Nach den Terroranschlägen der Hamas hat das israelische Militär Stellungen der islamistischen Hisbollah im Süden des Libanon bombardiert. Die Hisbollah gilt neben der Hamas und der Miliz Islamischer Dschihad (PIJ) als größte Terrororganisation in der Region.
Wie Boutros erklärte, habe ihre Generation bereits zwei Kriege erlebt: den Libanesischen Bürgerkrieg zwischen 1975 und 1990 und den Libanonkrieg 2006. „Wir sind nicht bereit, das alles noch einmal durchzumachen.“
Libanon leidet unter einer schweren wirtschaftlichen und politischen Krise. Die Explosion im Hafen von Beirut im August 2020 hat zur Zerstörung weiter Teile der Hauptstadt geführt, darunter auch des christlichen Viertels. Seit den Parlamentswahlen im Mai 2022 ist das Land faktisch ohne handlungsfähige Regierung.
Das gelte auch im Bildungsbereich, wo viele staatliche Schulen aus finanziellen Gründen ihre Arbeit einstellen mussten oder kein regulärer Unterricht mehr möglich sei, weil die Lehrer streikten. „Würden jetzt die über 300 kirchlichen Schulen im Libanon auch noch ausfallen, würden sofort islamistische Organisationen in diese Lücke springen. Eine weitere Radikalisierung wäre die Folge.“
Allerdings wandern gerade viele gut ausgebildete junge Christen aus – eine Entwicklung, die sich durch den Krieg im Heiligen Land noch verstärken könnte, befürchtet Boutros: „Die Kirche in Libanon ist ein Fels für die Menschen in der ganzen Region. Fällt die christliche Gemeinde in Libanon, fällt das Christentum im gesamten Nahen Osten.“
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