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Nicaragua: Regierung verbietet Kreuzweggebete und Prozessionen in der Karwoche

Nicaragua: Regierung verbietet Kreuzweggebete und Prozessionen in der Karwoche

Weitere Repressalien gegen die katholische Kirche vor Ostern

07.03.2023 aktuelles
Die Arbeit der katholischen Kirche in Nicaragua wird immer weiter eingeschränkt. Für die Karwoche Anfang April seien lokalen Quellen zufolge unter anderem das öffentliche Gebet des Kreuzwegs und Prozessionen verboten worden. Dieses Verbot für die Karwoche sei erstmalig in der Geschichte des Landes erlassen worden.

 

Wie eine Kontaktperson aus Nicaragua gegenüber KIRCHE IN NOT sagte, lebten die Menschen in dem mittelamerikanischen Land derzeit in „Terror, Angst und Qual“.

Rolando José Álvarez Lagos, Bischof von Matagalpa (Nicaragua).
Laut weiteren lokalen Quellen, die vom Hilfswerk aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden dürfen, besuche die Polizei eine Gemeinde nach der anderen, um das Verbot durchzusetzen. „In den vergangenen Tagen wurden wir von einem Paramilitär beobachtet, der offensichtlich eine Waffe unter seinem Hemd trug“, berichtete eine der Kontaktpersonen KIRCHE IN NOT.

 

Priester unter staatlicher Beobachtung

Aus Angst, der Staatsfeindlichkeit beschuldigt zu werden, müssten viele Priester ihre Arbeit und Predigten einschränken, hieß es weiter. Besonders stark überwacht werde die Kirche in den Diözesen Matagalpa und Estelí, die beide unter der Verantwortung von Bischof Rolando José Álvarez Lagos stehen.

Der Bischof ist einer der bekanntesten Kritiker der sozialen und politischen Krise in Nicaragua. Kürzlich wurde er zu 26 Jahren Haft verurteilt. Priester, die ihn in Gottesdiensten erwähnen, werden festgenommen. Im ganzen Land fürchten Gläubige, dass Bischöfe und Priester ins Gefängnis kommen oder ausgewiesen werden könnten.

Demonstration gegen die Regierung und Präsident Ortega in Nicaragua (2018).
Auch Ordensgemeinschaften sind von den Schikanen der Politik betroffen. In vielen Fällen verbiete ihnen der Staat, Spenden anzunehmen, und entziehe Ordensleuten die Aufenthaltsgenehmigung oder die nicaraguanische Staatsbürgerschaft, hieß es in den Berichten, die KIRCHE IN NOT übermittelt worden sind.

 

„Unsere Frömmigkeit ist stark”

Trotz dieser prekären Situation halten die Gläubigen im Privaten an ihrem Glauben fest. „Unsere Frömmigkeit ist weiterhin sehr stark. Die Angst lähmt uns nicht“, sagte eine Kontaktperson aus einem nicaraguanischen Gebetskreis. „Wir beten den Kreuzweg in unseren Häusern und Pfarreien und besuchen die heilige Messe am Sonntag. … Wir sind sicher, dass der Schrei dieses Volkes von Gott erhört werden wird.“

Unterstützen Sie die Arbeit der Kirche in Nicaragua mit Ihrer Spende – online oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München

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