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Irak: Christliche Kirche zu Ostern wiedereröffnet

Irak: Christliche Kirche zu Ostern wiedereröffnet

KIRCHE IN NOT hat Wiederaufbau der chaldäischen Kirche in Batnaya maßgeblich unterstützt

27.04.2022 aktuelles
Die chaldäisch-katholische Gemeinde von Batnaya in der irakischen Ninive-Ebene hat das vergangene Osterfest zum ersten Mal in ihrer wiederaufgebauten Kirche feiern können. Das Gotteshaus St. Kyriakos war vor acht Jahren von Kämpfern des „Islamischen Staates“ (IS) zerstört worden. KIRCHE IN NOT hat den Wiederaufbau mit gut einer Viertelmillion Euro unterstützt.

 

In der Osternacht besuchten über 500 Menschen den Gottesdienst in der neueröffneten Kirche, teilte Gemeinde-Diakon Basim KIRCHE IN NOT mit: „Wir haben uns alle so sehr gefreut, nach acht Jahren wieder in unserer Kirche Ostern zu feiern. Es war so voll, dass die Leute sogar in den Gängen standen. Wir haben sehr hart gearbeitet, um die Kirche rechtzeitig öffnen zu können.“

Einige Reparaturen stünden noch aus; die Kirche soll endgültig im kommenden Juli fertiggestellt sein.

Ostergottesdienst in der wiedererrichten Kirche von Batnaya.
Die mehrheitlich von Christen bewohnte Kleinstadt Batnaya liegt rund 20 Kilometer nördlich von Mossul. Die dortige Kirche ist eine der größten in der Region. Sie wurde 1944 geweiht, es gab jedoch schon eine Vorgängerkirche an gleicher Stelle.

 

Bei den Eroberungszügen des IS ab August 2014 drangen die Kämpfer auch in Batnaya ein. Sämtliche der damals rund 6000 Einwohner flüchteten. In der Kirche St. Kyriakos zerschlugen die dschihadistischen Milizen den Altar und enthaupteten sämtliche Statuen. Auch die Grabsteine des nahegelegenen Friedhofs schlugen sie in Stücke.

Der vom IS zerstörte Altarraum der Kirche St. Kyriakos (Aufnahme aus dem Jahr 2017).
Die IS-Kämpfer nutzten die Kirche für Schießübungen; sie hinterließen außerdem christenfeindliche Schmierereien an den Wänden einer Marienkapelle. Einige davon waren sogar auf Deutsch verfasst. Unter anderem stand dort zu lesen: „Oh, Ihr Kreuzsklaven, wir töten euch alle. Dieses Land ist islamisches Land, Ihr Schmutzigen, ihr gehört nicht hierher.“

 

Batnaya gehörte zu den am meisten zerstörten Städten der Ninive-Ebene

Nach der Rückeroberung der Ninive-Ebene in den Jahren 2016 bis 2017 begann auch in Batnaya der Wiederaufbau. Der Ort gehörte zu den Gemeinden der Ninive-Ebene mit den größten Zerstörungen. KIRCHE IN NOT hatte damals für sechs Dörfer und Städte der Ninive-Ebene ein Hilfsprogramm aufgelegt – das größte in der bisherigen Geschichte des Hilfswerks.

Enthauptete Marienstatue nach den IS-Eroberungen; im Hintergrund christenfeindliche Schmierereien (Aufnahme von 2017).
Nach dem Wiederaufbau der privaten Wohngebäude förderte des Hilfswerk auch die Instandsetzung von Gotteshäusern und weiteren kirchlichen Einrichtungen. So konnten in Batnaya auch zwei Kindergärten, ein Kloster der Dominikanerinnen, ein Gemeindezentrum, ein Pfarrhaus und eine Bibliothek wiedererrichtet werden. Von den einst in der Ninive-Ebene etwa 100 000 ansässigen Christen ist gut die Hälfte zurückgekehrt.

 

Hilfe für Christen im Irak geht weiter

Nach dem Wiederaufbau unterstützt KIRCHE IN NOT die christliche Minderheit im Irak weiterhin. Ein aktuelles Großprojekt ist zum Beispiel die katholische Universität von Erbil im kurdischen Teil des Irak, wo Christen, Jesiden und Muslime gemeinsam studieren.

Die Zahl der Christen im Irak ist heute auf deutlich unter 200 000 Personen gesunken; vor 20 Jahren waren es noch über eine Million. Die Ninive-Ebene gehört zu den ältesten christlichen Siedlungsgebieten des Nahen Ostens.

Unterstützen Sie die Christen im Irak mit Ihrer  Spende – entweder online oder auf folgendes Konto:
Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München

IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05

Verwendungszweck: Irak

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