Am 26. Dezember 1751 geboren, lernte Klemens Maria in Znaim zunächst das Bäckerhandwerk. Doch fühlte er die Berufung zum Priester.
Er begann daraufhin zunächst in Wien mit dem Studium der Katholischen Theologie, das er dann in Rom fortsetzte. Dort trat er in die Kongregation der Redemptoristen ein. Nachdem zum Priester geweiht wurde, wirkte er in Warschau. Er war der erste Redemptorist nördlich der Alpen.
Foto oben: Erzbistum Wien.
Nach einer Audienz beim König, die ihm der Nuntius vermittelt hatte, war König Stanislaus August Poniatowski von den Zielen der Redemptoristen begeistert. Kurzerhand verbot er den beiden Priestern die Weiterreise und ließ sie in Warschau bleiben. Hofbauer und Hübl übernahmen die Seelsorge an der deutschen Nationalkirche St. Benno und entfalteten eine solch segensreiche Tätigkeit, dass die Redemptoristen in Polen “Bennoniten” genannt wurden.
Seit 1788 war er Generalvikar der Redemptoristen nördlich der Alpen. Von der polnischen Hauptstadt aus gründete er eine Niederlassung in Mitau, dem heutigen Jelgava in Lettland. Er gewann Novizen für die Kongregation, unter ihnen Deutsche, Franzosen und Litauer.
Doch im Jahr 1808 wurde dieser Eifer gestoppt: am 9. Juni unterzeichnete der König von Sachsen als Herzog von Warschau den Befehl Napoleons, “die Redemptoristenpriester ohne Verzug aus den Grenzen des Herzogtums Warschau zu entfernen”.
Hofbauer kam zunächst mit seinen Gefährten auf die Festung Küstrin. Doch er vergaß bei seinen Missionsreisen und nach seiner Niederlassung in Wien nie sein geliebtes Polen.
Wie von Warschau aus unternahm er auch von Wien eine rege Reisetätigkeit. Er war in Schwaben, Baden und im Wallis, in Altötting und Rom. Noch weiter reichte aber sein Briefwechsel.
Hofbauer gewann aber zahlreiche Schüler und nahm sie in die Kongregation auf, auch wenn der Kaiser dies erst am Todestag Hofbauers offiziell genehmigte. Viele seine Schüler kamen aus Böhmen und Mähren, wie Thaddäus Hübl oder Joseph Libotsky aus Prag. Dieser erhielt von Hofbauer als erster Redemporist in Wien das Kleid der Kongregation erhielt.
Aus ganz Deutschland kamen Schriftsteller und Intellektuelle zu ihm. In der Geistesgeschichte der katholischen Romantik spricht man sogar vom “Hofbauerkreis” in Wien. Manche von ihnen konvertierten zur katholischen Kirche.
Doch er erntete nicht mehr das, was er ausgesät hatte. Nach seinem Tode 1820 verbreitete sich dennoch die Kongregation. In Böhmen und Mähren betreute sie die großen Wallfahrtsorte wie Pribram, Philippsdorf und Grulich.
In der Zwischenkriegszeit entstand sogar eine eigene sudetendeutsche Vizeprovinz mit Sitz in Karlsbad. Ihr langjähriger Provinzial in der Vertreibung war Pater Augustin Reimann, der 1970 starb und in Würzburg begraben ist. Er gehört zu den großen Volksmissionaren der Nachkriegszeit und stand seit 1948 in engem Kontakt mit Pater Werenfried van Straaten.
Klemens Maria Hofbauer wurde 1888 selig- und 1909 heiliggesprochen. Er ist nicht nur der Patron Wiens, sondern wird außer in Warschau auch in der Erzdiözese Freiburg sehr verehrt, da er in Triberg im Schwarzwald Niederlassungen zu gründen versuchte.
Prof. Rudolf Grulich, Kirchenhistoriker
“Mein Erlöser, sollte denn der schreckliche Zeitpunkt herangerückt sein, wo Du kaum noch einige Christen findest, welche von dem Geiste des Glaubens belebt sind? Hast Du durch eine furchtbare Wirkung Deines Zornes uns Deines anbetungswürdigen Schutzes beraubt? Haben die Laster und das Sittenverderbnis Deiner Kinder Deine strafende Gerechtigkeit unwiderruflich herausgefordert? Du Stifter und Vollender unseres Glaubens! Wir beschwören Dich in der Bitterkeit unserer zerknirschten und gedemütigten Herzen, gestatte doch nicht, daß das schöne Licht des Glaubens in uns erlösche! Amen.”
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