Tripoli, am Mittelmeer im Norden des Landes gelegen, ist die zweitgrößte und zugleich eine der ärmsten Städte Libanons. Der Anteil der Christen dort ist verschwindend gering: Lag er in den 1970er-Jahren noch bei 30 Prozent der Bevölkerung, sind es heute nur noch zwei Prozent.
Viele muslimische Eltern schickten ihre Kinder auf christliche Schulen, weil sie die vermittelten Werte und die Qualität der Ausbildung sehr schätzten. „Wir respektieren den Glauben der anderen, bieten aber auch unseren christlichen Glauben an“, betonte der Erzbischof. „Die Schulen sind das Herz unserer Mission.“ Regelmäßig würden auch Menschen um die Taufe bitten.
Dennoch erschwere die seit 2019 anhaltende Wirtschaftskrise die Dialogarbeit und alle anderen pastoralen Aktivitäten seiner Erzdiözese. Besonders betroffen seien die Priester, von den in der unierten maronitischen Kirche viele verheiratet sind. „Sie bekommen kein Gehalt. Ihren Lebensunterhalt decken sie durch die Kollekten in den Sonntagsgottesdiensten. Doch oft ist die nicht höher als umgerechnet etwa zehn Euro. Davon können sie nicht leben.“
Neben den Priestern liegen dem Erzbischof auch die jungen Familien sehr am Herzen, da besonders gut ausgebildete Paare oft ins Ausland gehen. Die Erzdiözese hat auf eigenem Grund Landwirtschaft aufgebaut. So bekommen 200 Menschen eine Arbeit; die produzierten Güter werden vergünstigt an die lokale Bevölkerung verkauft.
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