Ein afrikanischer Bischof brachte es einmal anschaulich auf den Punkt: „Wenn wir einen Stall für unsere Schweine bauen wollen, sind viele Hilfswerke bereit zu helfen. Aber wenn wir einen Raum brauchen, um Gott anzubeten, ist es schwer, Hilfe zu erhalten.“
Es herrscht die Auffassung vor, man solle lieber etwas „Nützliches“ bauen. Das Gespür für das Heilige und für das Geheimnis geht in der westlichen Welt verloren. Die Gläubigen in Afrika hingegen haben Sehnsucht danach, Gott in einem heiligen Raum anzubeten.
Die Gläubigen in Thon-Aduel im Südsudan flüchteten einmal kreischend aus ihrer aus Ästen zusammengezimmerten und mit Stroh gedeckten Kapelle und weigerten sich, zur heiligen Messe zu kommen.
Denn als einige von ihnen versuchten, das eingedrungene Regenwasser abzuschöpfen, fiel ihnen eine Schlange auf, die im Strohdach hing. Beim Versuch, sie zu verjagen, fiel sie herunter und versteckte sich, sodass die Leute Angst hatten, sie könne jederzeit wieder hervorkriechen. Inzwischen konnte die Gemeinde dank Eurer Hilfe endlich eine würdige Kirche einweihen.
Der Missionar Pater Aurelio Gazzera, der in der Zentralafrikanischen Republik tätig ist, sagt: „Jeder Mensch verdient es, in einem schönen Raum zu beten und die Gottesdienste zu feiern. Die Schönheit ist ein Abglanz der Schönheit Gottes. Nichts ist schön genug für Gott.“
Damit ist nicht gemeint, dass Prunkbauten entstehen würden, sondern es geht um schlichte, angemessene sakrale Räume, in denen die afrikanischen Gläubigen die Eucharistie feiern und ihre Gebete und Gesänge vor den Herrn bringen können, um seinen Namen würdig zu preisen.
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