Doch hier ist alles anders: Kein Priester steht der Feier vor. Sie findet unter freiem Himmel statt, unter Mangobäumen, obwohl wenige Meter entfernt eine Kirche steht. Doch sie liegt in Trümmern. Wenn sich die Katholiken in Mocímboa da Praia sonntags versammeln, ist das mehr als eine Andacht. Es ist ein Akt des Widerstands und ein Symbol der Hoffnung.
2017 begann in der Küstenstadt in der Provinz Cabo Delgado ein dschihadistischer Aufstand. Die Terroristen bezeichnen sich als dem „Islamischen Staat“ zugehörig. Ihr mutmaßliches Motiv: Macht und wirtschaftliche Kontrolle über eine Region, die reich an Bodenschätzen ist und vor deren Küste große Anlagen zur Erdgasförderung entstanden sind. Hier im Norden von Mosambik sind über die Hälfte der Einwohner Muslime, landesweit gibt es mehr Christen.
So auch im Jahr 2020 die Kirche in Mocímboa da Praia, die der Unbefleckten Empfängnis Mariens geweiht ist. Die Stadt wurde mindestens viermal von dschihadistischen Truppen eingenommen. Viele Bewohner flohen, darunter auch Priester und Ordensleute. Aus Sorge um ihre Sicherheit hat die zuständige Diözese Pemba noch keinen von ihnen nach Mocímboa da Praia zurückgeschickt; es gibt jedoch Planungen, zumindest das Gemeindehaus wiederaufzubauen, das dann auch für Gottesdienste genutzt werden könnte.
KIRCHE IN NOT steht in engem Kontakt mit der Diözese Pemba. Kürzlich hat es ein weiteres Hilfspaket zur Unterstützung von Binnenflüchtlingen sowie Hilfen für den Einsatz von Priestern und Ordensleuten auf den Weg gebracht.
Er berichtet KIRCHE IN NOT, die Rückkehr sei für ihn wie ein „innerer Zwang“ gewesen: „Ich wurde 1995 in dieser Gemeinde getauft, 2019 habe ich hier geheiratet. Als die Terroristen angriffen, bin ich mit meiner Familie nach Pemba gegangen, aber dann kehrten wir zurück. Wir sind wieder hier, aber wir haben nichts.“ Der Glaube jedoch bleibe lebendig, berichtet Gabriel: „Wir treffen uns jeden Sonntag und beten zusammen. Die Bedingungen sind denkbar schlecht, aber wir geben nicht auf. Wir halten weiterhin an unserem Glauben fest und danken Gott.“
In den vergangenen Monaten sei die Gruppe der Beter sogar größer geworden. Das erfüllt den Katecheten mit Hoffnung: „Eines Tages könnte unsere Pfarrei wieder zu dem werden, was sie einmal war. Gott ist alles. Wir haben Mut. Das alles sind Zeichen des Lebens.“ Eines Glaubenslebens, dass sich auch inmitten von Terror und Gewalt nicht unterdrücken lässt.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München
IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Mosambik
Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende – schnell und einfach online!