Besonders betroffen ist das Stadtviertel, in dem viele Christen leben, denn es liegt nur wenige Kilometer vom Explosionsort entfernt. KIRCHE IN NOT hatte in den vergangenen Wochen bereits Lebensmittelpakete für besonders betroffene Familien in Beirut ermöglicht.
Eine Delegation von KIRCHE IN NOT hat sich nun einen Überblick über die Situation vor Ort gemacht. Ziel des Besuches war auch, die besonders dringende Hilfe zu organisieren. Nach der Rückkehr sprachen wir mit Reinhard Backes, Projektreferent bei KIRCHE IN NOT.
Zweitens sind die Schäden verheerend und so auch die Folgen für hunderttausende Menschen, die ihr Zuhause verloren haben. Drittens: Die politische Krise, eine Mischung aus Korruption, Despotismus, Ignoranz, Inkompetenz und dem äußeren Einfluss ausländischer Mächte, lähmt die Menschen und das Land.
Was war der Zweck Ihres Besuchs?
Ziel war es, uns einen Überblick über die Situation verschaffen und zu klären, wie KIRCHE IN NOT in den nächsten Monaten Unterstützung leisten kann. Wir haben 23 Orte besucht – Kirchen, Nonnen- und Mönchsklöster und andere Kirchengebäude –, die durch die Explosion schwer beschädigt worden sind. Und wir haben Gespräche mit sieben Erzbischöfen und Bischöfen verschiedener Riten und Konfessionen wie auch mit dem Nuntius in Beirut, Erzbischof Joseph Spiteri, geführt.
Es war wirklich beeindruckend zu sehen, wie so viele Menschen, vor allem Jugendliche, vorbildlich und bereitwillig denjenigen helfen, die am schlimmsten von der Explosion betroffen sind. Sehr bewegend war auch der Besuch bei armen Familien – Libanesen und syrischen Flüchtlingen – in Beirut und Zahlé.
Welche Begegnung hat Sie besonders beeindruckt?
Das Treffen mit Georges, Vater von vier Kindern, der den Libanon verlassen und nach Dubai fliegen musste, weil er nicht mehr in der Lage ist, im Libanon seine Familie finanziell zu unterstützen. Das war herzzerreißend.
Warum sollte KIRCHE IN NOT den Libanon unterstützen?
Der Libanon ist das letzte Land im Nahen Osten mit einem beträchtlichen Anteil an Christen. Er ist auch zu einem Zufluchtsort für Christen aus anderen Nahost-Ländern wie Syrien und dem Irak geworden. Die libanesischen Christen genießen hohen Respekt in der Gesellschaft; christliche Schulen werden von Menschen aller Glaubensrichtungen sehr geschätzt. Sie bilden eine Brücke zwischen den verschiedenen Gruppen im Land.
Welche nächsten Schritte plant KIRCHE IN NOT?
Wir bereiten ein Hilfspaket in Höhe von zwei Millionen Euro vor. Ziel ist es zunächst, die Reparatur der Gebäude voranzutreiben, die noch vor Wintereinbruch geschützt werden müssen. Dabei geht es vor allem um die Erneuerung von Dächern, Türen und Fenstern in Klöstern, Kirchen und einigen Sälen oder kirchlichen Verwaltungsgebäuden.
Ein Ingenieur, der bereits bei unseren Bauprojekten im Irak eine große Hilfe war, hat mich nach Beirut begleitet und konnte vor Ort mit den Architekten und Ingenieuren sprechen. Das war sehr nützlich und extrem wichtig.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München
IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Libanon
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