und drangen in das Gebäude ein. Sie schossen um sich, entwendeten Wertsachen und brachten vier Seminaristen in ihre Gewalt.
Seit der Entführung gibt es kein Lebenszeichen von ihnen, ihr Aufenthaltsort ist unbekannt. Auch über die Identität und die Hintergründe der Entführer liegen bislang keine Informationen vor. Die Entführung scheint jedoch keinen direkten religiösen Hintergrund zu haben.
Die Sicherheitslage im sogenannten „Middle Belt“ Nigerias, zu dem auch Kaduna gehört, ist ohnehin wegen zahlreicher Übergriffe von Angehörigen des Nomadenstammes der Fulani auf mehrheitlich christliche Dörfer prekär. Unzählige Menschen sind auf der Flucht. Im Nordosten des Landes treibt weiterhin die islamistische Terrorgruppe „Boko Haram“ ihr Unwesen.
Wir appellieren an das Gewissen der Entführer, die jungen Männer freizulassen. Wir bitten gleichzeitig die Öffentlichkeit, sich unseren Gebeten anzuschließen, damit die vier Seminaristen bald unverletzt freikommen.“
Er erinnerte auch an die Familien der Entführten und die übrigen rund 270 Studenten und Lehrer des Priesterseminars in Kaduna. „Sie machen eine schreckliche Zeit durch. Nigerias Christen gehen seit Jahren durch die Hölle, aber ihr Glaube wankt nicht“, sagte Heine-Geldern.
„Die Entführungen und Morde erinnern mich an die Situation im Irak vor der Invasion der Truppen des sogenannten ,Islamischen Staates῾. Schon damals wurden dort Christen entführt, beraubt und umgebracht, weil es keinerlei staatlichen Schutz gab. Dieses Schicksal muss den Christen Nigerias erspart bleiben. Die Regierung muss handeln, bevor es zu spät ist.“
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