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Droht Mosambik zum neuen IS-Schwerpunkt zu werden?

Droht Mosambik zum neuen IS-Schwerpunkt zu werden?

Europäische Union zeigt sich besorgt über Ausmaß der Gewalt

08.07.2020 aktuelles
Der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten des Europäischen Parlaments hat sich alarmiert über die zunehmende terroristische Gewalt im Norden von Mosambik gezeigt.

 

Bei der letzten Ausschuss-Sitzung vor der Sommerpause am 6. Juli sprach Erminia Notarangelo, Referatsleiterin beim Europäischen Auswärtigen Dienst (EAD), im Hinblick auf die anhaltenden Attacken in der Provinz Cabo Delgado von „mehr als 500 000 von dieser humanitären Tragödie betroffenen Menschen“.

Afrika könne sich nicht „noch eine weitere unter terroristischer Herrschaft stehende Region leisten“. Der spanische EU-Abgeordnete Javier Nart wurde konkreter: „Mosambik darf nicht zu einem neuen Mali werden“.

Versorgung von Binnenflüchtlingen in Mosambik.
KIRCHE IN NOT hat die Debatte begleitet und stellt Parlamentariern Informationen und Kontakte zu Kirchenvertretern aus der Region zur Verfügung.

 

„EU muss Regierung von Mosambik unterstützen”

Dem stellvertretendem EVP-Fraktionsvorsitzenden Paulo Rangel aus Portugal zufolge stehe man im Norden Mosambiks „einer radikal-islamistischen Offensive“ gegenüber. Die Europäische Union müsse die mosambikanische Regierung unterstützen.

Bei einem Gespräch mit Vertretern von KIRCHE IN NOT im Anschluss an die Ausschuss-Sitzung betonte Rangel, das sei der erste Schritt gewesen, „damit die Europäische Union Mosambik wieder in den Mittelpunkt ihrer humanitären Anliegen stellt“.

Paulo Rangel, Abgeordneter des Europäischen Parlaments (Foto: European Union 2014/EP Photo Service).
Das Treffen habe dazu dienen sollen, „die Betroffenen in Mosambik wissen zu lassen, dass sie nicht allein sind“. Von den Angriffen in der Provinz Cabo Delgado gingen Gefahren für andere Landesteile sowie die Nachbarländer aus.

 

Rangel kritisierte, dass viele Politiker kaum aktuelle Informationen über die Lage im Norden Mosambiks hätten: „Ich hatte das Glück, alle Informationen über das Hilfswerk KIRCHE IN NOT zu erhalten, das ja in unmittelbarem Kontakt zur lokalen katholischen Kirche steht.“

Kirche nach einem Anschlag in Mosambik.
Bisher war Bischof Luiz Fernando Lisboa aus der Provinzhauptstadt Pemba einer der wenigen Personen, die die Gewalteskalation in der Region international angeprangert haben. „Es ist wichtig, dass bekannt wird, was vor sich geht und das internationale Organisationen … tätig werden“, schreibt Lisboa an KIRCHE IN NOT.

 

„Eine Ungerechtigkeit, die zum Himmel schreit”

„Die Menschen hier haben sehr viel gelitten. Sie haben sehr wenig, und das wenige, das sie haben, geht durch diesen Krieg verloren. Es ist eine Ungerechtigkeit, die zum Himmel schreit.“

Seit 2017 kommt es im Norden Mosambiks zu gewalttätigen Übergriffen mutmaßlich islamistischer Milizen. Beobachter vermuten eine Mischung aus wirtschaftlichen und religiösen Interessen. Die Provinz Cabo Delgado ist reich an Bodenschätzen.

Gottesdienst mit Bischof Luiz Fernando Losboa unter freiem Himmel in Mosambik.
Ein jüngster Angriff ereignete sich Ende Juni auf die Küstenstadt Mocímboa da Praia, nahe der Grenze zu Tansania.

 

Terroristen, die sich angeblich dem Islamischen Staat zugehörig bezeichnen, brannten dutzende Häuser, Banken und Geschäfte nieder. Auch die lokale katholische Kirche sei vollständig zerstört worden, berichten lokale Quelle gegenüber KIRCHE IN NOT. Filmaufnahmen unterstreichen des Ausmaß der Gewaltwelle; tausende Bewohner sind auf der Flucht.

KIRCHE IN NOT unterstützt das kirchliche Leben und den karitativen Einsatz in der leidgeprüften Region Cabo Delgado. Um weiter helfen zu können, bitten wir um Spenden – entweder online oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München

IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05

Verwendungszweck: Mosambik

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