KIRCHE IN NOT: Wie viele Menschen wurden genau bei dem Anschlag am vergangenen Sonntag getötet oder verletzt?
Father Augustine Ikwu: In der Leichenhalle befinden sich 38 bestätigte Opfer. Darunter sind fünf Kinder, zwei Teenager und 31 Erwachsene, zwölf Männer und 19 Frauen. Aber wir versuchen immer noch, die Namen derer zu ermitteln, die im Krankenhaus liegen. Uns liegen zwar schon einige Namen vor, doch Einzelne wurden in private Krankenhäuser gebracht.
Wir versuchen, die Familien all derjenigen, die in der Kirche waren, zu kontaktieren, um alle zu erfassen. Zum jetzigen Zeitpunkt können wir noch keine endgültige Zahl der Verletzten veröffentlichen.
Was wissen Sie über die Angreifer?
Wir haben bisher noch nichts Konkretes in der Hand. Es gab viele Spekulationen, doch wir wollen uns nicht an Spekulationen beteiligen, die sich dann als falsch herausstellen. Manche dieser Spekulationen klingen recht logisch und folgerichtig angesichts der allgemeinen Situation unseres Landes, wie etwa die Unsicherheit, die politischen Auseinandersetzungen und die Konflikte zwischen Fulani-Viehhirten und Bauern.
Wir können weder sagen, dass diese Spekulationen falsch sind, noch können wir sie bestätigen. Es handelt sich um Möglichkeiten, doch bevor wir nicht Fakten in der Hand haben, können wir nichts dazu sagen. Hoffentlich wird jemand festgenommen werden und die wahren Motive hinter dem Anschlag gestehen.
„Wir bitten Sie um Ihr Gebet“
Was sind die wichtigsten Bedürfnisse der Diözese im Moment?
Es ist für uns eine schwierige Zeit. Wir bitten Sie, uns in Ihre Gebete einzuschließen, für die Verstorbenen und Verletzten und für ihre Familien in der Diözese zu beten. Wir rufen auch alle, die können, dazu auf, uns bei den Ermittlungen vor Ort zu helfen.
Wir möchten aber auch die Welt auffordern, die Situation der Unsicherheit zu erkennen – nicht nur in unserem Bundesstaat, sondern im ganzen Land. Die Unsicherheit hat jetzt buchstäblich das ganze Land erfasst.
Das ist leicht gesagt, aber schwer, in die Tat umzusetzen, doch auf lange Sicht werden wir entdecken, dass dies besser für die Gesellschaft ist. Wir haben Hoffnung in Gott und hoffen, dass er uns helfen wird. Wir glauben daran, doch wir haben Angst.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München
IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Nigeria
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