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Mosambik: Terror weitet sich weiter aus

Mosambik: Terror weitet sich weiter aus

Tausende Menschen haben ihre Heimat verlassen und sind auf der Flucht

06.07.2020 aktuelles
Bewaffnete Aufständische haben Ende Juni zum wiederholten Mal die Hafenstadt Mocímboa da Praia im Norden von Mosambik angegriffen. Zahlreiche Einwohner flüchteten in Panik.

 

Herkunft und Hintergründe der Milizen sind unklar. Sie behaupten, in Verbindung mit dem „Islamischen Staat“ zu stehen. Beobachtern zufolge könnten die Terroristen der islamistischen Gruppe „Al Sunnah wa Jama’ah“ (ASWJ) angehören.

Die Ordensschwester Graça Guitate von den „Töchtern des Unbefleckten Herzens Mariens“ bestätigte gegenüber KIRCHE IN NOT, dass „der Angriff am 27. Juni gegen fünf Uhr morgens begann“.

Terror-Flüchtlinge aus Mosambik kampieren unter freiem Himmel.
Die Kämpfe zwischen den Terroristen und der Armee hätten bis zum Mittag angedauert und viele Opfer gefordert. „Von Schäden an der Infrastruktur wird zwar nichts berichtet, aber es heißt, dass viele Soldaten getötet wurden“, erklärte die Ordensfrau, die in der 300 Kilometer südlich gelegenen Stadt Pemba lebt.

 

„Ein humanitäres Chaos”

In ihrer Mitteilung an KIRCHE IN NOT beschreibt Schwester Graça ein „humanitäres Chaos“ in der Region. Seit Wochen seien dort tausende Menschen vor terroristischen Angriffen auf der Flucht. „Wir kennen ihre Gesamtzahl nicht. Es sind sehr viele Menschen.

Die Regierung leistet Hilfe, und wir seitens der Diözese betreuen sie, zum Beispiel mit Lebensmitteln“, erklärte die Ordensfrau. Auch würden die Menschen wegen der Corona-Pandemie mit Schutz- und Hygieneausrüstung versorgt.

Schwestern der „Töchter des Unbefleckten Herzens Mariens“ aus Region Pemba in Mosambik.
Es gäbe Überlegungen, wie die Kirche die Menschen seelsorgerisch und psychologisch unterstützen könne: „Die Menschen brauchen nicht nur Nahrung, sondern auch geistliche Betreuung. Denn sie haben oft mit angesehen, wie ihre Eltern und Geschwister enthauptet wurden.“

 

Menschen mussten Enthauptung ihrer Angehörigen mitansehen

Die Hafenstadt Mocímboa da Praia wurde laut lokalen Medienangaben bereits zum vierten Mal angegriffen. Da in der weiteren Umgebung derzeit Anlagen zur Verarbeitung der Offshore-Gasreserven Mosambiks errichtet werden, dürfte diese Eskalation die Investoren verunsichern und die wirtschaftliche Lage des Landes weiter destabilisieren.

Luiz Fernando Lisboa, Bischof von Pemba (Mosambik).
Das könnte eines der Ziele der Terroristen sein, deren Motivation und Unterstützer weitgehend unbekannt sind. Beobachter vermuten eine Mischung aus wirtschaftskriminellen und religiösen Gründen. In der Vergangenheit wurden auch wiederholt christliche Kirchen angegriffen.

 

Ganze Provinz Cabo Delgado im Kreuzfeuer des Terrors

Schwester Joaqina Tarese, die ebenfalls zur Kongregation der „Töchter des Unbefleckten Herzen Mariens“ gehört, befürchtet, dass die Terroristen die gesamte Provinz Cabo Delgado unter ihre Kontrolle bringen könnte.

„Am Anfang schien das Interesse der bewaffneten Gruppen ausschließlich auf den nördlichen Teil der Provinz gerichtet zu sein. Aber jetzt breiten sie sich auch im Süden aus“, schreibt Schwestern Joaqina an KIRCHE IN NOT.

In der jüngeren Vergangenheit gab es gewalttätige Übergriffe auf Kirchen in Mosambik.
Auf Bitten des zuständigen Bischofs Luiz Fernando Lisboa aus Pemba unterstützt das Hilfswerk das Überleben und die Arbeit von vier weiblichen Ordensgemeinschaften und gibt Mess-Stipendien an die Priester der Diözese weiter. Diese verfügen sonst über keinerlei Einkommen und unterstützen aus diesen Gaben vielfach auch ihre Gemeinden.

 

„Mehr als 200 000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen”

Der Bischof schätzt, „dass mehr als 1100 Menschen ermordet wurden und mehr als 200 000 Menschen ihre Häuser verlassen mussten.“ Hunderte Menschen seien vermisst. In seiner Diözese seien zahlreiche Dörfer „völlig verlassen“.

In seinem Hilfsgesuch an KIRCHE IN NOT erinnert er daran, dass „die Menschen ihre Felder nicht bewirtschaften können und dies zu Hunger führt“.

Um die schwierige Mission der Kirche in Mosambik weiterhin unterstützen zu können, bitten wir um Spenden – entweder online oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München

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BIC: GENODEF1M05

Verwendungszweck: Mosambik

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