In dem Appell vom 24. Januar, der KIRCHE IN NOT vorliegt, zeichnen die Verfasser ein düsteres Bild der Lage auf Kuba: „Wir erleben den Kollaps des wirtschaftlichen, politischen und sozialen Modells“, so die Verfasser. Die autoritäre Herrschaft müsse überwunden werden.
Vor allem beklagt der Aufruf die schwierige wirtschaftliche Lage des Landes. Trotz Arbeit hätten die „Menschen nicht die Möglichkeit, das zu kaufen, was sie für ein würdevolles Leben brauchen. Sie leben unter der ständigen Bedrohung von Mangel und unerreichbar hohen Preisen.“
Die Not mache es vielen Bürgern „schier unmöglich, ohne illegale Aktivitäten zu überleben“, beklagen die Autoren: Diebstahl, Bestechung, Erpressung und Schwarzmarkt seien an der Tagesordnung. „Die ,Jeder für sich’-Atmosphäre, in der alles erlaubt ist, zeigt eine Korruption, die beinahe alle Gesellschaftsschichten durchdringt“, so der Text weiter.
Der tägliche Überlebenskampf führe auch zum Verlust der moralischen Orientierung: „Nicht selten wird die Ankündigung eines Babys, die Grund zur Freude und Hoffnung sein sollte, zur Ursache für Unsicherheit und Sorgen und endet in einer Abtreibung“, so das Papier.
Hinzu komme das Gefühl einer flächendeckenden Überwachung. Die „exzessive Kontrolle der Organe der Staatssicherheit, die sogar das Privatleben betrifft“ versetze Menschen in Angst, obwohl sie völlig unschuldig seien.
Außerdem brauche es einen gesellschaftlichen Dialog, in den auch die Exil-Kubaner einbezogen werden müssten, die vor der kommunistischen Revolution ins Ausland geflohen sind. „Wir brauchen die Anerkennung der vollen Staatsbürgerschaft für die im Ausland lebenden Kubaner“, fordert der Text.
Zum 01. Februar hatten sich bereits über 725 Personen öffentlich dem Appell angeschlossen, darunter zahlreiche Geistliche.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
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BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Kuba
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