Er klagt vor allem die Untätigkeit der Regierung an, die seiner Ansicht nach die Situation noch verschärft habe. Außerdem habe die schwierige Lage zu einer „unerträglichen Lebensmittelknappheit“ geführt.
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„Die Notsituation hat viele in einen menschenunwürdigen Zustand versetzt, da sie oft auf Lebensmittelrationen angewiesen sind, die von anderen gespendet werden, deren wirtschaftliche Lage nicht besser ist“, so der Bischof wörtlich. Das Bistum Makurdi beherbergt nach Angaben des Bischofs derzeit 80 Prozent der vertriebenen Menschen im Bundesstaat Benue. Etwa 40 Prozent der Einwohner des Bistums sind Christen.
Der Süden Nigerias ist vorrangig christlich geprägt, der Norden muslimisch. In der fruchtbaren zentralen Region kommt es besonders häufig zu Zusammenstößen. Bischof Anagbe zufolge tarnen sich Terroristen als nomadische Hirten, um die wahre Absicht der Angriffe zu verschleiern, nämlich die Christen aus dem Land zu vertreiben.
„Es ist bezeichnend, dass die derzeitige nigerianische Regierung nichts gegen diese anhaltenden Angriffe unternimmt, und dafür Begründungen wie den Klimawandel oder dass auch einige Muslime manchmal bei Angriffen von sogenannten Banditen getötet werden, vorbringt.“
Die Kirche im Bistum Makurdi versucht, trotz finanzieller Schwierigkeiten das Leid und die Not zu lindern. Kürzlich konnten allein in einem Lager Lebensmittel und Kleidung an 1800 Menschen weitergegeben werden. Die Diözese vergibt auch Stipendien an vertriebene Kinder, damit sie eine Chance auf Schulbildung haben. Bischof Anagbe hofft weiter, eine mobile Klinik anschaffen zu können, um sich besser um die gesundheitlichen und psychosozialen Bedürfnisse der vertriebenen Menschen kümmern zu können.
Im vergangenen Jahr hat KIRCHE IN NOT 105 Projekte in Nigeria mit mehr als 1,9 Millionen Euro unterstützt. Bischof Wilfred Chikpa Anagbe aus Makurdi ist am Sonntag, 18. September, Ehrengast auf einer Veranstaltung von KIRCHE IN NOT Deutschland in Augsburg, wo er über die Situation in Nigeria berichten wird.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
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