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Kasachstan: Die Pfarrei als Schule des Lebens

Kasachstan: Die Pfarrei als Schule des Lebens

Ordensschwestern sind eine wichtige Stütze für Jugendliche und Familien

01.04.2023 aktuelles
Schon eine halbe Stunde vor Beginn der heiligen Messe sind viele Plätze in der ka¬tholischen St.-Therese-Kirche besetzt. Vor allem die große Zahl der Kinder und Jugendlichen fällt auf. Andächtig beten die Mädchen und Jungen, einige im Messdienergewand. Dazwischen sitzen drei Ordensschwestern im blauen Habit, nicht minder konzentriert.

 

Zur heiligen Messe füllt sich die Kirche. Die Gemeinde spiegelt das Völkergemisch der Industriestadt Schymkent wider. Die Stadt, die wegen ihrer vielen Kasinos auch das „Texas Kasachstans“ genannt wird, liegt überragt von Gebirgsmassiven an der historischen Seidenstraße unweit der Grenzen zu Usbekistan und Kirgisistan.

Junge Gottesdienstbesucher in einer Gemeinde in Schymkent (Kasachstan).
Unter den Gottesdienstbesuchern ist auch der 17-jährige Daniil. Seine Mutter starb vor zwei Jahren. Er sei über eine Freundin seiner Großmutter auf die Gemeinde gestoßen, berichtet er. Ihr war aufgefallen, wie unglücklich und verstört der Junge nach dem Tod seiner Mutter war. Heute ist er zuverlässiger Messdiener und immer hilfsbereit.

 

Viele junge Gottesdienstbesucher

„Mir gefällt, wie freundlich die Menschen hier miteinander umgehen, ganz anders als die auf der Straße“, sagt er. Inzwischen kommen auch Daniils Großmutter und seine Cousine mit zum Gottesdienst. Er denkt sogar darüber nach, Priester zu werden.

Daniil (17) engagiert sich in der katholischen Gemeinde in Schymkent.
Auch für die 19-jährige Aida ist die Gemeinde seit vier Jahren Mittelpunkt ihres Lebens. Sie ist Lektorin und singt im Gottesdienst, spielt danach begeistert mit ihren Freunden und den Schwestern Volleyball. Ihre Mutter muss die Familie allein ernähren und hat kaum Zeit für ihre Kinder. In der Gemeinde erlebt Aida Gemeinschaft und kann fröhliche Stunden verbringen.

 

In der Pfarrei Gemeinschaft erleben

Den ganzen Nachmittag verbringen die Kinder in der Gemeinde und spielen. Als es um 17 Uhr nach einem gemeinsamen Gebet Zeit für alle ist heimzugehen, sieht man in den Gesichtern, wie ungern vor allem die Kinder gehen.

Gottesdienst in der katholischen Gemeinde in Schymkent (Kasachstan).
Schwester Maria Slova, Oberin der „Dienerin­nen des Herrn und der Jungfrau Maria von Matará“ in Schymkent, erzählt, dass die meis­ten Jugendlichen wie Daniil und Aida aus schwierigen Familienverhältnissen stammen. Umso mehr genießen sie die Fürsorge der Schwestern und die Gemeindeaktitvitäten.

 

Viele Jugendliche stammen aus schwierigen Familienverhältnissen

Die älteren Mädchen dürfen sogar in der Ge­meinde übernachten – „dann waschen sie auch ihre Kleider bei uns. Wir sehen, dass sie immer dieselben Sachen anhaben. Wenn wir ihnen zum Geburtstag ein T-Shirt schenken, dann tragen sie es mit Stolz“, fügt Schwester Maria Sempervirgo hinzu.

Die strahlende junge Amerikanerin ist erst seit Kurzem in Ka­sachstan und lernt eifrig Russisch, das immer noch viel im Land gesprochen wird. So kann sie ihre Mitschwestern und die Gemeinde noch besser unterstützen.

Gruppenfoto mit der katholischen Gemeinde in Schymkent (Kasachstan).
Seit 15 Jahren sind die Matará-Schwestern ein Segen für die Gemeinde. Im laufenden Jahr helfen wir ihnen mit einem Beitrag zum Lebensunterhalt, zu Visagebühren und damit sie bei Exerzitien ihre „Batterien wieder aufladen“ können.

Gottes starke Frauen in Kasachstan

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