Die Diözese Tapachula befindet sich im äußersten Süden Mexikos und ist für viele Migranten aus Chile, Brasilien, Kolumbien, Haiti und anderen lateinamerikanischen Staaten eine Durchreisestation auf dem Weg in die Vereinigten Staaten.
Zur Zuspitzung der Lage an der südmexikanischen Grenze habe auch die Corona-Krise beigetragen, berichtet Bischof Calderón: „Bis dahin waren die Grenzen offen. Die Regierung hat die Migranten sehr respektvoll behandelt.“
Infolge der Krise aber hätten die Menschen monatelang festgesessen: „Es begann für sie eine qualvolle Tortur aus Hunger, Enge durch Überbelegung der Quartiere, Drogenkonsum, Krankheiten und allgemeiner Verzweiflung.“ Die humanitäre Lage verschärfe sich zusehends, Menschenhandel und Kriminalität nähmen dramatisch zu.
Ordnungskräfte hätten auch vor kirchlichen Schutzeinrichtungen nicht haltgemacht, berichtet der Bischof. So seien bewaffnete Einheiten in den Vorhof der Pfarrkirche von Mapastepec eingedrungen und hätten 56 Migranten herausgeholt, die dort Unterschlupf gefunden hatten.
Er sei sich dessen bewusst, dass „hinter diesen Karawanen eine Vielzahl von Interessen und Organisationen stehen, die aus der Migration eine regelrechte ,Industrie’ gemacht haben, um sich zu bereichern“, hob der Bischof hervor. Das rechtfertige jedoch nicht den Einsatz von Gewalt.
Die dramatische Lage in Tapachula war erst der Anfang einer Entwicklung, die sich mittlerweile auf ganz Mexiko ausgeweitet hat. Vor allem an der Grenze zum US-Bundesstaat Texas kam es zu dramatischen Szenen, als tausende Haitianer an der Einreise gehindert wurden.
Viele dieser Menschen halten sich nun in der nordmexikanischen Region Monterrey auf. Die katholische Erzdiözese dort betreibt unter anderem ein Camp für rund 1500 Migranten.
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