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Kirchenhistoriker Rudolf Grulich wird 80

Kirchenhistoriker Rudolf Grulich wird 80

Lebenslange Verbundenheit mit KIRCHE IN NOT

15.04.2024 aktuelles
Eine ausfürliche Würdigung des Lebenswerks von Rudolf Grulich lesen Sie hier.

 

Rudolf Grulich feiert am 16. April seinen 80. Geburtstag. Der renommierte Kirchenhistoriker leitete von 1982 bis 1985 die Informationsabteilung des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ in Königstein im Taunus. Viele Jahre war er auch Berater des deutschen Zweigs von „Kirche in Not“, unter anderem zu Fragen der Religionsfreiheit, insbesondere in islamischen Ländern. Als Experte von „Kirche in Not“ kommentierte Grulich unter anderem den Türkei-Besuch von Papst Benedikt XVI. 2006 live in der ARD.

 

Auch in von „Kirche in Not“ produzierten Radio- und TV-Produktionen gab er in zahlreichen Interviews tiefe Einblicke in die Situation der Christen in der Türkei. Seit 2010 begleitet er als wissenschaftlicher Reiseleiter die von „Kirche in Not“ jährlich organisierten Wallfahrten in die Länder Ostmitteleuropas.

Titelbild des „Glaubens-Kompasses“ über die heilige Katharina von Siena.
Rudolf Grulich wurde am 16. April 1944 im mährischen Runarz geboren. Zwei Jahre später wurde er zusammen mit Mutter und Großmutter aus der Heimat vertrieben. Die Familie kam nach Oberfranken; sein Vater war zu diesem Zeitpunkt noch in französischer Kriegsgefangenschaft. Unter anderem wegen dieses Hintergrundes der eigenen Vertreibung war Grulich dem Hilfswerk „Kirche in Not“, das sich nach dem Zweiten Weltkrieg für die deutschen Heimatvertriebenen einsetzte, schon früh sehr verbunden.

 

Ein Leben für Heimat, Menschenrechte und Europa

Das Schicksal seiner Heimat hat Rudolf Grulich geprägt und seine wissenschaftliche Arbeit beeinflusst. Nach dem Studium der katholischen Theologie und der slawischen Sprachen in Königstein im Taunus, Augsburg und Zagreb war er für die Akademie für Politik und Zeitgeschehen der Hanns-Seidel-Stiftung in München tätig, sowie wissenschaftlicher Assistent an den theologischen Fakultäten der Universitäten Bochum und Regensburg.

Rudolf Grulich mit dem 2010 ermordeten Bischof von Iskenderun, Luigi Padovese, im Jahr 2005.
Professor Grulich ist seit 1988 wissenschaftlicher Direktor des heute im hessischen Friedberg ansässigen „Instituts für Kirchengeschichte von Böhmen-Mähren-Schlesien“. Als Honorarprofessor lehrte er seit 1990 Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Seit 2016 ist er Zweiter Vorsitzender des Jüdischen Museums Nidda.

 

Europaweite Anerkennung

Wegen seines enormen Sachverstandes, seines sachlichen Urteils und seiner Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge verständlich darzustellen wurde Grulich in zahlreiche Gremien berufen. So wurde er zum Beispiel in Bundesvorstand der Sudetendeutschen Landsmannschaft gewählt und in den Sudetendeutschen Rat berufen, außerdem in die Arbeitsgruppe Vertriebenenseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz. Gemeinsam mit anderen Experten verantwortete er das Projekt „Kirche und Nationalismus im 19. und 20. Jahrhundert in den böhmischen Ländern“ der Karlsuniversität Prag.

Rudolf Grulich (links) als Reiseleiter einer Pilgergruppe auf einer Wallfahrt im Jahr 2013, die von KIRCHE IN NOT mitveranstaltet wurde.
Schwerpunkte seiner Forschungsarbeit sind die Geschichte und Kultur der böhmischen Länder, die Kirchen im Osten sowie Volksgruppen und Minderheiten in Europa; diese Themen bilden daher auch einen Schwerpunkt seiner Veröffentlichungen.

 

Grulich hat zahlreiche internationale Auszeichnungen erhalten, darunter 1996 zwei hohe kroatische Orden, im Jahr 2008 das Bundesverdienstkreuz am Bande, 2012 die Ehrenplakette des Bundes der Vertriebenen sowie 2018 den Ehrenbrief der Sudetendeutschen Landsmannschaft.

Blick auf Prag während einer Wallfahrt von KIRCHE IN NOT
Auch nach der Emeritierung im Einsatz für „Kirche in Not“

Seit 2010 leitete Prof. Grulich in Zusammenarbeit mit „Kirche in Not“ Jahreswallfahrten in die Länder Mittelosteurops.

Bei „Kirche in Not“ ist von Rudolf Grulich unter anderem das Buch „Maria – Königin des Ostens“ erschienen. Es kann für fünf Euro bestellt werden: entweder online oder bei:

KIRCHE IN NOT
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Telefon: 089 / 64 24 888 – 0
Fax: 089 / 64 24 888 50
E-Mail: kontakt@kirche-in-not.de