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Mariupol (Ukraine): Ein Priester berichtet aus „der Hölle“

Mariupol (Ukraine): Ein Priester berichtet aus „der Hölle“

08.03.2022 aktuelles
KIRCHE IN NOT hat Kontakt zu Flüchtlingen aus der umkämpften ukrainischen Hafenstadt Mariupol aufgenommen. Der Pauliner-Pater Pavlo berichtete unserem Hilfswerk, dass seine Gemeinschaft am Samstagabend mit einer Kolonne von 100 Autos aus Mariupol geflohen sei. Sie seien immer noch unterwegs und nicht in Sicherheit. Mit den folgenden direkten Worten des Paters bittet KIRCHE IN NOT um Gebet und Hilfe für die Menschen im Kriegsgebiet:

 

„Mariupol ist wie Armageddon, es ist die Hölle. Bitte erzählen Sie es der Welt: Es ist eine Tragödie. Es wird nur wahllos geschossen. Die ganze Stadt ähnelt einem einzigen Kampffeld. Überall fallen Bomben. Man hört überall nur Schüsse. Mariupol ist eine Stadt, die vom russischen Militär umzingelt ist. Die Menschen sitzen nur in ihren Kellern.“

Heilige Messe mit Pauliner-Patres in Mariupol in Friedenszeiten.
„Wir konnten kaum schlafen, niemand konnte schlafen. Von den ganzen Bombenangriffen hat der ganze Körper weh getan. Ich hatte mir in eine Ecke einen ‚Überlebensplatz‘ eingerichtet, jeder von uns hatte Angst. Unser Kloster ist mit Hilfe von KIRCHE IN NOT gebaut worden und der Bau ist noch nicht abgeschlossen. Leider haben wir keinen Keller.

- Ein Pauliner-Pater aus Mariupol (Ukraine)
In dieser Zeit hatten wir auch keinen Strom, kein Wasser, kein Essen … nur die Vorräte, die wir mitgebracht haben. Ich hatte über zwei Tage eine Konserve gegessen; wenn man so etwas erlebt, hat man keinen Hunger. Ohne Essen kann man überleben, aber ohne Wasser nicht. Die Menschen sind aus ihren Häusern auf Wassersuche gegangen, einige von ihnen mussten deswegen brutal sterben.

 

Es ist wie Selbstmord, wenn jemand in Mariupol auf die Straße geht. Wir haben unseren Gläubigen gesagt, dass sie zu Hause bleiben sollen und dass wir keine heiligen Messen feiern, denn es wäre zu gefährlich.“

Ukrainischer Soldat in einem Schützengraben in der Nähe von Mariupol.
„Am Samstag haben wir eine Kolonne von 100 Autos gebildet und wollten die Stadt verlassen. An allen Kontrollposten hat man uns durchgelassen, bis die Separatisten der selbsternannten Republik Donezk uns angehalten haben. Wir durften nicht weiterfahren, aber dafür Schutz in einem kleinen Dorf suchen.

- Ein Pauliner-Pater aus Mariupol (Ukraine)
Von dort aus ging es dann auf Umwegen weiter. Schwangere und Kinder waren dabei. Ich werde das Bild nie vergessen, wie eine schwangere Frau auf Knien anflehte, uns durchzulassen und ihre Bitte wurde abgelehnt.“

 

„Sie können sich nicht vorstellen, was wir draußen alles gesehen haben. Das sind Bilder, die man nicht vergessen kann: Überall war alles zerbombt, Menschenleichen lagen auf dem Weg, wir mussten teilweise drumherum fahren. Diese Tragödie schreit zum Himmel!“

Versorgung von Flüchtlingen in der Pfarrei „St. Johannes Paul II.“ in Lwiw (Lemberg).
„Wir sind nun aus der Stadt weg, und ein jeder hat versucht, sein Leben an einem sicheren Ort zu retten, aber was passiert mit den Menschen, die dies nicht können und weiterhin in Mariupol bleiben?

 

Mit zu vielen Menschen haben wir keinen Kontakt, wir wissen gar nicht, wo sie sind und wer noch am Leben ist. Lieber Gott, wann wird das Ganze ein Ende haben? Beten Sie für uns.“

Ihre Spende für die Ukraine

Unterstützen Sie den Einsatz der Kirche im Krieg in der Ukraine mit Ihrer Spende – online oder auf folgendes Konto:

 

Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München

IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05

Verwendungszweck: Nothilfe Ukraine

Als Reaktion auf den Kriegsausbruch in der Ukraine hat KIRCHE IN NOT ein Nothilfe-Paket in Höhe von aktuell mehr als eine Million Euro auf den Weg gebracht. Das Geld komme nach Aussage des Geschäftsführenden Präsidenten von KIRCHE IN NOT, Dr. Thomas Heine-Geldern, Priestern und Ordensleuten zugute, die im ganzen Land in den Pfarreien, bei den Flüchtlingen, in Waisenhäusern und Altenheimen arbeiten.

KIRCHE IN NOT ruft auch zu Gebeten um Frieden in der Ukraine auf und hat dazu ein Gebetsblatt veröffentlicht. Download- und Bestellmöglichkeit unter: www.kirche-in-not.de/shop.

Beten Sie für die Menschen in der Ukraine

Bitte schließen Sie die Menschen in der Ukraine in Ihr Gebet ein und beten Sie für eine friedliche und diplomatische Lösung der aktuellen Spannungen. Stellen Sie in unserer virtuellen Kapelle eine Kerze auf.

 

Auch Papst Franziskus rief zum Gebet auf: „Ich appelliere eindringlich an alle Menschen guten Willens, ihr Gebet zum Allmächtigen Gott zu erheben, damit jede politische Aktion und Initiative im Dienst der menschlichen Geschwisterlichkeit stehe, mehr als der Einzelinteressen. Wer seine eigenen Ziele zum Schaden anderer verfolgt, verachtet seine eigene Berufung als Mensch, denn wir wurden alle als Geschwister geschaffen.“

Besonders werden wir in unseren Mittagsgebeten der Menschen in der Ukraine in den Gebeten gedenken. Schließen Sie sich bitte an, damit der Glaube lebt und unser Gebet stärker sein möge als Waffen.

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