Die vermissten Schwestern Inés Ramos und Eliane da Costa gehören der Ordensgemeinschaft „St. Joseph von Chambéry“ an. Beide stammen aus Brasilien; Schwester Inés ist über 70 Jahre alt. Fonseca schilderte gegenüber „Kirche in Not“ die Umstände ihres Verschwindens: „Der Angriff begann am 5. August und dauerte bis zum 11. In diesen Tagen wurde der Hafen von Mocímboa da Praia angegriffen und besetzt.“
„Wir wissen nicht, ob sie entführt wurden oder gestorben sind“
Ein Gemeindemitglied hatte die Verantwortlichen der Diözese Pemba informiert, dass auf das Haus der beiden Ordensfrauen ein Anschlag verübt worden sei. Von den dort befindlichen Personen gab es keine Spur. Niemand könne sich derzeit vor Ort ein Bild machen, denn nach wie vor sei Mocímboa da Praia und die umliegende Region abgeriegelt. „Ob die Schwestern mittlerweile zurückkehren konnten, wissen wir nicht. Da wir keine Nachricht haben, wissen wir nicht, ob sie und die 60 weiteren Menschen entführt wurden oder gestorben sind“, sagte der Priester.
Die humanitäre Lage in der Region hat durch die anhaltenden Angriffe immer dramatischere Ausmaße angenommen. Der Europäische Auswärtige Dienst (EAD) spricht von mehr als 500 000 vom Terror betroffenen Menschen.
Aus der Erzdiözese Nampula wandte sich Cantífula de Castro, Leiter eines katholischen Radiosenders, an „Kirche in Not“. Er erläuterte, dass in seiner Erzdiözese in den vergangenen Wochen rund 5000 Vertriebene aus den umliegenden Bezirken eingetroffen sind. „Die meisten sind junge Frauen und Kinder. Es mangelt an Unterkunft, Kleidung und Hygieneartikeln zum Schutz vor Covid-19“. Die Provinz Cabo Delgado befinde sich seit drei Jahren im Krieg. „Schätzungen zufolge gibt es mehr als 1000 Tote, niedergebrannte Häuser, verlassene Dörfer. Menschen flüchten in den Busch oder kommen mit leeren Händen an sicherere Orte“, erklärte de Castro.
Der Priester wies darauf hin, dass die Kirche die Menschen trotz der schwierigen Situation nicht im Stich lasse. An die internationale Gemeinschaft richtete de Castro den Appell: „Bitte vergessen Sie uns nicht. Wenn Sie können, helfen Sie bitte den Menschen, die alles verloren haben und aus ihrer Heimat fliehen mussten.“
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